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Wie wird man Wespen los?

DMZ – TIERWELT ¦ AA ¦

 

Pronatura führt auf ihrer Website eine gute Beschreibung der Wespen und Wespenarten. Gemäss der Angaben auf der Website gibt es in der Schweiz acht echte Wespenarten. Nur zwei davon wollen zeitweise von unseren Tellern naschen. Wussten Sie, dass auch die Hornisse zu den Wespen gehört?

 

So schreibt pronatura anschaulich weiter: "Im August am Gartentisch: Unser Birnenkuchen erfreut nicht nur die Gäste. Er lockt auch gelb-schwarz gestreifte Besucherinnen aus der Insektenwelt an. Von den sogenannten Echten Wespen interessieren sich nur zwei Arten zeitweise für menschliche Nahrungsmittel: die Gemeine oder Gewöhnliche Wespe (Paravespula vulgaris) und die Deutsche Wespe (Paravespula germanica). Beide Arten können in grösserer Zahl auftreten. Sie legen ihre Nester meist unterirdisch in verlassenen Mäusegängen an. Weitere sechs Arten kommen bei uns seltener vor. Darunter befindet sich auch die Hornisse (Vespa crabro). Die hier beschriebenen Merkmale treffen auf alle Echten Wespenarten zu."

 

Viele Leute empfinden Wespen als lästig. Doch von den über 600 Wespenarten in Mitteleuropa werden nur die Gemeine und die Deutsche Wespe von Süssgetränken oder Fleisch angezogen. Die anderen Wespen meiden unsere Nähe und können höchstens im unmittelbaren Nestbereich angriffslustig werden. Allgemein sind Wespen sehr effiziente Insektenjäger. Sie halten Fliegen und Mücken in Schach.

 

Auszug pronatura:

Ein Königreich in einem Nest

Jedes Wespennest wird von einer einzelnen Königin gegründet. Ende April verlassen die Königinnen ihre Winterquartiere und suchen einen geeigneten Ort für die Nestgründung. Da diese Plätze in der Natur immer seltener werden, müssen die Tiere manchmal mit unseren Dachböden, Gartenhäuschen oder Storenkästen vorliebnehmen. Einen Monat lang ist die Königin mit Nestbau, Eierlegen und Larvenfüttern beschäftigt. Ende Mai hat die einsame Plackerei ein Ende: Die ersten Arbeiterinnen schlüpfen. Diese übernehmen ausser dem Eierlegen alle Arbeiten der Königin bis in den Herbst hinein.

 

Herbstlicher Untergang

Während Honigbienen in ihren Staaten überwintern, erlischt im Herbst das Leben im Wespenstaat vollständig. Im Hochsommer schlüpfen neue Königinnen und männliche Tiere (Drohnen). Die begatteten jungen Königinnen suchen sich nach der Paarung einen geschützten Platz zum Überwintern. Die Drohnen haben ihren Auftrag erfüllt und sterben. Auch die alte Königin beendet ihr einjähriges Leben und mit ihr geht der Wespenstaat zugrunde.

 

Nützliche Untermieterinnen

Wespen-Arbeiterinnen benötigen als Treibstoff für ihre Flugmuskeln den Zuckersaft aus Blüten, aus der Rinde verletzter Bäume. Die beiden häufigen Arten Gewöhnliche Wespe und Deutsche Wespe bedienen sich dafür auch gerne mal bei unserem Birnenkuchen. Die eierlegende Königin und die Larven brauchen hingegen eiweissreiche Kost aus erbeuteten Insekten. So erbeutet ein einziges Hornissenvolk täglich bis zu einem Pfund Insekten, darunter auch andere Wespenarten.

Die Hornissen selbst interessieren sich nicht für unser Essen. Bei genügendem Sicherheitsabstand zum Nest steht einer bereichernden Nachbarschaft nichts im Weg.

