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Mandeln – für ein starkes und gesundes Hirn?

DMZ – REZEPTE & TIPPS ¦ Silvia Kölbener-Fasel ¦ 

 

Fällt es Ihnen oft schwer, sich einen ganzen Tag lang zu konzentrieren und aufmerksam beim aktuellen Geschehen zu bleiben? Wenn Sie nicht gerade die Möglichkeit haben, kleineren oder grösseren Konzentrationsschwächen durch Pausen, frische Luft, Bewegung oder Ähnlichem zu begegnen, kann Ihnen vielleicht der regelmässige Genuss von Mandeln Rückenhilfe leisten. Bereits unsere Vorfahren kannten diese energetische Wirksamkeit.

 

Mandeln stammen sehr wahrscheinlich aus Vorderasien und brauchen ein warmes und trockenes Klima, um zu gedeihen. In Mitteleuropa hat man vermutlich schon seit der Römerzeit in Weinbaugebieten auch Mandeln angebaut. Texte des Basler Kosmographen Sebastian Münster aus dem 16. Jahrhundert belegen bereits da Mandelernten in einheimischen Gärten. Das Mittelalter galt allgemein als Zeit, in welcher die indigene europäische Fauna durch Einwanderer aus der Fremde eine immer grössere Artenvielfalt entwickeln konnte. So erstaunt es nicht, dass Mandeln auch mannigfaltig in der damaligen Küche verwendet wurden. In grossen Mengen dürften zusätzlich Mandeln aus dem Nahen Osten importiert worden sein. Die Mandeln gehörten aus medizinischer Sicht damals zu den hitzigen und feuchten Lebensmitteln, die als förderlich für das Wachstum des Gehirns galten. Dabei wurden sie anscheinend nicht nur in Klostergärten angepflanzt, sondern auch in urbanen, und grossflächiger gar in ländlichen Regionen. In unterschiedlichen Zollordnungen liegen Beweise vor, dass Mandeln eingeführt wurden und sicher schon damals nicht zu den günstigeren Lebensmitteln gehörten.

 

Was aber macht die Mandel so kostbar? Die Mandel gehört zum Steinobst, nicht zum Schalenobst. Der essbare Samenteil wird von der harten Schale geschützt. Diese grüngraue, lederartige Fruchtschale reisst bei der Reife, und muss entweder manuell oder durch das Überbrühen mit heissem Wasser entfernt werden. Mandelbäume gehören zu den Pflanzen, die je nach Lage zu den ersten Frühlingsboten gehören. Sie lieben die Wärme und sind ansonsten ziemlich anspruchslos. Wie alle Steinobstarten vertragen sie keine Staunässe.

Das Holz der Mandelbäume ist hart und schwer, der Stamm ist leicht drehwüchsig, zu vergleichen mit dem Holz des Edelkastanienbaumes, und somit als Brennholz und für Schnitzarbeiten geeignet.

 

Mittlerweile weiss man viel über den Gesundheitswert der Mandel. Sie gilt als äusserst hoch-wertiges Nahrungsmittel. Mehrere nationale und internationale Gesundheitsorganisationen empfehlen eine tägliche Aufnahme von 25 Gramm (Mandeln in Reinform oder gemischt mit anderen Nüssen). Der Gesundheitswert der Mandel war im Jahr 2006 Gegenstand eines internationalen Symposiums der deutschen Gesellschaft für Ernährung.

 

Ein hoher Gehalt an Vitamin E, ein optimales Verhältnis von einfach- und mehrfach gesättigten Fettsäuren, viele sekundäre Pflanzenstoffe, wie Flavonoide, Phenolsäuren, Folsäure und Biotin, sowie die Mineralstoffe Magnesium, Kalium, Calcium und Spurenelemente machen sie so attraktiv.

Für den kulinarischen Bereich sind bei uns Bittermandeln, Süss- oder Steinmandeln, sowie die Knackmandeln bekannt. Süss- und Knackmandeln lassen sich dank ihres milden Aromas in der kalten wie in der warmen Küche vielseitig verwenden. Ob ganz oder gemahlen, geschält oder ungeschält, in Nussmischungen und Flockenmischungen, Süssspeisen, in Spezialbroten, in der Schokolade und so weiter. Mit einer halben Tasse Mandeln als Znüni, zur Nachspeise oder als «kleiner Seelentröster» decken Sie bereits die empfohlene Tagesmenge.

 

Zum Herbst gehören unzählige einheimische Kohl-, Wurzel- und Zwiebelgemüse, welche sich ausgezeichnet mit Mandeln kombinieren lassen. In solchen Kreationen kommen die natürlichen Aromen ohne viele weitere Gewürze oder weitere Fettträger zur Geltung. Ich mag das folgende unkomplizierte Gericht mit Wirsing, welches bereits in vielen Kochtöpfen unserer Ahnen mit Kohlgemüse aus dem eigenen Garten gebrodelt hat:

 

Ca. 600 Gramm Wirz, 1 Esslöffel Butter, 1 Deziliter Wasser, 1 Esslöffel Öl, 2 Deziliter leichte Gemüsebrühe, wenig Salz, etwas frischen Schnittlauch, 60 Gramm reifen Hartkäse, 80 Gramm gehackte, ungeschälte Mandeln. (2 bis 3 Portionen).

 

Entfernen Sie den Strunk des Wirsings grosszügig, waschen Sie die Blätter gut und schneiden Sie sie in feine Streifen. Dünsten Sie diese kurz in einer beschichteten Pfanne in wenig Gemüsebrühe, und dämpfen Sie sie nicht zu weich durch. Giessen Sie während dem Dünsten wenn nötig Brühe nach und salzen Sie leicht. Geben Sie das gedünstete Gemüse in eine ausgebutterte Auflaufform, raffeln Sie den Käse darüber und bestreuen Sie mit den gehackten Mandeln. Lassen Sie den Käse kurz unter dem Grill zerschmelzen und bestreuen Sie mit frischgeschnittenem Schnittlauch. Geniessen Sie dieses vitaminreiche Gericht als kleine Mahlzeit mit einer eiweissreichen Vorspeise, einem guten Brot oder vor einer leichten, erfrischenden Nachspeise.

Guten Appetit und gutes Konzentrationsvermögen!


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