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Die letzte Chance für das Virus

DMZ – GESELLSCHAFT / LEBEN ¦ Michael Grossenbacher ¦

KOMMENTAR

 

Du willst an deiner Weihnachtsfeier unbedingt eine Corona-Infektion einfangen? Dann lade unbedingt eine Lehrerin oder einen Lehrer zur Feier ein! Denn die Kantone machen es dem Virus ja auch wirklich zu einfach, indem die Schulen konsequent offen bleiben. Offiziell geht es um Bildung, inoffiziell brauchen die Eltern halt einen Hüeti-Dienst für den Nachwuchs, während sie selber zur Arbeit müssen.

 

Während der Bundesrat uns seit Monaten immer eindringlicher auffordert, möglichst wenige soziale Kontakte zu pflegen, gehen Lehrerinnen und Lehrer täglich mit Dutzenden, manchmal auch Hunderten, Schülerinnen und Schülern im gleichen Schulhaus ein und aus. Natürlich immer schön mit Maske - so lange die Lehrpersonen von früh bis spät "Maskenpolizei" spielen. Und es versteht sich von selber, dass das Schulzimmer regelmässig gelüftet wird - immer dann nämlich, wenn die Kälte vom letzten Lüften sich etwas verzogen hätte.

 

Nun kommen die Feststage und die Schulen bleiben entweder bis zum 23.12. oder bis am 24.12. um 12.00 Uhr geöffnet. So geben wir dem Virus die letzte Chance, sich noch einzunisten, damit die Schülerinnen und Schüler und die Lehrpersonen während der Inkubationszeit an den Weihnachtsfeiern völlig symptomlos zu familiären Superspreadern werden. Man könnte nun von einem vorprogrammierten Desaster sprechen. Aber das mache ich nicht, sonst gelte ich als Panikmacher. Und bitte keine Panik so kurz vor Weihnachten.

 

Anstatt die Restaurants um 19.00 Uhr zu schliessen, müsste der Bundesrat die Schweiz vor Kindern und Lehrpersonen warnen. Haltet euch von den Rotznasen und den Besserwissern fern - erspart viel Ärger und rettet sogar das Leben von Grosmueti und Grossätti. Oder die Kantone denken mal schnell drüber nach, ob sie die 3 Schultage in der Weihnachtswoche nicht einfach kurzfristig zu Quarantäne-Ferientagen machen. So wäre der letzte Schultag der 18.12. und bis zu den Weihnachtsfeiern bleiben 6-7 Tage Zeit, um die Kontakte einzuschränken. Das ist übrigens genau das, was die deutsche Bundeskanzlerin geraten hat. Aber von Gummihälsen lassen wir uns ja eh nichts vorschreiben...

 

Ich weiss, dass Lehrerinnen und Lehrer sowieso viel zu viel Ferien haben und faule Säcke sind und blablabla. Aber wenn ihr eine Lehrerin oder einen Lehrer in der Familie habt, dann würde ich sie oder ihn am Weihnachtsabend beim kleinsten Husten hochkant aus dem Haus werfen. Ausreden wie "hab mich doch nur verschluckt" oder "ich war eben noch draussen eine rauchen" niemals gelten lassen! Lehrerinnen und Lehrer kennen jede Ausrede von ihrem Alltag und können daher jede Anschuldigung jederzeit kontern.

 

In diesem Sinne frohe Festtage und passt auf euch auf 


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