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Covid-19 - Fallzahlen steigen massiv - Grossveranstaltungen ab 1. Oktober möglich

DMZ – GESUNDHEIT / WISSEN ¦

 

Innerhalb der letzten 24 Stunden wurden 274 neue Covid-19-Infizierte gezählt. Dies obschon weniger getestet wird.

 

Am Dienstag waren es 187, am Montag 105, am Sonntag 152 und am Samstag 182 gewesen. Beunruhigende Entwicklung, die wohl auch auf die letzten Lockerungsmassnahmen zurückzuführen ist.

Insgesamt gab es seit Beginn der Pandemie bisher laut den neuesten BAG-Zahlen 37'169 laborbestätigte Fälle. Gleichzeitig meldete das BAG am Mittwoch im Vergleich zum Vortag 12 neue Spitaleinweisungen. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung stieg um 1 auf 1991.

 

In Isolation aufgrund der Kontaktrückverfolgung befanden sich 1331 infizierte Personen, wie das BAG weiter mitteilte. In Quarantäne waren 4446 Personen, die mit Infizierten in Kontakt waren. Die Zahlen stammen aus 26 Kantonen und aus Liechtenstein. 18'244 weitere Menschen waren nach der Rückkehr aus einem Risikoland in Quarantäne.

 

Die Zahl der durchgeführten Tests auf Sars-CoV-2, den Erreger der Atemwegserkrankung Covid-19, beläuft sich bisher auf insgesamt 854'885. Bei 5,2 Prozent dieser Tests fiel das Resultat positiv aus.

 

Wie in der heissen Phase im April

Letztmals waren dem BAG Ende April an einem einzigen Tag so viele bestätigte Neuinfektionen gemeldet worden. Damals war die Kurve am Abflachen, bis sie Anfang Juni mit rund 100 bestätigten Fällen pro Woche den Tiefstpunkt erreichte.

Seither steigen die positiven Fälle wieder an und befinden sich zur Zeit bei etwas über 1000 pro Woche. Auf dem Höhepunkt der ersten Welle hatte es pro Woche über 7000 positive Testresultate gegeben.

Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga mahnte am Mittwochnachmittag vor den Medien in Bern: "Jede Lockerung der Corona-Regeln bringt mehr Verantwortung." Der Anstieg der Fallzahlen zeige: "Wir müssen vorsichtig bleiben." Leider stellt man im täglichen Leben fest, dass sich sehr viele Geschäfte und Personen nicht mehr an Regeln halten.

Die Gesamtzahl aller aktiven Swiss-Covid-Apps sank am Dienstag wieder leicht auf 1,24 Millionen, wie das BAG am Mittwoch mitteilte. Seit dem 5. August pendelte die Nutzerzahl zwischen 1,21 und 1,26 Millionen.

Die Covid-App warnt Benutzer, falls diese engen Kontakt mit einer mit dem Coronavirus infizierten Person hatten. Die App ergänzt das Contact-Tracing der Kantone, das die Infektionsketten rückverfolgt. 

 

  • Weltweit beläuft sich die Zahl der nachgewiesenen Infektionen auf mehr als 20 Millionen. Es gibt rund 735'000 Todesfälle.
  • In den USA haben sich rund fünf Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Kein Land weist mehr Fälle auf.
  • Indien ist nach den USA und Brasilien das dritte Land, das die Schwelle von zwei Millionen Infektionen überschritten hat.
  • Lateinamerika verzeichnet neben den USA die meisten bestätigten Virus-Toten weltweit, mehr als 200'000. Brasilien und Mexiko sind am stärksten betroffen.

 

Deutschland

Die Zahl der täglich gemeldeten Neuinfektionen hat mit 1226 am Mittwoch den höchsten Wert seit Anfang Mai erreicht. Höher lag der Wert zuletzt am 9. Mai mit 1251 Neuinfektionen. Seit Ende Juli steigen die Zahlen wieder deutlich, Experten sind besorgt.

 

Grossanlässe mit über 1000 Menschen wider möglich, aber...

Mit dem Entscheid, Grossanlässe wieder zuzulassen, wolle er den gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Bedürfnissen der Sportvereine und Kulturveranstalter Rechnung tragen, teilt der Bundesrat mit.

Eine Rückkehr zur (alten) Normalität ist aber nicht in Sicht. «Grossanlässe rasch und ohne Schutzmassnahmen zuzulassen, liegt nicht drin», sagte Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga vor den Medien in Bern.

Der «vorsichtige Öffnungsschritt» wird von strengen Schutzmassnahmen begleitet und die Anlässe müssen von den Kantonen bewilligt werden. «Die Schutzkonzepte sind aber nur etwas wert, wenn sie auch durchgesetzt werden», sagte Sommaruga.

 

Kantone bewilligen Anlässe

Bei der Bewilligung von Anlässen müssen die Kantone ihre epidemiologische Lage und ihre Kapazitäten für das Contact Tracing berücksichtigen. Damit wolle der Bundesrat sicherstellen, dass sich die Situation in der Schweiz nicht verschlechtere, sagte Sommaruga.

