Bern - eine Schweizer Stadt ist vom alten Ägypten fasziniert

DMZ – BERN ¦ Maria West ¦

Seit dem 13. Jahrhundert schmückt die Zytglogge die Stadt Bern. Neben dem Bärengraben, dem Berner Münster, dem Käfigturm und dem Schwellenmätteli gehört die Zeitglocke zu den traditionellen Sehenswürdigkeiten der Bundesstadt. Was jedoch nur wenige Touristen erwarten, ist Berns Faszination mit dem alten Ägypten. Tatsächlich finden Besucher eine Vielzahl von Ausstellungen und Unterhaltungsmöglichkeiten, die sich mit der antiken Hochkultur beschäftigen. Um welche es sich hierbei handelt und woher der Reiz des alten Ägyptens stammt - damit beschäftigt sich dieser Artikel.

Altägyptische Ausstellungen in Bern

Gleich zu Beginn sollte die Dauerausstellung von Grabschätzen im Bernischen Historischen Museum erwähnt werden. Wie auf der Webseite des Museums erklärt, finden Besucher dort mehr als 100 Gegenstände aus der altägyptischen Zeitepoche. Diese Fundstücke erstrecken sich über eine Zeitspanne von über 3000 Jahren. Die Schätze gewähren Einblicke in die Lebensweisen, Schrift und Weltanschauung der Pharaonen. Das Museum ist sechs Tage pro Woche geöffnet und bietet auch private Touren.

Zudem führte die Abegg-Stiftung 2018 die temporäre Ausstellung „Kunstvoll gewickelt - Vier altägyptische Vogelmumien", während von April bis November 2019 „Luxus am Nil – Spätantike Kleidung aus Ägypten“ präsentiert wurde. Beide Ausstellungen beschäftigten sich mit sehr unterschiedlichen Verwendungszwecken von Stoffen. Während Besucher des Museums 2018 einen Einblick in die traditionelle Mumifizierung von Vögeln im alten Ägypten erhielten, beschäftigte man sich 2019 mit dem Zusammenhang zwischen Kleidung und Status in der Spätantike. Die Geschichte der Hochkultur wird eingehend und von verschiedenen Blickwinkeln in Berns Museen untersucht.

Altägyptisches Entertainment in Bern

Bern ist vom populären Escape-Room-Trend nicht ausgenommen. In „The Escape“ können Rätselfans zwischen vier thematisch unterschiedlichen Räumen auswählen, etwa jenen mit dem Namen „Time Travel“. Um die Menschheit zu retten, begeben sich die Rätsellöser auf eine Zeitreise in das alte Ägypten. Dort finden sie sich in einer Schatzkammer wieder: eine Mumie im Sarkophag, Grabschätze und Grabbeigaben. Im Escape-Room werden die altägyptischen Pyramiden hautnah erlebt und das im Museum angeeignete Wissen zur Epoche wird zur Realität – zumindest für 60 Minuten.

2017 hiess Bern Kleopatra willkommen: Regula Mühlemanns „Cleopatra“-Tournee kam auch in die Bundesstadt und rückt die Königin in das musikalische Zentrum. Abermals war es genau eine altägyptische historische Figur, welche die Schweizer Bundesstadt faszinierte.

Wieso Altägypten?

Auf den ersten Blick mag es willkürlich erscheinen, dass Bern dieses Interesse am alten Ägypten zeigt. Tatsächlich spielt die historische Epoche aber eine zunehmend populäre Rolle in der alltäglichen Popkultur. Im beliebten Videospiel „Assassin‘s Creed: Origins“ befindet sich der Spieler in der altägyptischen Open-World, in welcher der Nil, die Pyramiden sowie Kleopatra und Cäsar natürlich nicht fehlen dürfen. Ubisoft war es wichtig, eine möglichst realistische Welt aufzubauen. Ähnlich finden Spieler die Spielautomaten „Scrolls of Ra“ und „Queen Cleopatra“ im Online Casino in der Schweiz. Die Symbole der Slots umfassen die ägyptische Königin, deren Schmuck, Hieroglyphen, Sandstein und Goldschätze – so ist für eine spannende Umgebung gesorgt. Damit nicht genug: Filme wie „Cleopatra“ aus dem Jahr 1963 inspirieren nach wie vor Verkleidungen der Promis. Im Elizabeth-Taylor-Stil zeigten sich beispielsweise bereits Fergie und Heidi Klum.