Wie können Sie während der Corona-Krise für Ihre Angestellten da sein?

Viele Arbeitnehmer fühlen sich im Homeoffice überlastet und einsam (Bildquelle: pixabay)
Viele Arbeitnehmer fühlen sich im Homeoffice überlastet und einsam (Bildquelle: pixabay)

DMZ – ARBEITSWELT ¦ Maria West ¦

 

Unser Arbeitsleben hat sich seit einiger Zeit verändert und gerade der jüngste Vorfall, der Ausbruch des Coronavirus, hat für viele von uns zu einem massiven Wandel in unserem alltäglichen Leben, mehr Unsicherheit und neuen Herausforderungen geführt. Während die unmittelbaren gesundheitlichen Vorteile der Vermeidung gemeinsamer Arbeitsräume angesichts einer beängstigenden Pandemie offensichtlich sind, ist es wichtig, die psychischen Folgen zu bedenken, die sich aus der Arbeit von daheim ergeben können. Dabei stehen Isolation und Burn-out ganz oben auf der Liste.

 

Heimarbeit ist heute in vielen Branchen, insbesondere im technischen und geschäftlichen Dienstleistungssektor, ein allgemeiner Trend. Viele wissen bereits, wie sich die Abwesenheit von Kollegen und kurzen Gesprächen an der Kaffeemaschine, bei der Heimarbeit auf die psychische Gesundheit auswirken kann. Für diejenigen, die an den konventionellen "Büroalltag" und stetige soziale Interaktionen im Büro gewohnt sind und diesen zu schätzen wissen, könnte die Verlagerung auf Heimarbeit als Folge des sozialen Distanzierungsverfahrens während der Covid-19-Pandemie eine Verschlechterung der psychischen Gesundheit verursachen. Isolation und Burn-out können zu Schlafmangel und Depressionen führen oder auch Angstzustände und Panikattacken auslösen. Die weniger Disziplinierten bewegen sich immer weniger und greifen immer mehr zu ungesunden Snacks, nicht nur um die neue Leere zu füllen und sich vom Frust abzulenken, sondern auch weil die Versuchung durch den ständigen Zugang zur eigenen Küche groß ist. Der Bewegungsmangel und das ungesunde Snacken führen unweigerlich zur Gewichtszunahme. Da man plötzlich von heute auf morgen von daheim arbeiten musste, waren viele nicht vorbereitet und mussten sich zudem provisorische Homeoffices einrichten. Die ungünstige Position des Computer-Bildschirms in Kombination mit dem Sessel oder Küchenstuhl anstatt eines ergonomischen Bürostuhls, können die Genick- und Rückenhaltung negativ beeinflussen und auch zu langwierigen Problemen führen können. All diese Aspekte haben einen erheblichen Einfluss auf die Konzentration und Motivation des Mitarbeiters, worunter die Produktivität und Qualität der Arbeit leiden.

 

Viele Arbeitnehmer fühlen sich im Homeoffice überlastet und einsam. Quelle

Was können aber Sie, als Arbeitgeber tun, um diesen Risiken so effektiv wie möglich entgegenzuwirken?

 

Dies ist eine kritische Zeit, und Unternehmen sollten sich auf moralische Bemühungen konzentrieren, da diese sich auch positiv auf die Produktivität und Rentabilität eines Unternehmens auswirken können.

  1. Befolgen Sie einen einheitlichen Zeitplan für unternehmensweite oder virtuelle Teambesprechungen, bei denen Sie sicherstellen können, dass alle auf der gleichen Seite stehen und Updates und Pläne gemeinsam nutzen können.
  2. Teamleiter können Einzelgespräche mit ihren Teammitgliedern führen und ihnen die Möglichkeit geben, ihre Anliegen unter vier Augen zu besprechen.
  3. Bringen Sie ein höheres Maß an Mitgefühl ein und schaffen Sie Raum, um allen, die in Ihrem Unternehmen arbeiten, zuzuhören. Dies wird das Gemeinschaftsgefühl am Arbeitsplatz in allen Abteilungen fördern.
  4. Stellen Sie sicher, dass sich die Mitarbeiter nicht ausgeschlossen fühlen, und kommunizieren Sie daher jede kleine bis große Anstrengung im gesamten Unternehmen.

Ein positiver Aspekt angesichts der Covid-19-Situation mag darin bestehen, dass der Virus die unerwartete Fähigkeit vieler Organisationen zeigt, sich schnell an die physischen und psychischen Gesundheitsbedürfnisse ihrer Belegschaft anzupassen. Sicher ist, dass in dieser Zeit der Ungewissheit die Angst, die psychische Gesundheit am Arbeitsplatz, jetzt zu Hause oder im Büro, für Arbeitgeber eine Priorität sein muss.


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