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Veras Gedanken im Juli

DMZ – Veras Gedanken ¦ Vera Kaa ¦

 

Nach meinem letzten Post auf Facebook, wo ich Clubbetreibern der Stadt Zürich für ihre freiwillige Schliessung wegen Coronafällen meinen Respekt zollte, wurde ich wieder mit kruden, teils absurden Theorien überhäuft, was im Wort Internetpandemie gipfelte. Einer will sogar das Schweizer Fernsehen anklagen, wegen falscher Grafikdarstellung....(die muss ja selber interpretiert werden, mehr Getestete, mehr Fallzahlen und dann noch prozentual umrechnen).

 

Mir ging's lange nicht in den Kopf, wieso man auf solches kommen kann. Aber jetzt habe ich eine leise Ahnung und ich werde dann wahrscheinlich wieder überhäuft mit Theorien und Entrüstungsaufschreien......

 

Was man leugnet, gibt es tatsächlich nicht. Und was es nicht gibt, ja, vor dem muss man auch keine Angst haben. Und jetzt komm ich zum Kern meiner Gedanken. Es ist die nackte Angst vor etwas, was einen treffen kann und es könnte sogar im Tod enden. Da ist es natürlich viel einfacher, zu glauben, dass das alles vom Staat inszeniert wurde und dass es nur eine harmlose Grippe ist, obwohl in anderen Ländern Fussballfelder ausgehoben wurden, um die Toten zu beerdigen.

 

Ich habe ganz am Anfang der Pandemie auch geglaubt, dass das alles nicht so schlimm ist, dass wir ja eh alle irgendwann sterben müssen, aber die Realität mit 2 ganz schlimmen Fällen von jungen Frauen in unserem näheren Umfeld hat mich schnell eines Besseren belehrt. Ja, es ist schwierig sich der Urangst vor dem Tod zu stellen. Vieles geht durch Kopf und Seele, Vieles kommt hoch....

Sich dem zu stellen, braucht Mut, den wir ja auch nicht immer einfach so zur Hand haben. Und ein Leben in Angst ist kein gutes Leben...

Ich glaube einfach, da müssen wir jetzt durch. Aber Verleugnen ist für mich persönlich noch viel schlimmer, da ich mir dann in die eigene Tasche lüge. Die Vehemenz der Coronaverleugnung gewisser Menschen hat mich nachdenklich gemacht. All die Theorien, der Aufwand, um zu beweisen, dass es ganz anders ist, als es uns von den Mainstreammedien weis gemacht wird. Ich habe keine andere Erklärung mehr, als dass es wirklich der Versuch ist, mit soviel Unbekanntem irgendwie umzugehen. Dass Vieles in dieser Welt ganz grauenhaft schief läuft, auch unsere Regierung Fehlentscheide getroffen hat, ist für mich unbestritten. Der Virus spült auch das an die Oberfläche. Aber ich bin mir mehr bewusster als je zuvor, grad wenn ich jetzt nach Hongkong blicke, dass ich zu jeder Zeit in diesem Land sagen kann und darf, was ich denke.

 

Das ist die Freiheit, die ich mir nehme. Die Dankbarkeit dem vollen Leben gegenüber ist viel stärker in dieser Zeit. Das Zusammensein mit Menschen, die wir so lieben, wird kostbarer denn je für mich. Denn ich weiss mehr und mehr, dass es endlich ist hier auf Erden...

 

Vera Kaa, eine der vielseitigsten Sängerinnen der Schweiz, geboren in Luzern, seit 40 Jahren auf den Bühnen dieses Landes unterwegs...


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