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Covid-19 - Drama Schweiz - 3683 Verstorbene und Bundesrat wartet weiter zu mit Massnahmen

DMZ – GESUNDHEIT / WISSEN ¦ AA ¦

 

Das Bundesamt für Gesundheit hat heute Mittag 6114 neue Fälle gemeldet, die in den letzten Tagen positiv auf das Coronavirus getestet wurden.

Damit liegt der 7-Tage-Schnitt bei 5263. 

 

Das BAG meldet 85 neue Verstorbene.

Die Kantone melden aktuell 3957 Personen, die wegen Covid-19 in einem Spital behandelt werden. Die Intensivbetten sind voll.

 

Die Positivrate im 7-Tage-Schnitt liegt aktuell bei 24 Prozent. Das heisst, von 100 Tests waren im Schnitt rund 24 Tests positiv. Damit bleibt der von der WHO definierte kritische Schwellenwert von 5 Prozent bei weitem überschritten. Gemäss WHO bleibt damit das Risiko derzeit gross, dass die gemeldeten Fallzahlen kein verlässliches Bild der Verbreitung des Virus abgeben.

Das Testvolumen im 7-Tage-Schnitt liegt bei 25'251 Tests pro Tag und ist damit im Vergleich zur Vorwoche um 15 Prozent gesunken.

Die Kantone melden aktuell 3957 Personen, die wegen Covid-19 in einem Spital behandelt werden. Das sind 1 Prozent mehr als in der Vorwoche.

 

Die wichtigsten Zahlen für die Schweiz

Stand seit Beginn der Pandemie
Fälle
Davon verstorben
Davon genesen
280'648
3'683
~ 183'000
Täglich gemeldete Neuinfektionen
Neu gemeldet
7-Tage-Schnitt
Δ Vorwoche
6'114
5'262,7
-26%
Lage in den Spitälern
Covid-19-Hospital­isierungen
Δ Vorwoche
Auslastung Intensiv­stationen
3'955
+1%
79%

 

Stellungnahme der Schweizerischen Gesellschaft für Intensivmedizin - Vollständige Auslastung zertifizierter und anerkannter Intensivbettenkapazitäten

Vollständige Auslastung (Bild: https://www.sgi-ssmi.ch)
Vollständige Auslastung (Bild: https://www.sgi-ssmi.ch)

Was immer noch niemand wahr haben, oder nur halbherzig dagegen vorgehen wollte ist eingetroffen. In einer Stellungnahme gibt die Schweizerischen Gesellschaft für Intensivmedizin (SGI) soeben bekannt: 

Vollständige Auslastung zertifizierter und anerkannter Intensivbettenkapazitäten.

Hier die komplette Stellungnahme:

 

Basel, 17. November 2020

Die 876 von der SGI zertifizierten und anerkannten Intensivbetten, die in der Schweiz normalerweise zur Behandlung Erwachsener zur Verfügung stehen, sind aktuell praktisch vollständig belegt (Quelle:  Informations- und Einsatzsystem (IES) des Koordinierten Sanitätsdienstes (KSD)) . Eine Überlastung dieser ordentlichen Bettenkapazitäten konnte bisher zum einen vor allem deshalb verhindert werden, weil vielerorts nicht dringende Eingriffe und Behandlungen verschoben wurden. Zum anderen hat eine Erhöhung der Bettenkapazitäten durch die ohnehin bereits übermässig stark geforderten Teams der Intensivstationen dazu beigetragen, dass die Intensivstationen aktuell nicht schweizweit überlastet sind.

 

Qualitätseinbussen in der intensivmedizinischen Behandlung verhindern Die schweizerischen Intensivstationen sind an der Grenze ihrer ordentlichen Bettenkapazitäten, tun aber ihr Möglichstes, um diesen im Vergleich zur ersten COVID-19- Welle erhöhten Zustrom an kritisch kranken Patientinnen und Patienten zu bewältigen und auch künftig alle kritisch kranken Patientinnen und Patienten versorgen zu können. Es ist jedoch von allergrösster Wichtigkeit, die COVID-19-Pandemie jetzt einzudämmen und nicht dringende Eingriffe und Behandlungen schweizweit zu verschieben, um Qualitätseinbussen in der intensivmedizinischen Behandlung zu verhindern. Die SGI steht in engem Austausch mit den Intensivstationen, nationalen Behörden sowie diversen Organisationen des Gesundheitswesens, um auf Grundlage bisheriger Erkenntnisse und Erfahrungen Massnahmen zu koordinieren und umzusetzen. Nationale Verlegungen als Belastung für Patientinnen, Patienten und Angehörige In den vergangenen Tagen wurden mehrere kritisch kranke Patientinnen und Patienten aufgrund mangelnder intensivmedizinischer Ressourcen in andere Kantone oder sogar Sprachregionen verlegt.

