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Covid19 - Schweiz - Es sind bereits über 5000 Verstorbene zu beklagen, trotzdem beherrscht das Skifahren die Medien

DMZ – GESUNDHEIT / WISSEN ¦ MM ¦

 

Das Bundesamt für Gesundheit hat heute Mittag 4786 neue Fälle gemeldet, die in den letzten Tagen positiv auf das Coronavirus getestet wurden.

 

Die Positivrate im 7-Tage-Schnitt liegt aktuell bei 18 Prozent. Das heisst, von 100 Tests waren im Schnitt rund 18 Tests positiv. Damit ist der kritische Schwellenwert von 5 Prozent überschritten. Gemäss WHO steigt nun das Risiko, dass die gemeldeten Fallzahlen kein verlässliches Bild abgeben, wie sich das Virus ausbreitet. Wenn die gemeldeten Fälle weiter zunehmen, aber gleichzeitig nicht mehr getestet wird, ist eine höhere Dunkelziffer wahrscheinlich. Das Testvolumen im 7-Tage-Schnitt liegt bei 22'821 Tests pro Tag und ist damit im Vergleich zur Vorwoche um 1 Prozent gestiegen.

 

Das BAG meldet 115 neue Verstorbene.

Die Kantone melden aktuell 3207 Personen, die wegen Covid-19 in einem Spital behandelt werden.  

 

Die wichtigsten Zahlen für die Schweiz

Stand seit Beginn der Pandemie
Fälle
Davon verstorben
Davon genesen
335'660
5'001
~ 264'200
Täglich gemeldete Neuinfektionen
Neu gemeldet
7-Tage-Schnitt
Δ Vorwoche
4'786
3'692,4
-11%
Lage in den Spitälern
Covid-19-Hospital­isierungen
Δ Vorwoche
Auslastung Intensiv­stationen
3'207
-9%
77%

Hohe Übersterblichkeit in der Schweiz

Im internationalen Vergleich zeigt die Schweiz seit Wochen hohe Covid-Fallzahlen. Dem entspricht die Anzahl Todesfälle im Land – es herrscht Übersterblichkeit.

 

Lage in den Spitälern

Covid-19-Hospital­isierungen
Vergleich Vorwoche
Auslastung Intensiv­stationen
3'207
-12%
 77%

Es ist eine der wichtigsten Fragen, um den menschlichen Schaden durch das neue Coronavirus abschätzen zu können: Wie stark wird die zweite Welle die Schweizer Spitäler auslasten oder gar überlasten?

Um diese Frage früher und besser zu beantworten, hat ein Forscherteam der ETH um Professor Thomas Van Boeckel ein Monitoring-System, Link öffnet in einem neuen Fenster entwickelt. Mit dem Monitoring soll die Situation auf den Intensivpflegestationen (IPS) genau erfasst werden. Die Daten sollen helfen, die Entwicklung der Auslastung besser vorhersagen zu können. Die Zahlen werden von den Intensivpflegestationen der Spitäler erfasst und vom IES-System des koordinierten Sanitätsdienstes der Schweizer Armee gesammelt. Sie werden aktuell nur auf Kantonsebene publiziert.

Wenn Erkrankte in ein Spital eingewiesen werden, dauert es bei schweren Covid-19-Verläufen mehrere Tage, bis sie auf der Intensivstation landen. Die montags bis freitags aktualisierten Daten zeigen, wie die zweite Welle der Pandemie die Spitäler trifft. Die Grafik zur Auslastung der Betten durch Covid-19-Erkrankte und anderweitig Erkrankte sowie die Anzahl noch freier IPS-Betten zeigt, wie sich die Situation entwickelt. Die Daten haben aufgrund der Datenprozessierung jeweils rund 24 Stunden Verzögerung zum realen Geschehen auf den Intensivstationen.

 

Kanton Zürich erhöht Spitalkapazität

Die Lage in den Zürcher Spitälern verschärft sich zusehends. Angesichts steigender Patientenzahlen reagiert die Zürcher Regierung und stattet gewisse Spitäler mit zusätzlichen Kompetenzen und Pflichten aus. Damit soll die Überlastung des Gesundheitswesens verhindert werden.

Im Kanton Zürich sind die Spitäler in drei Kategorien eingeteilt: In Covid-A-, Covid-B- und Covid-C-Spitäler. Bislang waren hauptsächlich A- und B-Spitäler für die Behandlung von Corona-Patientinnen zuständig, weil sie mit ihrer Intensivmedizin über die Fachkompetenz verfügen, um schwere Verläufe behandeln zu können. Weil diese Spitäler derzeit extrem gefordert und die Kapazitätsgrenzen erreicht sind, werden die C-Spitäler nun mit zusätzlichen Aufgaben betraut.

Konkret behandeln Covid-C-Spitäler neu Corona-Patienten, welche die Akutphase ihrer Erkrankung überstanden haben. Weiter müssen C-Spitäler – wenn es die Situation erfordert – den anderen Spitälern Personal zur Verfügung stellen.

 

Übersterblichkeit bei über 65-Jährigen in der Zentralschweiz

In der Zentralschweiz sterben seit fünf Wochen mehr ältere Menschen als üblich. Wie Lustat Statistik Luzern mitteilt, ist die Übersterblichkeit der Altersgruppe ab 65 Jahren höher und anhaltender als bei der ersten Coronawelle im Frühling.

Die Statistiker berechnen jeweils wochenweise auf Basis der Daten der letzten Jahre die Zahl der zu erwartenden Todesfälle. Dabei wird auch die saisonale Verteilung der Todesfälle berücksichtigt.

In der Woche 43 (ab 19. Oktober) überschritt in der Zentralschweiz die Zahl der Todesfälle der älteren Menschen (132) erstmals die obere Grenze der zu erwartenden Todesfälle (124). In der Woche 47 (ab 16. November) gab es 153 Todesfälle. Zu erwarten waren indes nur 75 bis 126 Todesfälle.

Die Anzahl wöchentlicher Todesfälle von Personen unter 65 Jahren liegt in der Zentralschweiz weiterhin in der Bandbreite der statistischen Erwartung.

 

Party-Stimmung im Pandemie-Stadium

Bundesrat Ueli Maurer hat heute seinen 70. Geburtstag gefeiert – natürlich ein Grund zum Gratulieren. Aber vielleicht nicht gleich so, denn am Vormittag wurde der Magistrat im Nationalratssaal gefeiert: Gruppenweise, singend und teilweise ohne Maske. Und auch gestern war der Ständerat in Feierlaune mit einem Ständchen zu Ehren des Ständeratspräsidenten Alex Kuprecht. Aber eigentlich rät das BAG genau davon ab.

 

 

 

Quellen:

  • https://www.sgi-ssmi.ch/files/Dateiverwaltung/COVID_19/Stellungnahmen%20SGI/IMSGCVCM_Stellungnahme_COVID-19_201117_DE_10.pdf
  • https://www.sgi-ssmi.ch/de/news-detail/items/593.html
  • https://www.samw.ch/dam/jcr:d4c0cb0d-7dc7-4337-b5c0-493fd2ac0d5d/directives_v3_assm_triage_soins_intensifs_penurie_ressources_20201104.pdf
  • BAG - Neumeldungen beinhalten Nachmeldungen der Vortage. Die Zahlen werden an Werktagen aktualisiert, kurz nach Mittag.
  • Quelle: BAG, Stand der Daten: 05.11.
  • SRF - https://www.srf.ch/news/schweiz/coronavirus-so-entwickeln-sich-die-corona-zahlen-in-der-schweiz

 

 


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