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SwissCovid App installieren

DMZ – Digital ¦

 

 

Endlich und lieber spät als nie. Die Anti-Corona-App der Schweiz ist endlich da. Wie funktioniert die SwissCovid App und kann sie wirklich bei der Bekämpfung der Pandemie helfen?

Nach knapp drei Monaten Planung und Entwicklung ist es heute so weit. Die SwissCovid-App wird für Smartphones mit den Betriebssystemen Android und iOS veröffentlicht. Zuvor wurde sie knapp einen Monat lang getestet. Sie soll potenzielle Infektionsübertragungen erkennen und bei der Corona-Kontaktverfolgung helfen.

Die App ist kostenlos und ihr Einsatz komplett freiwillig. Niemand muss durch die Nutzung oder die Nicht-Nutzung der App Nachteile befürchten. Die Privatsphäre wird dabei gewährt.

 

SwissCovid App hilft Übertragungsketten schneller zu stoppen

Die SwissCovid App für Mobiltelefone (Android/iPhone) trägt zur Eindämmung des neuen Coronavirus bei. Sie ergänzt das klassische Contact Tracing – die Rückverfolgung neuer Ansteckungen durch die Kantone – und hilft somit, Übertragungsketten zu stoppen. Die SwissCovid App ist im Apple Store und Google Play Store verfügbar.

 

SwissCovid App downloaden

Bitte installieren Sie die SwissCovid App aus den regulären App-Stores, auch falls Sie die Pilot-Version besitzen. Dadurch wird diese aktualisiert. Die Daten bleiben erhalten.

Die Nutzung der SwissCovid App ist freiwillig und kostenlos. Je mehr Personen die App installieren und verwenden, umso wirksamer unterstützt sie die Eindämmung des neuen Coronavirus.

Weiterhin gilt: Wir alle müssen die Hygiene- und Verhaltensregeln befolgen. Denn durch die Kombination von SwissCovid App, Contact Tracing und Einhalten der Regeln können wir das neue Coronavirus weiter eindämmen.

 

Wie funktioniert die SwissCovid App?

Installieren Sie die SwissCovid App auf Ihr Apple- oder Android-Mobiltelefon. Danach müssen Sie nichts weiter tun, als das Mobiltelefon bei eingeschalteter Bluetooth-Funktion bei sich zu haben. Das Mobiltelefon sendet dann über Bluetooth verschlüsselte IDs, sogenannte Prüfsummen aus. Das sind lange, zufällige Zeichenketten. Nach zwei Wochen werden alle Prüfsummen automatisch vom Gerät gelöscht.

 

Die App misst anonym die Zeitdauer und den Abstand zu anderen Mobiltelefonen. Sie zeichnet auf, wenn ein enger Kontakt bestand (näher als 1,5 Meter und insgesamt über einen Tag länger als 15 Minuten). Dann nämlich besteht die Möglichkeit, dass das Virus übertragen wurde.

 

So erfolgt die Meldung

Wird eine SwissCovid App-Nutzerin oder ein -Nutzer positiv auf das Coronavirus getestet, erhält diese Person von den kantonalen Behörden einen Code (Covidcode). Nur mit diesem Code kann sie die Benachrichtigungsfunktion in ihrer App aktivieren. Dadurch warnt sie andere App-Nutzerinnen/-Nutzer, mit der sie während der Ansteckungsphase (zwei Tage vor Ausbruch der Krankheitssymptome) in engem Kontakt stand. Mit Eingabe des Codes erfolgt die Benachrichtigung an diese automatisch und anonym.

Die benachrichtigen Personen können die in der App genannte Infoline anrufen und die weiteren Schritte abklären. Die Privatsphäre wird dabei jederzeit gewahrt. Hat eine benachrichtigte Person bereits Krankheitssymptome, sollte sie zu Hause bleiben, den Kontakt zu anderen Menschen meiden, den Coronavirus-Check machen oder ihre Ärztin/ihren Arzt anrufen.

Durch dieses solidarische Verhalten können wir alle helfen, Infektionsketten zu unterbrechen.

 

Schutz der Persönlichkeit

Daten, welche die SwissCovid App sammelt, speichert sie einzig lokal auf dem eigenen Mobiltelefon. Sie sendet keine Personen- oder Ortungsdaten an zentrale Speicherorte oder Server. Daher kann niemand rekonstruieren, mit welcher Person man Kontakt gehabt hatte und wo der Kontakt stattfand. Wenn die Coronavirus-Krise überstanden ist, oder falls sich die App als wirkungslos erweisen sollte, wird das System abgestellt.

 

Rechtliche Grundlagen

Damit die SwissCovid App lanciert werden kann, musste das Epidemiengesetz angepasst werden. Der Bundesrat hat dem Parlament eine entsprechende Vorlage vorgelegt. In der Juni-Session hat es den gesetzlichen Grundlagen zur App zugestimmt und den Gesetzesentwurf nur geringfügig angepasst. Er stützt sich auf das Datenschutzgesetz und regelt Organisation, Betrieb, bearbeitete Daten und Nutzung der App. Das Parlament hat der Gesetzänderung am 19. Juni 2020 zugestimmt.

Bei Meldung sich kostenlos testen lassen

Personen sollen sich gemäss dem Parlamentsbeschluss kostenlos testen lassen können, wenn sie via SwissCovid App eine Meldung erhalten, dass sie engen Kontakt mit einer infizierten Person hatten.