Die Kantone hatten sich allerdings für eine Lockerung erst in ein paar Monaten ausgesprochen. Das sei nachvollziehbar, sagte Sommaruga. Denn schon heute seien diese stark gefordert. Bund und Kantone müssten nun eng zusammenarbeiten, um die künftigen Herausforderungen zu meistern. Man müsse lernfähig und offen sein für Anpassungen.

 

Ein Rockkonzert kann man nicht mit einem Fussballspiel oder einer Oper vergleichen (Alain Berset).

 

Wie die Schutzkonzepte im Einzelfall ausgestaltet werden, ist noch unklar – und wohl je nach Veranstaltungstyp unterschiedlich. Der Bund will mit den Kantonen in den nächsten zwei Wochen einheitliche Kriterien erarbeiten.

Gesundheitsminister Alain Berset machte darauf aufmerksam, dass nicht alle Grossveranstaltungen dieselben Risiken bergen: «Ein Rockkonzert kann man nicht mit einem Fussballspiel oder einer Oper vergleichen.» Es gebe Anlässe, bei denen der Mindestabstand weitgehend eingehalten werden könne. Auch gelte es zwischen Innen- und Aussenräumen zu unterscheiden.

 

Das Verbot von Grossanlässen wird nun um einen Monat bis Ende September verlängert. Damit wolle der Bundesrat den Kantonen mehr Zeit geben, um das Bewilligungsregime vorzubereiten und allenfalls die Kapazitäten für das Contact Tracing zu erhöhen, sagte Berset.

 

 

Der Stichtag 1. Oktober sei bereits sportlich, um die nötigen Vorkehrungen zu treffen. Deswegen wird die 1000er-Regel für den Start der Fussball- und Eishockeymeisterschaften Mitte September weiter gelten.

 

 

Quellen: GAB; admin.ch ¦ srf


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Kommentare: 5
  • #5

    Nicole (Freitag, 14 August 2020 16:46)

    Fragwürdiger Test. Viel mehr Tests. Mehr falsch Positive etc.
    Weniger alarmierende Headlines und ein wenig mehr Sachlichkeit wären sicherlich nicht falsch

  • #4

    Tamara (Freitag, 14 August 2020 15:58)

    Ich kann mich obigen Eeläuterungen nur anschliessen. PCR positiv ist nicht gleich Infektion. Die Hosptalisierungsrate und Mortalität sind verschwindend klein, weniger als bei der Grippe. Dazu kommt, dass die PCR Tests nicht validiert sind.
    Ich kann nicht nachvollziehen, warum das nicht endlich publik gemacht wird, auf allen Kanälen und allen Medien.
    Ich hoffe die Medien recherchieren mal ganz selbst.

  • #3

    Ralph (Freitag, 14 August 2020 14:49)

    Ihr macht das super! Sicherlich sind Eure Klickzahlen berauschend! Mir wäre berauschender Journalismus lieber, als Konservenartikel!
    In dem Sinne wünsche ich Euch weiterhin viel Erfolg beim Clickbaiting...

    Übrigens haben Sie in Ihrem dramatisch anmutenden Zahlenhickhack ganz übersehen, dass die Anzahl der Hospitalisation und Mortalität rückläufig sind. Aber das lässt sich natürlich nicht sensationsgeil verkaufen, gell??

  • #2

    Mike (Freitag, 14 August 2020 14:15)

    Wie Beda Stadler schon die ganze Zeit plädiert: die Infiziertenzahl ist egal! Solange die Mortalität nicht steigt. Und die steigt einfach nicht! Infiziert ist nicht gleich krank. Man findet nur einen Ausschnitt einer (!) Corona DNA mit dem PCR Test. Viele der Menschen haben Corona DNA in sich. Aber das ist mit Herpes DNA dasselbe. Alles was die Tamedia, Axel Springer Verlag & Co. verzapft sind einfach Verwirrungen.

  • #1

    La_Nic (Freitag, 14 August 2020)

    Vielleicht täte es gut, keine Sensation aus den Zahlen zu machen. Wir Bürger brauchen Beruhigung und keinen Alarmismus. In der Ruhe liegt die Kraft. Bei so vielen Tests ergeben sich leider auch viele falsch-Positive. Und aus einem positiven Test leitet sich noch keine Erkrankung ab, nicht einmal eine Infektion. Das müsste ins bessere Licht gerückt werden, bevor man "Achtung!" schreit. 12 Hospitalisierungen ist ebenso noch nicht beunruhigend, wenn man bedenkt, dass es früher im Schnitt zu jährlich 40'000 Hospitalisationen aufgrund grippeähnlicher Erkrankungen kam. Vorsicht ist gut, aber genaue Abklärungen und gesunder Menschenverstand wäre wünschenswerter.