 

Keine Angst vor Wespen und Hornissen

Wespen und Hornissen sind friedliebende Tiere. Alle Wespen haben ihren Stechapparat, um Beute zu lähmen. Der Stachel wird mehrfach eingesetzt, er reisst beim Stechen nicht ab. Wespen setzen beim Stich weniger Gift ein als Honigbienen. Gefährlich kann das Gift für allergisch reagierende Personen oder bei einem Stich in den Mund- oder Rachenraum werden. In beiden Fällen sollte sofort ein Arzt, eine Ärztin konsultiert werden. Als Wespenart können auch die Hornissen stechen. Da sie sich aber nicht für das Essen der Menschen interessieren, sind die Konflikte weit weniger häufig. Die weit verbreitete Legende, dass Hornissenstiche viel gefährlicher seien als die Stiche anderer Wespen, ist – eben – eine Legende.

 

 

Wespen haben ein Imageproblem

Denn kaum lädt der Sommer dazu ein, seine Mahlzeiten im Freien einzunehmen, droht Unheil aus der Luft. Da man nicht allzu rabiat mit den Plagegeistern umgehen sollte, gibt es hier ein paar Ideen, um die Biester auf die sanfte Tour loszuwerden.

Das Szenario ist oft beschrieben und erlebt. Stichworte: Sommer, Marmeladenbrot, Obst, Limo, Wespen, Angst und Schmerz. Wer meint, sich die gelb-schwarzen Plagegeister per Totschlag vom Leib halten zu können, sollte innehalten. Denn die Tat kann teuer werden, da Wespen unter Naturschutz stehen.

 

Nur ganz lässige Zeitgenossen bewahren Ruhe und lassen sich ihr Eis weiter schmecken. Nicht wenige reagieren jedoch mit Hektik. Dass das nicht die beste Idee ist, die Tiere vom gedeckten Tisch fernzuhalten, ist eigentlich bekannt.

 

Hier sind ein paar Tipps mit Wespen umzugehen

 

Kleingeld und Zitrone

Es gibt Gerüche, die Wespen abschrecken. Eva Goris von der Deutschen Wildtier Stiftung rät, eine halbierte Zitrone mit Gewürznelken zu spicken und zusammen mit einem Sträusschen Basilikum auf den Tisch zu stellen. Auch den metallischen Geruch von Geldstücke mit hohem Kupfergehalt sollen Wespen wenig anziehend finden. Darum: Einfach ein paar 5-Rappen-Stücke auf dem Tisch verteilen.

Christoph Drösser sagt allerdings „Ich habe mehrere Entomologen und Ökologen befragt – keiner glaubte die Geschichte, und wissenschaftliche Literatur dazu gibt es offenbar auch nicht.“ Auch sein Selbstversuch scheiterte – und ausserhalb des deutschen Sprachraums ist der Trick auch völlig unbekannt.

 

Duftlampen und Sprays

Natürliche ätherische Öle wie Pfefferminze, Eukalyptus, Teebaum, Nelke, Zirbe oder Lavendel in einer Duftlampe können helfen, die schwarz-gelben Biester fernzuhalten. Auch Wespenkissen und tierfreundliche Sprays gegen Wespen sind im Handel erhältlich. Sie beinhalten ätherische Öle, die für die Insekten unangenehm sind. Legen Sie das Kissen auf Ihren Esstisch oder sprühen Sie mit dem Spray Tischdecken und Gartenmöbel ein, bevor Geschirr und Essen auf dem Tisch stehen. Aber niemals direkt auf die Tiere sprühen.

 

Wespen-Dinner veranstalten

Die hungrigen Nervensägen zum Festmahl einladen - die Gäste müssen aber an einem Extra-Tisch Platz nehmen (und zwar weit entfernt vom eigenen). Auf der Speisekarte stehen saftige Früchte: "Sie lieben Weintrauben. Damit lassen sie sich ablenken und friedlich stimmen", sagt Tier-Expertin Goris. 

Bedingt richtig. Zwei Schülerinnen haben im Rahmen von „Jugend forscht“ festgestellt, dass sich Wespen von überreifen Trauben, die in fünf bis zehn Metern Entfernung aufgestellt werden, anlocken lassen. Allerdings beschränken sich nahrungssuchende Wespen nicht auf einen bestimmten Ort: Sie kommen garantiert auch an unseren Esstisch, wenn es dort verführerisch duftet. Zudem locken Ablenkungsfütterungen nur weitere Wespen an.

