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Kaum finanzielle Einbussen durch Corona

DMZ – WIRTSCHAFT / GESELLSCHAFT ¦ Walter Fürst ¦

 

KOMMENTAR

 

Was jetzt schon feststeht ist, dass einige Bevölkerungsgruppen wie Rentner oder Beamte durch die Pandemie keinerlei finanzielle Einbussen haben. Auch Firmen, die den Betrieb aufrecht erhalten durften, mussten haben keine Verluste. Im Gegenteil, durch Wegbrechen der Konkurrenz und der Zunahme der Aufträge in diesen Branchen wurden grössere Umsätze erzielt.

Viele fürchten jedoch nach wie vor um ihren Job, inbesondere bei den Kurzarbeitern.

 

 

Die überwältigende Mehrheit verliert gerade weder wesentlich Einkommen noch fürchtet sie um ihren Job. Diese hoffnungsvolle vorläufige Corona-Bilanz lässt sich aus mehrmonatigen Erfahrungen ziehen. 

Aus dem Haushaltskrisenbarometer ergibt sich, dass konstant vier Fünftel durch Corona keine wesentlichen finanziellen Einbussen haben. Ende Juni erwarteten über 90 Prozent auch, dass ihr Nettoeinkommen im kommenden halben Jahr mindestens gleich bleibt. Eine wachsende Minderheit davon rechnet sogar mit mehr Geld. Der Anteil jener, die von finanziellen Verlusten ausgehen, hat sich seit Anfang April halbiert, so die Befragungen der Konsumforscher von Nielsen und der Finanzforscher des Safe-Instituts unter 7500 Haushalten. Dabei lässt sich erkennen, dass knapp 20 Prozent seit Monaten finanzielle Einbussen haben. Jeder Dritte von ihnen glaubt, dass sein Einkommen weiter schrumpfen wird.

 

Fest steht, dass die Regierung mit Hilfen für Selbständige und Unternehmen sowie weitreichendem Kurzarbeitergeld die Finanzlage stabilisiert. Die Befragungen zeigen, dass den meisten kein Einkommen fehlt. Sie hielten sich in den vergangenen Monaten beim Konsum eher deshalb zurück, weil wegen der Beschränkungen Geschäfte geschlossen waren oder sie eine Ansteckung fürchteten. 

 

Viele Kurzarbeiter blicken skeptisch in die Zukunft

Einbussen haben etwa die im Mai sechs Millionen Kurzarbeiter. Die Befragungen zeigen, dass viele von ihnen skeptischer in die Zukunft blicken als die Allgemeinheit. Nur zwölf Prozent der Arbeitnehmer insgesamt fürchten, dass sie in den nächsten drei Monaten gekündigt werden. Von jenen, deren Einkommen um mindestens 20 Prozent schrumpfte, wozu einige Kurzarbeiter zählen, fürchtet dagegen fast jeder zweite um den Job.

Ökonomisch positiv dürfte sich auswirken, dass die Ängste bezüglich der Pandemie abnehmen. 

Bemerkenswert sind die Daten zum Home-Office. Demnach ermöglichten die Firmen Ende Juni nur noch jedem vierten Arbeitnehmer, von zu Hause zu arbeiten - im April galt das noch für 37 Prozent. Wer von zu Hause arbeiten darf, tut es meist auch: Drei Viertel nutzen diese Möglichkeit. Dabei zeigt sich, dass die Hälfte von ihnen nicht ausschliesslich im Home-Office arbeitet - sie gehen auch mal in die Firma.

 

Es trifft immer die Selben

Leider trifft es aber auch die immer Selben hart. Nämlich all diejenigen Menschen, die eh schon nichts haben und auf Hilfe angewiesen sind. Diese Bevölkerungsgruppe hat man einmal mehr vergessen.


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