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Zum Ergänzen in den Anatomiebüchern: Forscher machen interessante Entdeckung menschlichen Körper

DMZ – WISSENSCHAFT ¦ Patricia Jungo ¦

 

Obwohl der menschliche Körper eigentlich schon bis ins letzte Detail erforscht wurde, hält er doch immer wieder Überraschungen bereit. In diesem Sinne hat auch Matthijs Valstar vom Niederländischen Krebsinstitut in Amsterdam mit seinem Team Erstaunliches entdeckt; nämlich ein Paar grosse Speicheldrüsen an der Rückseite des Nasenrachenraums. Wer allerdings versucht, diese Drüsen in einem aktuellen Anatomiebuch zu finden, sucht vergebens.

 

Da die Wissenschaftler in den Niederlanden der Überzeugung sind, dass sie die ersten sind, die das Drüsenpaar wissenschaftlich beschrieben haben, wurde ihre Neuentdeckung sogar schon mit einem Namen versehen. So sprechen sie künftig von den Tubarius-Drüsen. Mittels Ultraschall oder Computertomografie sind diese Drüsen nicht zu sehen. Erkannt wird zwar, dass sich an dieser Stelle Gewebe befindet, aber die Detailstruktur ist nicht zu erkennen. Die Entdeckung der niederländischen Forscher ist eigentlich dem Zufall zu verdanken. Beim Auswerten von Bildern einer speziellen Positronenemissions-Tomografie (PET), welche eigentlich dazu dient, Biomarker für Prostatakrebs zu machen, stiessen die Forscher auf die zwei jeweils vier Zentimeter langen Drüsen. Damit ihre Beobachtung bestätigt werden konnte, bedurfte es zudem auch noch einmal der Untersuchung des Gewebes von zwei Verstorbenen. Das Drüsenpaar konnte hier ebenfalls nachgewiesen werden. Dies lässt vermuten, dass die bisherigen Beschreibungen des Speicheldrüsensystems im menschlichen Körper nicht komplett sind. Valstar und sein Team bezeichnen die „Tubarius-Drüsen als neue anatomische und funktionelle Einheit“. Die Forscher gehen noch einen Schritt weiter und sprechen von der Entdeckung eines neuen Organs. Um von einem Organ zu sprechen, gelten folgende Bedingungen:

 

1. Das Vorhandensein von mehr als zwei Gewebetypen

2. Definierte Form und Struktur des Gewebes

3. Eine spezifische Funktion muss erfüllt werden.

 

Daran, dass die neuen Tubarius-Drüsen die ersten beiden Punkte erfüllen, gibt es keinen Zweifel. Was die Funktion angeht, haben die Forscher aber naturgemäss noch keine gesicherten Erkenntnisse. Sie nehmen aktuell an, dass es die Aufgabe der Drüsen ist, den Nasenrachen und den Eingang der Eustachischen Röhre zu befeuchten. Zur Absicherung dieser Theorie braucht es jedoch noch weitere Untersuchungen. Es ist durchaus auch denkbar, dass die Neuentdeckung letztlich als Teil des Speichel-Organsystems taxiert wird. Dies ändert jedoch nichts an der Tatsache, dass die Anatomiebücher in der nächsten Auflage einer kleinen Ergänzung bedürfen.

 

 

Quellen:

±NKI/trendsderzukunft.de±


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