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Schweizer Super League – die unterschätzte Fußballliga

DMZ – SPORT ¦ Maya West ¦

 

Manchmal gilt der Prophet nur im eigenen Land etwas. Außerhalb der Schweiz sind die Teams der Super League kaum bekannt, im Gegensatz zu den Spitzenclubs der Nachbarn Italien, Frankreich und Deutschland.

Auch wenn die Schweizer Super League es mit den millionenschweren La Liga, Ligue 1 und Bundesliga nicht aufnehmen kann, die auch die Fußballwetten seit jeher dominieren, ist sie dennoch mehr als nur einen flüchtigen Blick und einen Anflug von Heimatstolz wert.

Auf dem ersten Tabellenplatz liegen derzeit die amtierenden Meister BSC Young Boys mit vier Siegen und drei Unentschieden in sieben Spielen dichtauf gefolgt vom FC Lugano und dem FC St. Gallen.

 

Zu verdanken haben das die St. Gallener unter anderem dem Offensivspieler Markus Görtler, der seine fußballerische Karriere beim deutschen Rekordmeister Bayern München angefangen hatte. Seit 2019 spielt er bei dem Schweizer Erstligisten. Zwei Torvorlagen gehen in dieser Saison bislang auf sein Konto.

Obwohl das Alpenland in erster Linie für seine Erfolge im Wintersport sowie Tennis-Ass Roger Federer berühmt ist, können die Eidgenossen auf eine stolze Fußballgeschichte zurückblicken. Im Jahr 1860 soll in der Schweiz der erste Fußballclub Europas gegründet worden sein. Der FC St. Gallen, der heute der älteste noch bestehende Verein des Landes ist, wurde 1879 ins Leben gerufen, und der Grasshopper Club Zürich besteht seit 1886. Im Vergleich dazu sind die meisten deutschen Vereine Spätkommer. Der schweizerische Fußballverband SFV existiert sit 1985.

 

Der Fußball gilt als beliebtester Vereinssport des Landes, mit 13 Regionalverbänden, fast 300.000 Spielern und mehr als 14.500 Teams, die an normalen Wochenenden in sämtlichen Klassen rund 10.000 Spiele absolvieren. Der im Jahr 1904 von der Schweiz mitgegründete Weltfußballverband FIFA hat noch heute seinen Sitz in Zürich.

 

Der Superstar unter den Kickern mit Schweizer Pass ist Verteidiger Denis Zakaria mit einem Marktwert von 40 Millionen Euro – das ist mehr als doppelt so viel wie der gesamte Marktwert des auf 16,7 Millionen Euro geschätzten FC St. Gallen. Der 24 Jahre alte Nationalspieler wechselte 2017 von den BSC Young Boys zu Borussia Mönchengladbach.

 

Auch in der Super League spielen Kicker, deren Marktwert in Millionenhöhe liegt. Als wertvollster Fußballer in dieser Spielklasse gilt der Kameruner Jean-Pierre Nsame, der seit 2017 für die BSC Young Boys aufläuft und mit einem Marktwert von sieben Millionen Euro angegeben wird. Die Young Boys sind überhaupt das finanzielle Schwergewicht unter den Schweizer Clubs, und mit zehn Meistertiteln sprechen die Resultate für sich.

 

 

Allerdings wird in diesem Ausnahmejahr vor jedem Spiel gezittert, ob es überhaupt stattfinden kann. Sobald mindestens sechs Spieler positiv auf Coronavirus getestet wurden oder vom Kantonsarzt unter Quarantäne gestellt worden sind, kann der Verein eine Verschiebung des Spiels beantragen. Das hat den Spielplan in der Super League bereits kräftig durcheinandergebracht. Diskutiert wird deshalb eine Neuregelung, bei der in der Supe

 

Der Fußball gilt als beliebtester Vereinssport des Landes, mit 13 Regionalverbänden, fast 300.000 Spielern und mehr als 14.500 Teams, die an normalen Wochenenden in sämtlichen Klassen rund 10.000 Spiele absolvieren. Der im Jahr 1904 von der Schweiz mitgegründete Weltfußballverband FIFA hat noch heute seinen Sitz in Zürich.

 

Der Superstar unter den Kickern mit Schweizer Pass ist Verteidiger Denis Zakaria mit einem Marktwert von 40 Millionen Euro – das ist mehr als doppelt so viel wie der gesamte Marktwert des auf 16,7 Millionen Euro geschätzten FC St. Gallen. Der 24 Jahre alte Nationalspieler wechselte 2017 von den BSC Young Boys zu Borussia Mönchengladbach.

