Recht auf Bildung für alle Kinder

DMZ – BILDUNG ¦ Urs Heinz Aerni ¦

 

Auch während der Coronakrise muss die Chancengerechtigkeit für alle Kinder gewährleistet werden. Das fordert Schule und Elternhaus Schweiz (S&E).

 

Eltern und Schulen haben während dem Lockdown Ausserordentliches geleistet. Die Schulen haben in Windeseile den Fernunterricht aufgebaut, vieles wurde ausprobiert, nicht alles hat perfekt funktioniert. Eltern mussten neben Homeoffice, Hausarbeit und Betreuung auch die schulische Begleitung der Kinder übernehmen. Allen Beteiligten gebührt Dank und Respekt.

 

Neue Herausforderungen nach den Herbstferien

Nicht alles ist optimal gelaufen. Studien zeigen, dass während Kinder von privilegierten Familien eine individuelle Unterstützung ihrer Eltern erhielten, konnten andere Kinder aus unterschiedlichsten Gründen nicht oder kaum lernen. Ebenso zeigen sich grosse Unterschiede an Schulen bezüglich der technischen und digitalen Infrastruktur. Nebst Schulhäusern mit top eingerichtetem Computer-System tun sich andere schwer mit der Einrichtung von Tools, Programmen, Laptops und auch – was sehr wichtig ist - in der Unterstützung und im Briefing für die Eltern. Viele Eltern fühlten sich von den Lehrpersonen alleine gelassen. Nicht in allen Familien gelingt es den Eltern, ihren Kindern das benötigte Lernumfeld zu ermöglichen. Eine Chancengerechtigkeit konnte schon vor der Pandemiekrise vielerorts nicht gewährleistet werden, diese erfuhr durch die Schulschliessungen eine markante Verschlechterung.

Nun stellt der Verband Schule & Elternhaus Schweiz (S&E) an die Schulen und Behörden Forderungen, die bis nach den Herbstferien umgesetzt werden sollen.

 

Klare Anleitung im Umgang bei Schnupfen, Husten oder Fieber

Klare Regelungen an die Eltern im Umgang mit Erkältungen, Husten, Fieber bei Schulkindern von den Kantonalen Behörden oder den Schulen. Wann müssen die Kinder zuhause bleiben? Wie lange? Wer muss wann informiert werden? An wen können sich Eltern bei welchen Fragen wenden? Wie wird in dieser Zeit die Bildung sichergestellt?

Es brauche ein Dokument zu diesen Fragen, einfach und verständlich formuliert und in verschiedenen Sprachen übersetzt, kombiniert mit einer erklärenden Grafik, erklärt die Co-Präsidentin, Gabriela Baumgartner.

 

Unterstützung der Eltern wenn eine Klasse in Quarantäne ist

Behörden und Schulen müssten erkennen, wo und welcher Bedarf an Hilfe besteht, damit jedes Kind zuhause ohne Lernunterbruch weiter lernen kann. Dazu gehörten Anleitung der Anwendung der Programme und, wenn nötig, die Zurverfügungstellung von Computern und Netz.

 

Recht auf Bildung für alle Kinder

Müssen einzelne gesunde Kinder in Quarantäne oder mit leichten Symptomen zu Hause bleiben, soll die Bildung gewährleistet werden. Behörden und Schulen müssten unkomplizierte Lösungen anbieten, den Zugang zu den Unterrichtsmaterialien sicherstellen und Beratung und Begleitung durch Lehrpersonen oder andere Fachpersonen anbieten.

 

Tageschulen müssen offen bleiben

Die Betreuung von Kindern soll von den Schulen und Gemeinden sichergestellt werden. Befinden sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Quarantäne oder sind gar infiziert, seien die Gemeindebehörden verantwortlich, dass die Betreuung der Kinder trotzdem garantiert wird.

Wie diese Forderungen von den Behörden aufgenommen und umgesetzt werden, wird sich zeigen. Der Verein Schule und Elternhaus mit Geschäftssitz Oftringen signalisiert die Bereitschaft für Erfahrungsaustausch und Unterstützung. Man biete «Hand für Information und Vernetzung» teilt S&E mit.

 

Kontakt:

Verein Schule und Elternhaus S&E Schweiz 

Postadresse (Geschäftsstelle):

Schule und Elternhaus S&E Schweiz

Postfach

4665 Oftringen

info@schule-elternhaus.ch

Telefon: 041 752 08 44


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