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Tessin verschärft Corona-Massnahmen und Italien vor Kollaps

Krankenhäuser in Italien am Anschlag (Bild: ANSA/UFFICIO STAMPA)
Krankenhäuser in Italien am Anschlag (Bild: ANSA/UFFICIO STAMPA)

DMZ – GESUNDHEIT / WISSEN ¦ MM ¦

 

Im Tessin gelten ab Montag verschärfte Regeln zur Eindämmung des Coronavirus. Versammlungen von mehr als fünf Personen im öffentlichen Raum sind verboten ebenso wie öffentliche und private Veranstaltungen mit mehr als fünf Personen. Das kündigte die Regierung in Bellinzona an.

Um dem grossen Andrang Herr zu werden und neue Kapazitäten zu schaffen, gingen mehrere Krankenhäuser dazu über, für die Errichtung von neuen Covid-19-Bettenabteilungen auch Kirchen und Kongresssäle heranzuziehen.

 

Im Tessin gelten ab Montag verschärfte Regeln zur Eindämmung des Coronavirus. Versammlungen von mehr als fünf Personen im öffentlichen Raum sind verboten ebenso wie öffentliche und private Veranstaltungen mit mehr als fünf Personen. Das kündigte die Regierung in Bellinzona an.

 

Auch alle Gruppensportaktivitäten sind verboten, ausser für Kinder unter 16 Jahren. Von der neuen Verschärfung ausgenommen sind religiöse Veranstaltungen wie Begräbnisse oder Hochzeiten, für die das Maximum auf 30 festgelegt ist.

Angekündigt wurde eine Erhöhung der Anzahl an Intensivbetten auf 82 und der Akutbetten auf 340 sowie die Weiterführung der Wirtschaftshilfe. Die Entschädigung für Verdienst-Ausfall wird bis Juni 2021 verlängert. Den Bundesrat fordert die Tessiner Regierung zudem zur Wiedereinführung der ausserordentlichen Lage gemäss Epidemiengesetz auf, wie sie im Frühjahr in Kraft war. Eine landesweit einheitliche Regelung könne der Ausbreitung des Coronavirus besser die Stirn bieten.

 

Der Appell der Ärzte: "Jede Wahl und jedes Verhalten zählt"

„Die Prognosen deuten auf einen möglichen Zusammenbruch unserer Krankenhäuser in naher Zukunft hin. Jeder leistet seinen Beitrag ».

 

Nach der Pressekonferenz, in der der Staatsrat die neuen Massnahmen zur Eindämmung des Fortschreitens der Pandemie mitteilte, kommt der herzliche Appell der Ticino Medical Association. Ein Alarmschrei, der alle an den Ernst der Situation erinnern möchte, die diese zweite Welle von Covid-19 (auch) im Tessin verursacht. «Die Prognosen - so der Hinweis - deuten auf einen möglichen kurzfristigen Zusammenbruch unserer Krankenhäuser hin. Wir befinden uns bereits in einem Notfall und es ist notwendig, eine Gesundheitskatastrophe wie die, die wir leider in anderen Kantonen der Schweiz beobachten, zu vermeiden, in denen die Betten alle belegt sind und die Patienten, wenn möglich, an einen anderen Ort oder schlimmer noch in andere Länder verlegt werden ".

 

Aus diesem Grund appellieren die Ärzte an die individuelle Verantwortung jedes Bürgers. "Jede Minute, jede politische Entscheidung und jeder Einzelne zählt und kann entscheidend dazu beitragen, das Schlimmste abzuwenden und es dem Gesundheitspersonal zu ermöglichen, weiterhin alle Kranken in unserem Kanton, Covid und nicht optimal zu versorgen."

 

Italien - Fallzahlen im Vergleich zur Schweiz immer noch deutlich tiefer

Die mit grosser Wucht eintreffende zweite Corona-Welle – am Samstag wurden mit jeweils 774 und 39.811 Neuinfektionen sowohl in Südtirol als auch in ganz Italien neue Höchststände erreicht – stellt Italiens Gesundheitsversorgung vor grosse Probleme. Obwohl die Regierung in Italien die Massnahmen gegen die Verbreitung des Virus seit Wochen immer mehr verschärft, steigen die Fallzahlen kontinuierlich. Im Vergleich zur Schweiz sind sie im Verhältnis zur Bevölkerung zwar immer noch deutlich tiefer. Doch die Notfallstationen sind vielerorts überfüllt berichtet TG3.

Besonders schlimm ist die Lage in Neapel. Dort hat es seit Tagen Warteschlangen vor den Spitälern. Die Wartenden werden zum Teil in ihren Autos medizinisch versorgt. Seit Freitag sind weite Teile Norditaliens und Kalabrien rote Zonen, also im Shutdown. Im ganzen Land gilt eine nächtliche Ausgangssperre. Italien wartet sehnlichst darauf, dass diese Massnahmen das Virus bremsen und die Spitäler bald entlasten.

 

Ein gewaltiges Problem stellt auch die Personalnot dar. Dies ist nicht nur auf den bereits vorher bestehenden allgemeinen Mangel an Medizinern und Pflegekräften, sondern auch auf die Tatsache zurückzuführen, dass gleich wie während der ersten Welle Ärzte und Krankenpfleger vermehrt mit dem Coronavirus angesteckt werden. 

 

Scarlet Lubowski Cavadenti sagt: "Ich lebe in Umbrien, die Region hat massenweise Geld bekommen um sich auf die zweite Welle vorzubereiten, was aber nicht getan wurde, im Gegenteil es wurden Krankenhäuser geschlossen, die Intensivbettenanzahl wurde nicht erhöht, die Region galt vor 2 Wochen noch als rote Zone, jetzt plötzlich nicht mehr. Komisch denn mittlerweile kennt jeder verschiedene Personen die krank sind und auch im Krankenhaus liegen, vor unserem Krankenhaus stehen die Krankenwagen Schlange!"

 

 

Quellen:

  • http://www.tg3.rai.it/dl/tg3/Page-2e4c8408-c4ee-4eb3-abdb-86b4cc525b57.html
  • https://www.tio.ch/ticino/attualita/1473200/medici-ordine-conta-scelta-comportamento-appello

 


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