"Viagra" für die Schnittstelle "Gehirn-Maschine"

DMZ – TECHNIK ¦ Daniel Birkhofer ¦

KOMMENTAR

Tech-Milliardär Elon Musk macht Fortschritte bei seinem Plan, eine elektronische Verbindung zum menschlichen Gehirn zu schaffen. Er präsentierte am Freitag den Prototypen eines Geräts seiner Firma Neurallink, das Informationen zwischen Neuronen und einem Smartphone übermitteln kann.

... vielleicht doch eher eine Art "Viagra" für die Schnittstelle "Gehirn-Maschine"...?

Beim vermeintlichen Allesaufsteller "Viagra" braucht man kurzfristig auch keine anderen/weiteren Lösungsideen anzustreben als diese "Hilfskrücke", um sich Veränderungen und unterschiedlichen situativen Angeboten stellen zu müssen... (siehe auch in Ansatzgedanken dazu "Der Sinn des Leidens" von Viktor Frankl als kleiner Einstieg in die Thematik der "Einstellungswerte").

Was mich immer wieder stark erstaunt, ist die fast grenzenlos gewordene Technik- und Technologiegläubigkeit - ein Ansatz, der allen Ernstes das Wesenhafte und damit Einzigartige des Menschen mit dem Menschenbild des "Maschinenbildes" immer wieder gleich setzt (siehe z.B. die vielgepriesene Computer-Metapher des menschlichen Gehirns: übrigens ein völliger Blödsinn, wenn man von den Aspekten der Einspeicherung und Verarbeitung von einfachen Routinedaten absieht - also der Verarbeitung von Quantitäten versus der Lösung von Kreativität erforderlichen Herausforderungen oder der Einbeziehung von echten Emotionen - also der Verarbeitung von Qualitäten oder der Möglichkeit der Plastizität des Gehirns etc. Siehe dazu auch die Gedanken der gut verständlichen und lesbaren Hirnforscher Hüther, Pöppel, Gigerenzer, Birbaumer oder Roth).

Für alle an philosophischen Implikationen Interessierten - und damit ethisch- moralischen Aspekten - mit einem hohen Praxisbezug kann ich gerne ein paar erste Gedanken dazu von Jürgen Habermas empfehlen: "Im Sog der Technokratie". Kleine Politische Schriften XII. Berlin (2013)