Kyrptowährungen auf dem Vormarsch – neue Chancen für viele Geldgeschäfte

DMZ – WIRTSCHAFT ¦ Maria West ¦ 

Die Zeiten, als Kryptowährungen als unbekannt waren, sind lange vorbei. Heute werden Bitcoin und Co. in immer mehr Lebensbereichen genutzt und zum gängigen Zahlungsmittel. Auch viele Bereiche, die bisher mit traditionellem Geldverkehr Schwierigkeiten hatten, sehen diese moderne Zahlungsmethode jenseits von Kreditkarten und Online-Zahldiensten als große Chance.

Kryptowährungen besitzen gegenüber herkömmlichen Zahlungsmitteln einige erhebliche Vorteile. Insgesamt sind sie aus dem modernen Zahlungsverkehr nicht mehr wegzudenken, zumal sie in Zeiten von Cyber-Kriminalität und Angriffen auf persönliche Daten als sehr sichere Option gelten. Das virtuelle Geld, wie Bitcoin, Etherium, Neo, Libra und andere Blockchain-Geldmittel ist zudem dezentralisiert und nicht länger von einer Bank abhängig. Zentralbanken und Regierungen besitzen keinen Einfluss auf diese digitale Währung, und auch die hohe Anonymität spielt eine Rolle, dass Bitcoin und Co zu immer beliebteren Zahlungsmethoden werden. Inzwischen bemühen sich aber auch traditionellen Geldinstitute, auf den Krypto-Zug aufspringen, um zeitgemäß zu bleiben.

Persönliche Angaben beim Zahlen vermeiden zu können ist nicht zuletzt auch ein Grund dafür, dass Kryptowährungen, wie beispielsweise in Bitcoin-Casinos eine große Rolle spielen. Unterschiedliche Anbieter bieten bereits die Option Bitcoins einzusetzen und sich Gewinne in dem virtuellen Geld auszahlen zu lassen. Dabei wird ein hohes Maß an Transaktionssicherheit und Privatsphäre gewährleistet. Dem Online-Gambling-Markt haftete traditionell viel Skepsis an, während er derzeit rapide an Bedeutung gewinnt. Den Nutzern jetzt eine vertrauliche, sichere Zahloption ohne private Daten anbieten zu können, birgt erhebliche Wettbewerbsvorteile.

Der Sicherheitsaspekt kommt auch vielen Start-Ups und jungen Unternehmen zugute, die oftmals am Anfang Schwierigkeiten haben, Finanzgeschäfte über traditionelle Banken abzuwickeln. Auch auf Kundenseite besteht häufig mangelndes Vertrauen, wenn es sich beispielsweise um einen neuen Anbieter im Internet handelt und der Kunde seine Kreditkartendaten angeben muss. Das kann wiederum das Geschäft erschweren und Käufe verhindern. Kryptowährungen sind auch hier eine schlaue Lösung: Wenn Bitcoin oder eine andere anerkannte Blockchain-Währung als Zahlungsoption besteht, ist die Transaktion abgesichert und kann von einem neuen Kunden unbesorgt abgeschlossen werden. Ein weiterer Vorteil für Unternehmensgründer ist das gute Image von Bitcoin, Etherium, Neo und Co.. Gerade bei der jüngeren Generation gelten Kryptowährungen als modern und innovativ, während Banken und traditionelle Institutionen als altmodisch und angestaubt gelten. Ein Umdenken kann demnach für das Branding eines Unternehmens großen Sinn machen. Gleichzeitig können Kryptowährungen aber auch viele Sicherheits- wie auch Kostenvorteile bieten, da Überweisungen mit Ihnen im Vergleich zu anderen elektronischen Zahlungssystemen extrem günstig sind. Auch das Bitcoin-Halving im Mai hat den Kauf von Bitcoins interessanter gemacht. Aber auch andere Kryptowährung bleiben beliebt und werden im Geschäftsalltag genutzt. Coinlacer ist beispielsweise ein komplett Etherium-basierter Marktplatz für Freiberufler, die über die Plattform Jobs finden und für erbrachte Leistungen sicher und online bezahlt werden können.

Wie bedeutsam Kryptowährungen auch im Handel geworden sind, zeigt sich auch darin, dass die wichtigsten Unternehmen der Welt sie inzwischen als Zahloption anbieten. Das Blockchain Geldmittel BAT (Basic Attention Token) kann in den USA bereits genutzt werden, um bei Giganten wie Amazon, Apple, Walmart oder Starbucks zu bezahlen. Allerdings ist dies zum Zeitpunkt nur über den unabhängigen Browser „Brave“ möglich. Die Markteinführung dieser Software startete am 10. März 2020. Der Grund für eine Zusammenarbeit mit dieser Software liegt angeblich darin, das gebrochene Vertrauen zwischen Verbrauchern und Werbetreibenden zu reparieren. Im Internet wird die Privatsphäre von Verbrauchern oft missachtet, weshalb man mit dieser Partnerschaft beabsichtige, Verbraucher und Marken auf respektvolle Weise zu verbinden. Es bleibt abzuwarten, wann sich dieser Trend auf andere Browser ausdehnt und auch nach Europa schwappt.

Bereits vollzogen ist der Eintritt traditioneller Großbanken in das Kryptogeschäft. Seit 2020 dürfen Institutionen wie die Sparkasse Kryptowährungen verkaufen und verwahren. Direkt- und Onlinebanken werden immer beliebter, da sie ihren Service aufgrund fehlender Filialen zu wesentlich günstigeren Konditionen anbieten können. Die Filialbanken stehen damit unter extremem Zugzwang. Die Gesetzesänderung, die am ersten Januar 2020 in Kraft trat, lieferte ihnen jedoch ein neues Standbein sowie ein zusätzliches Geschäftsfeld, das modern und immer mehr gefragt ist. Dabei liegen die Vorteile auf beiden Seiten, wie der Bankenverband BdB betonte, denn immerhin sind traditionelle Banken Experten im Verwahren von Kundenvermögen und Risikomanagement. Auch die Geldwäsche – ein viel kritisierter Aspekt im Bereich Kryptowährung – kann somit unterbunden werden.

Viele Nutzer sind derzeit noch zögerlich, was das Bezahlen mit Kryptowährungen im Internet betrifft, da das Geschäft noch relativ neu und komplex ist. Dennoch sind Bitcoin, Etherium und andere wichtige Blockchain-Währungen auf dem Vormarsch. Besonders in Zeiten der Globalisierung, wo hohe internationale Transaktionsgebühren und Wechselkursschwankungen Überweisungen erschweren, wird diese moderne Zahlungsoption immer interessanter. In den nächsten Jahren ist sicherlich zu erwarten, dass sich Kryptowährungen zu einem ganz normalen Zahlungsmittel in vielen Webshops entwickeln.