Pommes-Chips mit heiklen und teilweise verbotenen Inhaltsstoffen

DMZ – GESUNDHEIT ¦ Patricia Jungo ¦

 

Wer liebt sie nicht, die populären die Pommes-Chips? Auch ihr hoher Salz- und Fettgehalt sind bei weitem kein Geheimnis mehr. Dass aber im beliebten Snack auch bedenkliche Rückstände von Pestiziden enthalten sein sollen, ist wohl nicht allen bekannt. In der Tat wurden bei einem Labortest des Konsumentenmagazins „K-Tipp“ bei fast allen Pommes-Chips Spuren von Pestiziden gefunden. Ein Produkt wies sogar einen hohen Bleigehalt auf.

 

Eine wirkliche Überraschung ist das Resultat jedoch nicht: Die in der Landwirtschaft verspritzten Pestizide finden sich ja gezwungenermassen in der Nahrungskette wieder. Was aber weit bedenklicher stimmt, ist die Höhe der Belastung, die teilweise vorliegt. Wie „K-Tipp“ erklärt, suchte man im Labor mehr als 500 Pestizide. Bei Vorliegen von mehr als vier davon, erfolgte ein Punktabzug. In praktisch allen Chips liessen sich Pflanzengifte nachweisen. Nur die Bio-Chips von Zweifel bildeten dabei die Ausnahme. In 13 der 15 untersuchten Produkte wurde das Pestizid Chlorpropham entlarvt. Es dient dazu, die Lagerungszeit von Kartoffeln zu optimieren. In der Schweiz wird dieses Mittel ab Oktober generell verboten, da man Hinweise darauf hat, dass es das menschliche Hormonsystem beeinflusst. Eigentlich darf es bei Bio-Kartoffeln schon seit geraumer Zeit nicht mehr verwendet werden. Desto überraschender war es, auch bei den Bio-Paprika-Chips der Migros Spuren von Chlorpropham zu finden. Migros rechtfertigte den Befund mit dem Verwehen des Pestizides von anderen Feldern. Weiter stiess das von „K-Tipp“ beauftragte Labor auf bis zu vier verschiedene Pestizide in den Pommes-Chips.

 

Die Potato Chips Pimentón der Coop-Marke «Fine Food» wiesen mit 1,2 Milligramm pro Kilogramm einen gefährlich hohen Bleigehalt auf. Die von der EU festgelegte Grenze situiert sich bei 0,1 mg/kg. Laut Bundesamt für Lebensmittelsicherheit wirkt Blei wie ein Nervengift und kann Nervenschäden, Störungen der Hirnfunktionen und Beeinträchtigung der Intelligenz zur Folge haben. Wie „K-Tipp“ berichtet, verweist die Mehrheit der Hersteller darauf, dass die gesetzlich erlaubten Höchstwerte nicht überschritten wurden; dies trotz der zum Teil doch hohen Pestizidbelastung. Intersack, dem die Marken Chios und Tyrell’s gehören, vermerken auch, dass die eigenen Messungen weit tiefere Werte ergaben, als jene im Testlabor der Konsumentenschützer. Neben dem Gehalt an Pestiziden wollte das Testlabor auch herausfinden, wie viel Fettschadstoff 3-MCPD, Glutamat und Acrylamid in den Chips enthalten sind. Beim Geschmacksverstärker Glutamat erhielten fast alle Produkte eine gute Note. Eine Ausnahme machten die Paprikachips „M-Classics“ von der Migros. Mit 4600 Milligramm pro Kilo lagen sie weit über dem Durchschnitt, jedoch immer noch unter dem Schweizer Grenzwert von 10 Gramm pro Kilo. Sensible Menschen können durch zu viel Glutamat Kopfschmerzen und Hautausschläge bekommen. Auch beim als krebserregend geltenden Acrylamid, welches beim Frittieren freigesetzt wird, erhielten alle getesteten Produkte eine gute Bewertung und lagen deutlich unter den Richtwerten. Die Belastung mit dem bei der Herstellung von Fetten und Ölen entstehenden Schadstoff 3-MCPD war bei allen Produkten auf einem unbedenklichen Niveau.

 

 

 

Quelle:

¦bluewin news deutsch¦


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