Vermehrt harte Drogen in Europa

DMZ – INTERNATIONAL ¦ Patricia Jungo ¦

Die Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht der Europäischen Union (EMCDDA) hat am Dienstag ihren Jahresbericht publiziert. Darin wird die Warnung vor harten Drogen wie Kokain und Heroin, welche in Europa auf dem Vormarsch sind, deutlich. Ebenso betont die Beobachtungsstelle, dass die Gesundheit und Sicherheit der Europäer sowohl durch den starken Drogenmarkt wie auch die Pandemiebeschränkungen gefährdet sei.

Wie die EU-Behörde mit Sitz in Lissabon mitteilt, habe Corona die gesundheitliche Versorgung und die Strafverfolgungsmassnahmen beeinträchtigt. Es sei leider damit zu rechnen, dass einige der betroffenen Gruppen aufgrund der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise besonders anfällig für Drogen und eine Involvierung in den Drogenmarkt werden könnten. Diese erklärte EMCDDA-Direktor Alexis Goosdeel anlässlich der Präsentation des Berichts. Da dadurch die schon stark ausgelasteten Einrichtungen noch mehr unter Druck kommen würden, gelte es rasch zu handeln, damit neue Bedrohungen erkannt und bewältigt werden könnten.

So die Forderung des Belgiers. In Europa werden immer häufiger grosse Drogen-Lieferungen abgefangen, was ein Hinweis auf die Zunahme des Handelsvolumens zu sein scheint. Wie die EMCDDA berichtet, wurden in den Ländern der Union im Jahr 2018 181 Tonnen Kokain sichergestellt, was einem Rekordwert entspricht. In den Jahren zwischen 2008 und 2016 lag dieser Wert noch bei weniger als 100 Tonnen. Bereits im Jahre 2017 zeigte sich mit 138 Tonnen eine „Aufwärtstendenz“. Die beschlagnahmten Mengen Heroin sind von 5,2 Tonnen im Jahre 2017 auf 9,7 Tonnen im 2018 gestiegen.

Quellen:

¦swissinfo.ch/bluewin news¦