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Das grösste Flüchtlingslager Moria steht in Flammen

DMZ – INTERNATIONAL ¦ MM ¦ AA ¦

 

Eine unglaubliche Katastrophe - als wäre die Situation nicht bereits vorher katastrophal genug gewesen. Flüchtlingslager Moria auf der Insel Lesbos ein Brand ausbrach, der sich schnell verbreitete, weil starke Winde die Flammen weiter trugen. Wie die Brände entstanden sind, ist bisher unklar. Nach Angaben der Feuerwehr sind mehrere Brände innerhalb des Lagers wie auch in der Landschaft der Umgebung in Morio ausgebrochen.

 

Es war kurz vor Mitternacht, als im  Fast das gesamte Lager – sowohl die Container im Zentrum, als auch die selbstgebauten Zelte rundherum – wurden von den Flammen erfasst. Im Moment leben etwa 12.700 Menschen in Moria – mehr als das Vierfache der zugelassenen Belegung.

Einige Zeit nach dem Ausbruch der Feuer, musste das gesamte Lager wegen der sich verbreiteten Brände evakuiert werden. Im Camp Moria leben viele Jugendliche aber auch Familien mit kleinen Kindern. Die Polizei versuchte Barrieren zu errichten, um zu verhindern, dass die Flüchtlinge in die Stadt Mytilene gelangen, während sie versuchen, den Flammen zu entkommen.

 

Die Feuerwehr bekämpfte in der Nacht auf Mittwoch insgesamt an drei verschiedenen Fronten Brände auf der Insel. Offenbar waren diese Brände zugleich ausgebrochen, was die Arbeit enorm erschwert. Auch im Westen der Insel gab es zwei Brandherde, die nichts mit dem Lager Moria zu tun haben. Es wurden Löschflugzeuge angefordert, weil die Situation derart ausser Kontrolle geraten ist. Für Mittwoch sind ebenfalls sehr starke Winde zu erwarten.

 

Griechischen Medien zufolge wollten aber einige Leute nicht in diese Quarantäne-Stationen übersiedelt werden und unbedingt im Lager bleiben. Das wiederum machte anderen Leuten Angst. Es kam zu Auseinandersetzungen zwischen Bewohnern des Camps. Wegen der Sorge, ebenfalls infiziert zu werden, verliessen manche in der Nacht das Lager und gingen in die umliegenden Hügel. Es verbreitete sich die Furcht, dass die griechische Regierung, um weitere Covid-19-Fällen zu vermeiden, alle Leute in geschlossene Camps bringen könnte. Auf Lesbos und Chios sind solche geschlossenen Einrichtungen geplant.

 

Das Flüchtlingslager Moria ist seit Jahren heillos überfüllt, zuletzt leben dort nach Angaben des griechischen Migrationsministeriums rund 12'600 Flüchtlinge und Migranten – bei einer Kapazität von gerade mal 2800 Plätzen.

 

 

Quellen: NTV ¦ SRF


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