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Luxemburg bereitet sich gewissenhaft auf 2. Welle vor und testet gesamte Bevölkerung

DMZ – INTERNATIONAL ¦ od ¦

 

Mit flächendeckenden Tests will die Gesundheitsbehörde in Luxemburg schnell Virusherde erkennen. 600.000 Menschen leben in Luxemburg, 300.000 weitere kommen täglich zum Arbeiten über die Grenze. Sie alle will der Staat testen lassen - und das regelmässig. Die Behörden hoffen, so das Virus unter Kontrolle halten zu können.

Luxemburg will mit flächendeckenden Tests der gesamten Bevölkerung eine zweite Corona-Welle verhindern.

 

Dazu seien die Einwohner und Beschäftigten in kleine Gruppen eingeteilt worden, deren Mitglieder abwechselnd und regelmässig getestet werden: "Wenn es neue Infektionen gibt, dann wissen wir sehr genau, wo es passiert und können Ketten unterbrechen", sagte der Direktor des Luxemburger Gesundheitsinstituts, Ulf Nehrbass.

 

Im Rahmen der Lockerung der Corona-Massnahmen ruft die luxemburgische Regierung Gebietsansässige und Grenzgänger dazu auf, sich den grossangelegten COVID-19-Screenings zu unterziehen.

Durch das COVID-19-Screening (Rachenabstrich, PCR-Test) kann festgestellt werden, ob die getestete Person derzeit ansteckend ist. Indem sich eine Person testen lässt und den Empfehlungen der Gesundheitsbehörde (Direction de la Santé) folgt, trägt sie dazu bei, die Gesamtzahl der Infizierten auf ein Minimum zu reduzieren. Dies ist die beste Methode, um die Infektionsketten zu unterbrechen und die Kontakte von infizierten Personen effizient zu ermitteln (Contact tracing).

Auf diese Weise werden Familienangehörige, Freunde, Kollegen und vor allem Risikogruppen geschützt, und es wird zur Wiederaufnahme eines normalen Lebens angesichts des permanenten Risikos der Pandemie beigetragen.

 

Scholz hält Vermeidung zweiter Welle für möglich

An derzeit 17 Teststationen seien pro Tag bis zu 20.000 Tests möglich. Luxemburg sei das erste europäische Land, das Tests auf Covid-19 derart umfassend anbiete, sagte Nehrbass. Derzeit seien bereits zehn Prozent der gut 600.000 Einwohner plus 300.000 Grenzgänger "durchgetestet". Für die freiwilligen Testungen von Anfang Mai bis Ende Juli stehen rund 30 Millionen Euro bereit. "Es wäre gut, wenn die Tests auch danach weiter gehen", sagte Nehrbass, der auch Sprecher der Covid-19 Task Force in Luxemburg ist. Die zweite Welle werde im Herbst erwartet. "Und da sollten wir bereit sein."

 

Bei dem Testverfahren liege der Fokus zunächst auf Menschen, die bei ihrer Arbeit viel Kontakt haben - also im Gastgewerbe, bei der Polizei, bei Krankenpflegern und Ärzten. Sie würden alle zwei Wochen getestet. Weil aber in den einzelnen Testgruppen fast täglich jemand anderes getestet werde, habe man ständig einen guten Überblick über das aktuelle Infektionsgeschehen, sagte Nehrbass. Diese "virtuellen Testzellen", die jeweils zwei, fünf oder zehn Personen umfassen könnten, seien wie ein "engmaschiges Netz, das über den Arbeitssektor und über die Bevölkerung ausgelegt wird".

 

Ob das Verfahren auch auf grössere Länder übertragbar sei, konnte Nehrbass nicht sagen. "Der logistische Aufbau ist sehr aufwendig." Wenn es machbar wäre, sei es "sicher eine gute Idee". Alle stellten sich die Frage, wie lange man noch mit diesem Virus leben müsste. Absehbar sei das noch nicht. "Und deswegen ist das hier wahrscheinlich eine Lösung, die über einen langen Zeitraum eine gewisse Stabilität bietet, die es ermöglicht, wieder am ganz normalen Leben und Erwerbsleben teilzunehmen."

 

Aktuelle Situation

COVID-19: Neuinfektionen, Hospitalisierungen auf der Intensivstation, Sterbefälle

 

4.105 auf COVID-19 positiv getestete Personen (3.314 Einwohner)

Unterschied zum Vortag: 

+6

Prozentsatz der positiven Tests: 

0,11%

Einwohner:

3.314

Nichtansässige:

 791

Durchschnittsalter:

45 Jahre

Verteilung Mann/Frau:

51,52%/ 48,48%

 

Während ein grosser Teil der Bevölkerung von Luxemburg beginnt, von den Aufhebungen der Ausgangsbeschränkungen zu profitieren, streben viele Bewohner in Wohnstrukturen für ältere Menschen und ihre Familien danach, Besuche und das Verlassen der Wohnstrukturen unter vergleichbaren Bedingungen wie vor der Krise durchführen zu können.

Die Empfehlungen für Besuche und das Verlassen der Wohnstrukturen vom 20. Mai 2020 bieten einen Rahmen, der es jedem Träger ermöglicht, dafür zu sorgen, dass die Bewohner Besuche empfangen und die Wohnstruktur verlassen können, wobei die Sicherheit der Bewohner Priorität hat.

In diesem Zusammenhang und angesichts der Tatsache, dass die Wiederherstellung der menschlichen Kontakte zwischen den Bewohnern und ihren Familien eine Priorität darstellt, fordern Corinne Cahen, Ministerin für Familie und Integration, und Paulette Lenert, Ministerin für Gesundheit, die Träger auf, alles zu tun, um diese Besuche und das Verlassen der Struktur so freundlich und angenehm wie möglich zu gestalten.

 

Angesichts der Lockerung der Ausgangsbeschränkungen und des nahen Endes des Krisenzustands, haben die Ministerinnen beschlossen, die Empfehlungen für Besuche und das Verlassen der Wohnstrukturen für ältere Menschen entsprechend anzupassen. Allgemeine Empfehlungen, die für natürliche Personen, einschließlich gefährdeter Personen, gelten, werden im Laufe der nächsten Woche veröffentlicht. Die Situation in den unterschiedlichen Einrichtungen wird dabei genau verfolgt, insbesondere indem dafür gesorgt wird, dass die Bewohner breiten Zugang zu den Screening-Tests haben.

Im Allgemeinen ist jeder dazu angehalten, Risiken verantwortlich einzuschätzen und die Barriere-Gesten zu respektieren, um die Verbreitung des Virus einzudämmen.

 

Seit Montag, dem 20. April 2020 ist das Tragen einer Maske an Orten obligatorisch, an denen eine Entfernung von zwei Metern nicht eingehalten werden kann, z. B. im öffentlichen Verkehr, im Recyclingcenter und auf den Märkten.

Die Verteilung von Masken an Unternehmen wird von der Regierung, der Handelskammer und anderen Partnern organisiert.

 

 

Quellen:

  • ntv.de
  • https://gouvernement.lu/de/dossiers.gouv_msan%2Bde%2Bdossiers%2B2020%2Bcorona-virus.html
  • https://www.who.int/emergencies/diseases/novel-coronavirus-2019/situation-reports

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