DMZ – GESELLSCHAFT ¦ Patricia Jungo ¦
Die Welt der Spielzeuge hält immer wieder Überraschungen bereit. Eine davon ist zwar kein neues, exklusives Spielzeug, sondern die Initiative zweier engagierter Vereine aus Deutschland und Frankreich mit dem klaren Ziel, kaputte Spielsachen zu reparieren und so wieder nutzbar zu machen. Eigentlich sind ja die Mehrzahl der Spielzeuge (bewusst) als Wegwerfprodukte konzipiert, die sich nur schlecht oder gar nicht flicken lassen.
Nachhaltigkeit ist auch noch nicht wirklich ein Thema bei den Spielwarenherstellern. Nun haben zwei Menschen; und dies ganz unabhängig voneinander; in zwei verschiedenen Ländern einen Verein gegründet, um alten Spielzeugen neues Leben zu schenken. Die Pariserin Claire Tournefier ist eine der Pioniere dieser Bewegung, die sich für den bewussteren Umgang mit Spielzeugen einsetzen will. Sie hat in diesem Sinnen den Verein Rejoué gegründet («wieder damit spielen»), der ausrangiertes Spielzeug in grossen Mengen einsammelt. In diversen Werkstätten werden die Sachen dann repariert, zu neuem Leben erweckt und an Kindergärten oder benachteiligte Familien verschenkt. Auch in Deutschland kümmert sich jemand um Spielsachen, die eigentlich zur Vernichtung vorgesehen sind: Hans-Joachim Simon aus Bonn hörte von seinen eigenen Kindern immer wieder, er solle doch bitte ihre Spielsachen reparieren. Dies brachte ihn auf die Idee einen entsprechenden Verein zu gründen. Bereits seit 2012 repariert er in seinem eigenen Keller. Nun sind auch eine eigene Website und Aufträge aus ganz Deutschland dazugekommen. In Österreich hatte eine Mutter die sehr kreative Idee, den Pappkarton-Müll, der beim Versand von Spielsachen entsteht, sinnvoll zu nutzen: Mit ihren Kindern kreierte sie daraus Rennautos, Häuser, Puppentheater und vieles mehr. So kann auch ein Abfallprodukt Freude bereiten und seinen Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten. Welch schöne Überraschung wäre es, wenn das Thema nun auch bei den Spielwaren-Herstellern ankommen würde.
Quellen:
±ZDF/nur-positive-nachrichten.de±
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