 

Diese Verlegungen aus der eigenen Wohnregion sind für die betroffenen Patientinnen und Patienten und für ihre Angehörigen eine grosse Belastung. Nationale Verlegungen sind jedoch notwendig, um allen kritisch kranken Patientinnen und Patienten in der Schweiz die bestmögliche intensivmedizinische Behandlung zu ermöglichen. Die SGI bedankt sich bei den Intensivstationen, Spitälern und Kantonen für die gelebte Solidarität und bei den Patientinnen, Patienten sowie Angehörigen für das Verständnis. Jetzt Intensivstationen und gesamtes Gesundheitswesen unterstützen! Es ist von entscheidender Bedeutung, dass alle weiterhin die geltenden Schutzmassnahmen einhalten, verantwortungsvoll handeln und unnötige Risiken vermeiden, um die Intensivstationen und das gesamte Gesundheitswesen zu unterstützen.

 

Die SGI möchte jedoch betonen, dass alle Personen, die akute Beschwerden haben oder eine ärztliche Abklärung benötigen, weiterhin nicht zögern sollen, medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Alle Personen – vor allem diejenigen, die durch das neue Coronavirus besonders gefährdet sind – werden gebeten, sich im Rahmen einer Patientenverfügung Gedanken dazu zu machen, ob sie im Falle einer schweren Erkrankung lebensverlängernde Massnahmen erhalten möchten oder nicht. Dadurch werden die eigenen Angehörigen aber auch die Teams der Intensivstationen in der Entscheidungsfindung unterstützt, damit die Behandlung bestmöglich und nach dem individuellen Patientenwillen stattfinden kann. (Ende Stellungnahme)

 

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Intensivmedizin: Triage bei Engpässen 

Weil intensivmedizinische Massnahmen für alle Beteiligten sehr belastend sein können, hat die SAMW 2013 als Hilfestellung für Fachpersonen die medizin-ethischen Richtlinien «Intensivmedizinische Massnahmen» ausgearbeitet. Das Coronavirus (SARS-CoV-2) stellt die Intensivstationen vor zusätzliche Herausforderungen, die Gesundheitsfachleute sind besonders schwierigen Situationen ausgesetzt und tragen eine grosse Verantwortung. Die SAMW hat deshalb im Frühjahr 2020 die Richtlinien von 2013 mit einem Anhang zu Triageentscheidungen bei Ressourcenknappheit ergänzt.

 

Solange genügend personelle und materielle Ressourcen zur Verfügung stehen, werden alle Patientinnen und Patienten aufgenommen, die eine intensivmedizinische Behandlung benötigen, und nach etablierten Kriterien behandelt. Tritt eine Notstandssituation mit einer grossen Anzahl schwerstkranker Patienten ein, z. B. während einer Pandemie, werden Rationierungsentscheide nötig. Dabei ist die Belastung für das medizinische Personal sehr hoch. Umso wichtiger ist es, dass gesamtschweizerisch vergleichbare Kriterien für die Aufnahme und den Verbleib auf der Intensivstation zur Anwendung kommen.

 

Im Frühjahr 2020, zu Beginn der Covid-19-Pandemie, hat die SAMW gemeinsam mit der Schweizerischen Gesellschaft für Intensivmedizin (SGI) Richtlinien ausgearbeitet, die eine konkrete Hilfestellung für solch schwerwiegende Entscheidungen bilden. Das Dokument ergänzt die SAMW-Richtlinien «Intensivmedizinische Massnahmen» und betrifft somit nur einen kleinen Teil der am Coronavirus erkrankten Patienten, namentlich die schwerstkranken Personen, die auf eine Intensivbehandlung angewiesen sind. Covid-19-Erkrankte und andere Patienten, die Intensivpflege benötigen, werden nach denselben Prinzipien behandelt.

 

-> Die Richtlinien zur Triage von intensivmedizinischen Behandlungen bei Ressourcenknappheit.

 

 

Quellen:

  • https://www.sgi-ssmi.ch/files/Dateiverwaltung/COVID_19/Stellungnahmen%20SGI/IMSGCVCM_Stellungnahme_COVID-19_201117_DE_10.pdf
  • https://www.sgi-ssmi.ch/de/news-detail/items/593.html
  • https://www.samw.ch/dam/jcr:d4c0cb0d-7dc7-4337-b5c0-493fd2ac0d5d/directives_v3_assm_triage_soins_intensifs_penurie_ressources_20201104.pdf
  • BAG - Neumeldungen beinhalten Nachmeldungen der Vortage. Die Zahlen werden an Werktagen aktualisiert, kurz nach Mittag.
  • Quelle: BAG, Stand der Daten: 05.11.
  • SRF - https://www.srf.ch/news/schweiz/coronavirus-so-entwickeln-sich-die-corona-zahlen-in-der-schweiz

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