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Auch in Schweizer Schlachthöfen Missstände

DMZ – GESUNDHEIT / WISSEN ¦ Walter Fürst ¦

 

Wäre ein Fall Tönnies auch in der Schweiz möglich? Nein, lautet der Tenor in der Schweizer Branche. Die Arbeitsbedingungen seien besser, die Hygienevorschriften strenger. Doch Missstände gibt es auch hier, bei Mensch und bei Tier.

 

Viele Schlachthöfe missachten die Vorschriften zum Schutz der Tiere. Das haben Kontrollen im Auftrag des Bundes ergeben erst Ende Januar ergeben.

Die meisten der besuchten 67 Schlachthöfe hätten die Vorschriften ungenügend befolgt, teilte das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) mit.

Es hat im Rahmen seiner Oberaufsicht zehn Prozent der Schlachtbetriebe überprüft. Die Auswahl der Betriebe ist allerdings nicht repräsentativ, da zum Teil solche ausgewählt wurden, die bereits bei früheren Inspektionen aufgefallen waren.

 

Seit Tagen sorgen die zahlreichen Coronavirus-Infektionen in deutschen Fleischbetrieben für Gesprächsstoff - doch auch in der Schweiz gab es Coronavirus-Fälle in einem Schlachtbetrieb im Emmental. Dies berichtete die «SonntagsZeitung».

 

In einer Schweizer Grossmetzgerei seien zahlreiche Angestellte positiv auf das Coronavirus getestet worden. 

In dem zur Ernst Sutter AG gehörendem Fleischverarbeiter Reber in Langnau i. E. waren demnach Anfang Mai 16 der 210 Mitarbeiter mit dem Coronavirus infiziert. Weitere sechs Kontaktpersonen gingen in Quarantäne. Sie haben sich aber nicht infiziert. 

Die Produktion in dem Fenaco-Tochterunternehmen sei aber nie beeinträchtigt gewesen. «Die Absenzquote entsprach etwas jener einer üblichen Grippesaison», sagte Sprecherin Anja Koletzki zur «Sonntagszeitung».  Gemäss dem Betrieb sind mittlerweile alle Betroffenen wieder gesund und zurück am Arbeitsplatz.

 

Gemäss Ernst Sutter AG haben sich die Mitarbeiter mit grosser Wahrscheinlichkeit ausserhalb des Schlachthofs in Langnau angesteckt. Der Kanton Bern hat die Fälle registriert, wusste aber nicht, dass sie demselben Unternehmen zuzuordnen waren.

Wie in Deutschland sind die Mitarbeiter nicht beim Schlachtunternehmen, sondern bei einem Vermittler angestellt. Bei der Ernst Sutter AG ist dies die Top Akkord H. Heinen AG. Die Mitarbeiter seien aber dem Gesamtarbeitsvertrag des Metzegereigewerbes unterstellt, sagte Ernst Sutter AG zur Zeitung. Die Löhne werden kontrolliert. Dies bestätigt der Metzgereipersonal-Verband. 

 

 

Quelle: Bauernzeitung ¦ Sonntagszeitung


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