 

Entscheidend mitverantwortlich für die nun weltweit eingesetzten Prinzipien der Kontakterkennung über Bluetooth waren Schweizer Wissenschaftler der ETHs in Zürich und Lausanne. Sie veröffentlichten bereits Anfang April die erste Version eines sogenannten White Paper, in dem sie die Grundlagen für ein Decentralized Privacy-Preserving Proximity Tracing (DP-3T) darlegten.

Das DP-3T mit seinem dezentralen Ansatz gilt als massgebliche Inspiration für das später von Google und Apple gemeinsam formulierte Protokoll für eine Kontakterkennung auf iOS und Android. Entwickelt wurde SwissCovid dann schliesslich unter Federführung des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Informatik und Telekommunikation, den ETHs Zürich und Lausanne sowie der Zürcher Firma Ubique.

 

Hilft SwissCovid wirklich bei der Bekämpfung der Pandemie?

Das ist die grosse Frage, die derzeit kaum beantwortet werden kann. Erklärtes Ziel der App ist die Ergänzung der klassischen Kontaktverfolgung, die natürlich weiter läuft. Denn die meisten Personen, denen man länger als 15 Minuten näher als 1,5 Meter kommt, sollte man namentlich kennen.

Situationen, wo das nicht der Fall wäre und SwissCovid besonders hilfreich wäre, könnten etwa öffentliche Verkehrsmittel wie Zug oder Bus oder Einrichtungen wie Restaurants, Kinos oder Theater sein — sofern dort die derzeit noch geltenden Abstandsregeln nicht genau befolgt wurden.

 

Besonders viele zusätzlich erkannte Kontakte wird es also mit SwissCovid nicht geben. Sicherlich wird es aber zu einer Beschleunigung bei der Kontaktverfolgung führen. Bei der klassischen Kontaktverfolgung müssen die Behörden erstmal alle Kontakte einer infizierten Person nach und nach abtelefonieren. Vielleicht gibt es aber gerade Personalengpässe oder manche Kontakte gehen nicht gleich beim ersten Versuch ans Telefon. Über die Warnmeldung der SwissCovid App dürfte diese Benachrichtigung schneller gehen.

Dann ist für den Erfolg der App auch entscheidend, wie gross der Anteil der Bevölkerung ist, der sie auch wirklich nutzt. Experten nennen hier immer wieder Zahlen von um die 60 Prozent, ein sehr ambitioniertes Ziel. Denn damit eine Kontaktsituation auch erkennt wird, müssen natürlich beide Parteien die App installiert haben. Bei 60 Prozent Durchdringung in der Bevölkerung gäbe es hier bei einem Aufeinandertreffen zweier zufällig ausgewählter Schweizer eine Wahrscheinlichkeit von 36 Prozent (0,6 x 0,6), dass die Kontaktsituation vom System bemerkt wird.

Aber auch wenn der Nutzungsanteil in der Schweiz unter 60 Prozent bleibt, ist SwissCovid nicht zum Scheitern verurteilt. Wichtig ist vor allem, dass die richtigen Menschen die App nutzen. Richtig meint hier sozial aktive und mobile Menschen, die in ihrem Alltag viele Kontakte und damit viele Möglichkeiten für eine Infektion haben. Tendenziell sind sozial aktivere Menschen eher jünger und tendenziell sind jüngere Menschen technikaffiner, sodass eine starke SwissCovid-Durchdringung in dieser Gruppe schon helfen würde.

Schliesslich kann die App natürlich auch nicht erkennen, ob eine oder beide Personen bei der Begegnung eine Maske oder ähnliche Schutzausrüstung getragen haben. Tauchen dadurch viele Falsch-Positiv-Meldungen auf, könnte das die Akzeptanz der App verringern. 

 

Funktioniert SwissCovid auch im Ausland?

Noch nicht, aber das könnte sich vielleicht bald ändern. Die Nachbarländer Deutschland, Italien und bald Österreich setzen auf das gleiche, dezentrale Bluetooth-Protokoll wie SwissCovid. Es ist daher technisch umsetzbar, dass die Apps der jeweiligen Länder miteinander kommunizieren und Kontakte festhalten können. Ein SwissCovid-Nutzer in Sizilien würde dann etwa informiert, falls er dort mit einem Corona-positiven deutschen Touristen Kontakt hatte.

Was fehlt, ist noch die rechtliche und politische Grundlage. Die EU arbeitet bereits an einem Projekt, die Apps der einzelnen Mitgliedsstaaten miteinander kompatibel zu machen. Der deutsche Kanzleramtsminister Helge Braun sagte, man wolle noch in diesem Sommer die Schweiz «anbinden». Auch beim BAG zeigte man sich offen für eine Kooperation, entweder über das EU-Projekt oder bilaterale Vereinbarungen, sofern dafür eine «rechtliche Basis» gefunden werden könne.

Definitiv nicht funktionieren wird allerdings der Austausch mit Frankreich. Dort wurde auf ein zentralistisches System gesetzt, das mit SwissCovid technisch inkompatibel ist.

 

SwissCovid App downloaden

Bitte installieren Sie die SwissCovid App aus den regulären App-Stores, auch falls Sie die Pilot-Version besitzen. Dadurch wird diese aktualisiert. Die Daten bleiben erhalten.

 

 

Quelle: 

  • https://www.bag.admin.ch/bag/de/home/krankheiten/ausbrueche-epidemien-pandemien/aktuelle-ausbrueche-epidemien/novel-cov/swisscovid-app-und-contact-tracing.html

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