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Friedensforscher befürchten erneutes atomares Wettrüsten

Russland besitzt mehr als 6'375 Atomsprengköpfe und die USA deren 5'800
Russland besitzt mehr als 6'375 Atomsprengköpfe und die USA deren 5'800

DMZ – POLITIK / GESELLSCHAFT / WIRTSCHAFT ¦ Patricia Jungo ¦

 

Der jährliche Bericht des Stockholmer Friedensforschungsinstituts Sipri beleuchtet die aktuelle Situation in Sachen Atomwaffen näher. Der diesjährige Bericht der Forscher fiel grundsätzlich positiv aus, da auf der ganzen Welt die Anzahl der Atombomben rückläufig ist. Die acht bekannten Atommächte Russland, die USA, Frankreich, Großbritannien, China, Indien, Pakistan und Israel besitzen „nur noch“ 13.400 Atomwaffen, was im Vergleich zum letzten Jahr 465 Exemplaren weniger gleichkommt. Insbesondere Russland und die Vereinigten Staaten haben alte Atomwaffen sortiert und verschrottet.

 

Doch auch der Grossteil des weltweiten Arsenals gehört den beiden Staaten: Russland besitzt mehr als 6'375 Atomsprengköpfe und die USA deren 5'800. Wenn auch ein Rückgang zu verzeichnen ist, sprechen diese Zahlen für sich: Die Gefahr, die von Atomwaffen ausgeht, ist nicht gebannt. So dokumentiert es auch der Bericht der Friedensforscher. Demnach ist der Grund für die Verschrottung der alten Atomwaffen vor allem die Modernisierung der Bestände. Man ersetzt also alte durch neue und noch gefährlichere Atomsprengköpfe. Dazu bestehen in Russland und auch in den USA entsprechende Programme. Ebenso ist anzumerken, dass dem Atomarsenal in den Planungen der Militärs wieder eine grössere Rolle zukommt. All diese Feststellungen lassen die schwedischen Forscher befürchten, dass es über kurz oder lang zu einem neuen atomaren Wettrüsten kommen könnte. Die Beteiligung daran könnte durch weitere Staaten auch noch erhöht werden.

 

Auch China erweitert und modernisiert seine Atomwaffen. Das Land und auch Indien möchten beide die Vorherrschaft in Asien übernehmen, was auch Indien zur Aufrüstung veranlassen könnte. Die Situation wird durch die Tatsache, dass die internationale Rüstungskontrolle in den vergangenen Jahren einige Rückschläge einstecken musste, noch komplexer. Russland hielt sich nicht an einige Vereinbarungen und US-Präsident Trump kündigte einige Verträge. Angesichts der aktuell angespannten Beziehungen zwischen Russland, China und den USA deutet nichts wirklich daraufhin, dass neue Systeme zu gegenseitigen Kontrolle geschaffen werden können. Aufgrund der fehlenden Transparenz wird das Wettrüsten leider beflügelt und ebenso die Gefahr eines tatsächlichen Atomwaffeneinsatzes. Für die Friedensforscher braucht es wieder ein stärkeres Engagement seitens der Weltgemeinschaft. Grundlagen für den Jahresbericht sind öffentlich zugängliche Quellen, Haushaltspläne der betroffenen Länder und auch offizielle Mitteilungen von Regierungen und Ministerien.

 

 

Quellen: 

±Sipri/trendsderzukunft±


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