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Mit dem Rollstuhl die Treppe hoch

DMZ – FORSCHUNG/WISSENSCHAFT ¦ Patricia Jungo ¦

 

Es hat einige Jahre gebraucht, bis das junge Schweizer Unternehmen Scewo seinen treppensteigenden und marktreifen Rollstuhl präsentieren konnte. Doch nun ist es geschafft. Dank eines kurzfristigen Umstiegs von Rädern zu Raupenbetrieb ist es möglich mit dem Rollstuhl Treppen zu steigen. In einem Uni-Seminar bestehend aus einer Kooperation von Studenten der ETH Zürich und der Zürcher Hochschule für Künste wurde die Idee geboren und auch der Prototyp gemeinsam gebaut.

 

Den Part der Konstruktion von Hard- und Software übernahmen die Maschinenbauer und die Designer widmeten sich der Gestaltung des Äusseren. Wie Tabita Rüegg, die heute für das Marketing bei Sweco verantwortlich ist, gegenüber Deutschlandfunk berichtete, wurde der Prototyp von einem Team aus zehn Studenten gebaut. Ein entsprechendes Video ging dann blitzschnell viral, was ein Indiz für ein gewisses Potenzial war. Schon nach kurzer Zeit erfolgten die ersten Anrufe mit der Frage nach einer möglichen Bestellung des Rollstuhls. Dies bewog drei der Studenten ein Start-up zu gründen mit dem Ziel, den Rollstuhl weiterzuentwickeln. Der treppensteigende Rollstuhl verfügt über Ultraschallsensoren, die Treppen und Hindernisse erkennen können. Sobald dies der Fall ist, schaltet er um von Rädern zu Raupenbetrieb.

 

Dazu senken sich die Förderbänder des Raupenantriebes zwischen den Rädern ab. So gelingt es dem Rollstuhl dann, die Treppen rauf und runter zu gleiten. Michael Hartmann, einer der ersten Tester erklärt Deutschlandfunk, man fahre 50 cm vor die Treppe, aktiviere den Treppenmodus, fahre dann auf die Treppe los und müsse noch überprüfen, ob diese auch erkannt wurde. Dies zeige der Rollstuhl visuell oder mit Tönen an. Dann werde einfach runtergefahren. Beim Rauffahren sei man dann quasi rückwärts unterwegs. Der Rollstuhl ist auch mit einer Rückfahrkamera und Stützrädern für mehr Stabilität beim Stehen ausgestattet. Die Kosten für dieses Gerät belaufen sich auf rund 33'000 Euro. Die Krankenkasse entscheidet im Einzelfall über eine mögliche Kostenübernahem. Dennoch besteht hohes Interesse an diesem Rollstuhl. Für Menschen im Rollstuhl bedeutet er mehr Freiheit und Selbstbestimmung.

 

 

 

Quelle

±Deutschlandfunk±


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