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Obdachlose in Coronazeiten: Dank Hotelzimmer zurück ins Leben

DMZ – SOZIALES ¦ Patricia Jungo ¦

 

Obdachlosen fehlen fast konstant Möglichkeiten zur Körperhygiene und etwas Privatsphäre. Die Coronakrise hat dies noch verstärkt und Rückzugsmöglichkeiten aus der Öffentlichkeit gibt es für Obdachlose kaum. Auch das Händewaschen zwischendurch gestaltet sich als alles andere als einfach. All dies bewog das Straßenmagazin »Hinz und Kunzt« ein interessantes Projekt zu lancieren, das eine unerwartete Nebenwirkung zur Folge hatte.

 

Dank „Hinz und Kunzt“ bekamen Obdachlose in Hamburg zu Beginn der Coronakrise Zugang zu Einzelzimmern in diversen Hotels. Für diese Menschen war es ein absolutes Highlight wieder einmal ein eigenes Zimmer mit sanitären Anlagen für sich beanspruchen zu können. Aus diesem Lichtblick – für viele war es der erste seit sehr langer Zeit – schöpften sie Kraft und neuen Mut. So ging es auch dem ehemaligen Selbständigen Sven Reher. Als er vor drei Monaten im »Bedpark« eincheckte, war es für ihn eine Wohltat wieder einmal ungestört und in Sicherheit eine erholsame Nacht zu verbringen. Endlich war auch regelmässige Körperpflege wieder möglich. Er erklärt, dies habe ihn zurück auf Spur gebracht und so sei auch der Mut zurückgekommen, den es braucht, um bei den Ämtern einen neuen Anlauf zu nehmen, eine neue Wohnung zu suchen und auch einen Arbeitsplatz. Sven Reher hat es geschafft und hat nun den Umzug vom Hotel in die eigene Wohnung hinter sich. In ganz Deutschland sind Tiny Houses und Wohncontainer für Obdachlose immer wieder ein Thema. Die Lösung mit dem Hotel ist jedoch eher einzigartig.

 

Es scheint, als würden die Hotelzimmer diesen Menschen neben Wärme und Schutz auch ihre Würde wiederschenken. Die schöne Geschichte von Sven Reher ist auch kein Einzelfall. Um die anderen Obdachlosen, die bisher weniger Glück hatten, kümmert sich über den Sommer trotz zurzeit eher niedrigen Corona-Infektionsraten nun die Stadt mit ihrem Notunterkunfts- und Versorgungsprogramm. Vorgesehen sind ein Schlafplatz von 17.00 Uhr bis 9.30 Uhr, Möglichkeiten zur Hygiene und medizinischen Versorgung sowie auch Lebensmittel und soziale Beratung. All dies ist schon sehr hilfreich. Es ist jedoch anzunehmen, dass den Menschen ein Ort fehlt, wo sie zur Ruhe kommen können. Dies wäre wohl das, was ihnen wieder auf die Beine helfen würde.

 

 

Quelle:

±focus.de/nurpositivenachrichten±


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