Barça droht Insolvenz

DMZ – SPORT ¦ Matthias Walter ¦

Schenkt man Medienberichten Vertrauen, droht dem spanischen Fußballgiganten FC Barcelona im Januar die Zahlungsunfähigkeit. Ein Bauunternehmen hat zudem Klage eingereicht und fordert den Bankrott!

Erst letzten Monat trat Präsident Bartomeu zurück.

Der Klub hat kürzlich versucht, die Spieler zu einem 30-prozentigen Gehaltsverzicht zu bewegen. Ziel der Sparpolitik ist es, 190 Millionen Euro freizumachen. Die Spieler sind mit der anvisierten Sparpolitik des Klubs allerdings nicht einverstanden; Verhandlungen sind vor kurzem erst gescheitert. Dabei drängt die Zeit. Bedingt durch die Corona-Krise und die damit einhergehenden fehlenden Zuschauereinnahmen fehlt Barca schlicht das Geld.

Im Verein des wohl besten Fußballer aller Zeiten geht es drunter und drüber! Auch sportlich lief es schon mal deutlich besser.

Nun fragt man sich schnell: Wie kann es sein, dass einer der erfolgreichsten Fußballklubs des Erdballs Schulden anhäufen konnte? Und wie viele mögen es sein? Laut Berichten beträgt der Schuldenberg rund eine Milliarde (!) Euro.

Besonders erschwerend kommt noch hinzu, dass dem Vorzeige-Kicker Messi, der sich in seinem letzten Vertragsjahr befindet (und seit seinen Abschiedsgedanken, die immer mal wieder aufkeimten, nicht das beste Verhältnis zur Führungsetage hat), eine bedeutende Bonuszahlung zusteht.

Alarmstufe Rot beim FC Barcelona! Es wäre traurig, auf derartige Weise einen der größten Fußballklubs der Geschichte untergehen zu sehen. Barça ist spanischer Rekordpokalsieger (25), hat 20 spanische Meisterschaften eingefahren und konnte den begehrten Henkelpott in der Champions League dreimal gewinnen. Besonders zu Zeiten Pep Guardiolas, der den Katalanen das weltberühmte und gefürchtete 'Tiki-Taka' einprägte, war der 'Futbol Club Barcelona' überaus erfolgreich.

In der Gesamtschau kann der Eindruck gewonnen werden, dass die erfolgreichsten Fußballvereine Europas ihre Siege und Titel 'auf Pump' erlangten; es gibt in der Welt des Fußballs weitere Beispiele. Vorbildhaft für solides Wirtschaften steht wohl der aktuelle Champions-League-Sieger FC Bayern München, von dem sich einige Größen wohl eine Scheibe abschneiden könnten. Dort hat sich der Begriff 'Festgeldkonto' tief ins Vokabular verankert.

Es ist zu hoffen, dass sich Barça kurzfristig aus diesem Schlamassel befreien kann. Und anschließend – wohl mit neuen Führungskräften – sollte dann auch in Sachen Finanzen der Weltklasse-Grad angestrebt und erreicht werden.