 

Täuschungsmanöver einleiten

Nicht auf Anziehung, sondern auf Abschreckung setzt der sogenannte Wespenschreck. Er signalisiert einigen Wespenarten, dass hier bereits ein Schwarm beheimatet ist. Die Wespennest-Attrappe sollte in die Nähe eines Essplatzes gehängt werden. Im Obstbaum soll das künstliche Nest sogar die heranreifenden Früchte vor den Tieren schützen. Im Frühjahr, wenn die überwinterten Wespen-Weibchen ein neues Volk gründen, kann der Wespenschreck den Nestbau schon frühzeitig unterbinden.

Falsch, wissen Experten. Der NABU erklärt dazu: „Generell kann man sagen, dass alle Arten, deren Nester man sieht – also freihängend im Gebüsch oder unter dem Schuppendach – den ‚unproblematischen‘ Arten zuzuordnen sind, die frühzeitig verschwinden.“ Die beiden Wespenarten, die uns im Sommer plagen, bauen ihre Nester nämlich in Erdhöhlen im Boden oder in dunklen Hohlräumen – ein aufgehängter Papierball wird sie wenig beeindrucken.

 

Aufdringliche Tiere abschieben

Keine Frage - es stört ziemlich, wenn Wespen im Anflug sind. Wilde Abwehr-Zuckungen sind aber nicht angebracht. Im Gegenteil, das macht die Tiere erst recht aggressiv. Wer folgende Grundregeln beachtet, ist auf der sicheren Seite: Nicht schlagen und hektische Bewegungen vermeiden. Pusten Sie die Wespen auf keinen Fall an - das Kohlendioxid in unserem Atem macht Wespen ebenfalls aggressiv. Stattdessen die Tiere besser sanft mit der Handkante wegschieben.

 

Keine Wespenfallen

Wespen sind ziemlich solidarisch. Sie reagieren auf Hilferufe ihrer Artgenossen. Das Problem: Sitzen Wespen in der Falle, verströmen sie Duftstoffe, die andere Wespen alarmieren und anlocken. Also besser erst gar keine Todesfallen für Insekten bauen.

 

 

Regen vortäuschen

Wer dann doch etwas aktiver gegen Wespen vorgehen möchte, greift zum Wasserzerstäuber, wie eine Empfehlung des Landesbundes für Vogelschutz in Bayern nahelegt. Demnach sollte man mit der Pump-Flasche Wasser in Richtung der Wespen sprühen. Die Tiere denken dann, es regne und ziehen sich in ihr Nest zurück.

  • Setzen Sie auf Pflanzen: Minze, Zitronenmelisse und Lavendel können Wesen nicht leiden. In einem hübschen Blumentopf geben diese Pflanzen für uns zugleich die perfekte Gartendeko ab.
  • Morsches Holz, das im Garten herumliegt, sollten Sie rechtzeitig (d.h. im Frühjahr) beseitigen. Denn für den Nestbau der Wespen zwischen April und Mai ist es ideal!
  • Gartenmöbel sollten Sie nicht mit Holzpflegemittel oder Politur behandeln, denn deren Geruch zieht Wespen ebenso an wie Parfüm.
  • Auch Fallobst und verfaulendes Obst sollten Sie schnell entfernen, um damit keine hungrigen Zweiflügler anzulocken.
  • Entsorgen Sie Tierkadaver möglichst bald, denn auch vor Aas machen Wespen nicht Halt.
  • Das zuckerhaltige Sekret von Blattläusen zieht Wespen ebenfalls an. Blattläuse sollten Sie also nicht nur aus Liebe zu Ihren Pflanzen unschädlich machen!
  • Bei der Grillparty oder dem Kaffeekränzchen im Garten gilt: Speisen erst kurz bevor gegessen wird auf den Tisch stellen und Reste schnell abräumen. Zuckerhaltige Getränke abdecken und bevorzugt mit Strohhalm
  • Des Weiteren gilt: Wenn Wespen in Ihre Nähe kommen, bewahren Sie Ruhe. Durch wildes Um-sich-Schlagen oder gar Anpusten fühlen sich die Insekten bedroht und werden angriffslustig.

 

 

 

Quellen:


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