 

Auch in der Super League spielen Kicker, deren Marktwert in Millionenhöhe liegt. Als wertvollster Fußballer in dieser Spielklasse gilt der Kameruner Jean-Pierre Nsame, der seit 2017 für die BSC Young Boys aufläuft und mit einem Marktwert von sieben Millionen Euro angegeben wird. Die Young Boys sind überhaupt das finanzielle Schwergewicht unter den Schweizer Clubs, und mit zehn Meistertiteln sprechen die Resultate für sich.

 

Allerdings wird in diesem Ausnahmejahr vor jedem Spiel gezittert, ob es überhaupt stattfinden kann. Sobald mindestens sechs Spieler positiv auf Coronavirus getestet wurden oder vom Kantonsarzt unter Quarantäne gestellt worden sind, kann der Verein eine Verschiebung des Spiels beantragen. Das hat den Spielplan in der Super League bereits kräftig durcheinandergebracht. Diskutiert wird deshalb eine Neuregelung, bei der in der Super League Kaderlisten mit je 30 Spielern abgegeben werden dürfen. Sollten von der Liste 14 Feldspieler und zwei Torhüter einsatzbereit sein, wäre die Partie nach dieser Regelung spielbar.

Quelle

Der Virus hat nicht nur den Spielplan der Bundesligen durcheinandergebracht. Auch die erst seit 2018 existierende Nations League der UEFA ist in Mitleidenschaft gezogen worden. Das letzte Gruppenspiel der Schweiz wurde jüngst abgesagt, weil beim Gegner Ukraine zu viele Spieler einen positiven Testbescheid auf Corona bekommen hatten. Für die beiden möglichen Nachholtermine standen ebenfalls nicht genügend negativ getestete Spieler in der ukrainischen Nationalmannschaft zur Verfügung, obwohl es zwischenzeitlich hieß, dass mittlerweile alle Spieler negativ getestet worden sind.

 

Die Angelegenheit wird jetzt aufgrund dieser besonderen Umstände von der Uefa-Kontroll-, Ethik- und Disziplinarkommission debattiert. Im Gespräch ist eine Entscheidung zugunsten einer 0:3 Forfait-Niederlage der Ukrainer. Für die Schweiz würde das die Rettung bedeuten. Die Nationalmannschaft brauchte einen knappen Sieg über den Tabellendritten, um sich vom letzten Tabellenplatz in der Nations-League-Gruppe 4 zu retten und damit dem Abstieg in die B-Liga zu entgehen.

 

Das erste Spiel gegen die Ukraine hatte die Nati mit 2:1 verloren, sich aber bereits am zweiten Spieltag mit einem beachtenswerten 1:1 gegen Deutschland profiliert.

Die Riesenerfolge auf internationaler Ebene sind der Nationalmannschaft trotz aller Fußballbegeisterung im Land bisher verwehrt worden. Als einzige olympische Medaille holte das Team Silber bei den Olympischen Spielen von 1924 in Paris. Dort verbuchten die Schweizer Kicker auch den höchsten Sieg ihrer Karriere mit einem 9:0 gegen Litauen.

Elfmal hat sich die Nati bisher seit 1934 für die Weltmeisterschaft qualifiziert. Gleich im ersten Auftakt schafften sie es bis ins Viertelfinale. Diesen Erfolg wiederholten sie 1938 und 1954, als sie Gastgeber waren.

 

An den Europameisterschaften haben sie bisher fünfmal teilgenommen, sind aber nur einmal in die Runde der letzten 16 gekommen. Das wollen sie bei der kommenden Europameisterschaft zum Positiven ändern. Im FIFA-Ranking stand die Nati im Oktober 2020 auf einem beachtlichen 16. Platz, obwohl das von ihrem Höchststand von Platz drei im August 1993 weit entfernt ist.

Doch auch wenn die Nati es nicht wieder mit an die Weltspitze schaffen sollte und weitere Spiele in der Super League ausfallen, wird der Fußball in der Schweiz weiterhin regieren. Und selbst wenn die Nachbarn über reichere und erfolgsverwöhntere Ligen verfügen, wissen die Schweizer Fans, was sie an ihrer international unterschätzen Super League haben. 


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