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Veras Gedanken im Oktober

DMZ – Veras Gedanken ¦ Vera Kaa ¦

 

Quo vadis ?

Mir scheint's nicht nur draussen in der Natur schneller als üblich kalt geworden zu sein. Nach einer Woche Auszeit am Meer in einem abgelegenen Haus, die Stille, die Ruhe ins Innerste manövriert und aufgesogen...mit dem Auto nach Hause über stille Strassen, durch liebliche in Farben getauchte Wälder. Freundschaften gelebt, poliert... über Worte, Geschehenes, Werte nachgedacht, mit grosser Dankbarkeit, mit weitem Herz.

 

Nach der Grenze wieder mit dem üblichen Handynetz verbunden der erste Schock...sprunghaft gestiegene Zahlen, grad jetzt, wo man sich langsam arrangiert hat mit der Tatsache, das dieses Virus nicht so schnell verschwindet, das es Wege gibt, damit zu leben. Grad das hab ich in Italien erfahren. Dankbarkeit, Lebensfreude  trotz allem....

 

Das Maskentragen (und zwar überall) war gar kein Thema, wurde nie hochgespielt...ein notwendiges Übel... mehr nicht.

 

Ja, Dankbarkeit hier und jetzt durch Strassen zu laufen, auf Plätzen zu verweilen mit einem Cappuci, wie es ihn nur in  bella Italia gibt.

 

Die Zufriedenheit, Zuversicht der Menschen da hat mich bewegt.

 

Das Credo: wir haben Schlimmes überstanden in unserem Land, aber jetzt leben wir so gut wies nur geht, denn: «la vita e bella» in dem Moment,  dem Moment der inneren  Freude, wenn Kleines gross wird, Begegnungen mit fremden Menschen, die innig und vertraut werden, auch wenn sie nur kurz sind. Der Strandbarbetreiber, der dir die Sonnenliegen am letzten Tag gratis gibt, weil du die letzten Tage oft da warst... das Lachen mit einem vollbepackten Verkäufer, wenn du ihm ein paar Tücher abkaufst und er dir noch was schenken will, nachdem wir uns mit Händen und Füssen verständigt haben..der Moment, der reine Moment....

 

Einmal nicht über nötige oder unnötige Covidmassnahmen nachdenken.

Ein Menschenleben immer höher gewichten, denn es gibt nur dieses eine für alle.

Ich nehme mir vor, die kleineren Dinge dieses vollen Lebens mehr zu schätzen, solange ich noch einen Fuss auf Strassen und Plätze setzen kann, Liebe und die Freundschaft leben darf... denn ich bin jetzt und nicht morgen und nicht gestern... jetzt....

 

Es wird kalt die nächsten Monate, schwierig in mancherlei Angelegenheiten, aber gerade deshalb will ich mit Respekt, Offenheit und innerer Zufriedenheit daran arbeiten, ein Teil einer Gesellschaft zu sein, Bürgerin eines Landes zu sein, das mit  Anstand miteinander umgeht, die Bürde dieses Virus miteinander trägt....

 

Ich mag einfach nicht meine Freiheit in Gefahr sehn, weil ich jetzt eine Zeitlang eine Maske trage, wenn ich mich im öffentlichen Raum bewege....

Ich mag dieser Angelegenheit nicht soviel Platz geben, denn alles was wir hatten ist noch da, vielleicht anders, aber es ist noch da.

 

Vera Kaa, eine der vielseitigsten Sängerinnen der Schweiz, geboren in Luzern, seit 40 Jahren auf den Bühnen dieses Landes unterwegs...


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