Traurig, aber wahr - Lügen wird immer leichter, dank fehlendem Augenkontakt

DMZ – GESUNDHEIT ¦ Silvia Kölbener-Fasel ¦

Sogar normales Telefonieren wird heute schwierig – Telefonieren kann heute eine grössere Herausforderung bedeuten: Die unzähligen Funktionstasten auf dem Mobiltelefon sind Zeugen dafür. Der Anrufer meldet sich - wenn der Angerufene Glück hat nicht anonym – damit er sich bei passender Gelegenheit rückmelden kann. Anrufbeantworter und zahllose weitere technische Hilfsmittel lassen uns einfachste Mitteilungen hin und her verschieben.

Etwas eigenartig muten Situationen an, wenn sich Menschen, die eigentlich nebeneinander sitzen, also direkt kommunizieren könnten, sich mit technischen Hilfsmitteln unterhalten. Natürlich hat dieser Fortschritt unzählige Vorteile. Doch lässt er auch viele unserer menschlichen Ressourcen verkümmern: Klares, gezieltes Sprechen, aufmerksames, ganzheitliches Zuhören, einen oft vielsagenden Augenkontakt, oder einfach die Spontaneität geführter Gespräche.

So angenehm es ist, angerufen zu werden, und dann zurückzurufen, wenn der Moment passend ist, so gefährlich kann aber auch der Dunkelbereich dieser Kommunikation werden. Der Anrufer kann über die Privatsphäre menschliche Tragödien beeinflussen. Oder umgekehrt; also des einen Leid, des anderen Freud. Wie rasant dieser Fortschritt weitergeht liegt wohl kaum nur in menschlichem Ermessen. Natur, Gewalt, Klima usw. stellen uns täglich unaufgefordert in diesen Prozess. Die ganze menschliche Entwicklung zeigt auf Jahrtausende zurück, wie anpassungsfähig wir sind. Und wie klug wir sein können, wenn wir wirklich wollen.

Wenn wir uns auf unsere gesunden Wahrnehmungssinne verlassen, erleichtern wir unseren Alltag unwahrscheinlich. Wahrnehmen heisst nicht nur sehen und hören, sondern auch schmecken und riechen. Unsere Geschmacksknospen haben ein enormes Auffassungsvermögen. Sie vermögen in unbeschreiblicher Schnelligkeit diverseste Reaktionen unseres Körpers zu erfassen und zuzuordnen. Es ist bei weitem nicht nur ein auf der Zunge oder im Rachen wahrgenommenes «Das schmeckt mir oder das schmeckt mir gar nicht», es werden mit der Nahrungsaufnahme hunderte von Emotionen ausgelöst: positive wie negative, Geborgenheit, Lust, Gefahren usw.

Geruch- und Geschmacksinn können zeitweise geschwächt sein, beispielsweise während starkem Schnupfen, nach Verletzungen der Riechschleimhäute oder durch Abschwächung im hohen Alter etc. Ein gesunder Mensch kann einige tausend verschiedene Düfte unterscheiden. Geruch- und Geschmacksinn wirken durch das limbische System (Grosshirn) zusammen und helfen dabei, über Nahrungsquellen zu informieren, die Verdauungsreflexe anzuregen, Substanzen in die Blutbahnen zu leiten usw.

Verlangen Ihre Geschmacksnerven heute nach einer wärmenden, harmonisch gewürzten und unkomplizierten Mahlzeit? Dann könnte Sie Kreuzkümmel, geschmackvolles Dinkel- oder Roggenbrot, und eine beliebige Gemüsemischung begeistern:

150 Gramm Dinkel- oder Roggenbrot, am besten eignet sich Altbackenes, 2 Esslöffel natives Öl, 2 Esslöffel Butter, 250 Gramm gemischtes Gemüse nach Ihrer Wahl, 2 Deziliter Gemüsebrühe, 100 Gramm Frischkäse oder 70 Gramm trockenen Hartkäse, Salz. 2 Portionen Winterblattsalat.

Zerkrümeln Sie das Brot mit den Händen und rösten Sie es in einer beschichteten Pfanne leicht an. Geben Sie den Kreuzkümmel bei. Waschen Sie das Gemüse gut, rüsten Sie es und dünsten Sie es in der Butter an, löschen Sie mit der Gemüsebrühe ab und dämpfen sie es gar. Mischen Sie Gemüse und Brot miteinander, reiben Sie den Käse darunter und formen Sie kleine längliche Kugeln. Geniessen Sie die kleinen Brot-Gemüse-Burger mit dem Blattsalat.