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Saboteure in den Ämtern …

DMZ – GESELLSCHAFT / POLITIK ¦

KOMMENTAR von Peter Beutler

 

Eigentlich ein harmloser Fehler! Ein Formular wird falsch ausgefüllt. Ein unter 30-jähriger ohne Vorerkrankung wird infolge einer Corona-Erkrankung als tot gemeldet. Mit Datum und Sterbezeitpunkt. Der Mann lebt aber noch, er befindet sich nicht einmal in Spitalpflege. Geschehen irgendwo im Einflussbereich der Gesundheitsdirektion des Kantons Bern, als dessen Vorsteher ein gewisser Pierre Alain Schnegg (SVP) amtet.

 

Natürlich wäre es unfair, dafür Schnegg zu belangen. Es ist nicht Aufgabe eines Departementsvorstehers, zu kontrollieren, ob Formulare korrekt ausgefüllt werden. Noch weit unfairer ist es, dafür den Schirmherrn des BAG, Bundesrat und Innenminister Alain Berset, verantwortlich zu machen. Schon deshalb nicht, weil in diesem Falle der Fehler nicht beim BAG liegt. Man hätte aber im BAG den Totenschein aus Bern abwarten sollen, suggerieren Medienmacher, die schon länger ihre «Spüti»-Rohre auf Berset richten, um ihre übervolle Jauchegrube zu entleeren. Als ob das noch möglich wäre. Im Hinterland dieser Verpester hat sich so viel Stinkendes angesammelt, dass auch das landesweit grösste Auffangbecken viel zu klein wäre, diesen Unrat aufzunehmen.

 

Es braucht keine hervorragenden detektivische Fähigkeiten, um herauszufinden, dass dahinter ein perfider Plan aufliegt. Im Verlauf der ersten Coronawelle stieg die Popularität des BAG und Bersets auf ungeahnte Höhen. Die dahinter nachhechelnden Maurer und Parmelin waren diesbezüglich weit abgeschlagen, obwohl der Letztere ziemlich über sich hinausgewachsen ist, mitunter sogar sympathisch wirkte und der Erstere ausser einigen saublöden Sprüchen unter dem Strich auch keine schlechte Figur machte. Doch ein Linker in der Landesregierung mit einer Zustimmungsrate von weit über 70%, geht einfach nicht, mag man in den Reihen der auf scharfem Rechtskurs segelnden Medienhäuser jammern. Zu allererst fallen einem die Namen Roger Köppel und Eric Gujer ein. Die Weltwoche und die NZZ.

 

Doch das dürfte nur die Spitze des Eisbergs sein. Am Schlepptau der NZZ hängen auch das St.Galler Tagblatt, die Luzerner Zeitung mit ihren regionalen Käse-Postillen, die AZ-Medien, die nahezu die ganze Nordwestschweiz abdecken. Das ist bereits schwer verdaulich. Doch diese ideologisch-antiaufklärerischen Infektion – noch milde ausgedrückt: im Klartext ein Linker- und Grünenhass – breitet sich auch in bislang unverdächtigen Publikationsunternehmen aus. Was hat eigentlich ein Markus Somm, der gescheiterte Redaktor der Balser Zeitung, beim Giganten Tagesanzeiger zu suchen? Fast könnte man heulen. Ein Kraftprotz mit rechtspopulistischem Anstrich, macht sich auf, Remedur zu schaffen.

 

Doch das Etikett rechtspopulistisch ist vernebelnd. Es ist die Anschrift eines Gefässes, das alles (Un)mögliche beinhaltet: Bildungsferne, Fremden-, Intellektuellenfeindlichkeit bis zum Rassismus, Staatsverdrossenheit, evangelikale und piusbrüderliche Hasspredigten in anti-Islamismus ausartend, klammheimliche Bewunderung für dem Faschismus zugetane Staatslenker; Bolsonaro, Orban zum Beispiel, aber auch solche, die auf dem Weg dazu sind: Trump und Johnson. Und jetzt stossen noch die unseligen Corona-Verharmloser und -Leugner dazu. Das hat uns gerade noch gefehlt. Zurück zu den Formularen. Personen, die diese ausfüllen, sind keine unbedarften Hilfsleute, sondern hoch professionelle Fachkräfte. Wer so einen Fehler begeht, hat entweder ein medizinisches Problem oder er tut es absichtlich. Der klassische Fall von Sabotage in einem öffentlichen Amt. Weniger als eine Handvoll Saboteure im Team von Berset und in den kantonale Gesundheitsdirektionen würden ausreichen, ein Chaos zu veranstalten. Et voila: das Chaos im BAG, in der Corona-Task-Force. Genau dies möchten die wackeren Volchs-Propagandisten den Menschen in unserem Land unterjubeln.


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