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Trump-Anhänger dringen in das Kapitol ein - Politiker wurden in Sicherheit gebracht - Frau wurde angeschossen

DMZ – INTERNATIONAL ¦ MM ¦

 

Dem Sender NBC zufolge ist gerade der US-Senat wegen Protesten evakuiert worden. Einem Reporter zufolge könnten die Politiker über einen der zahlreichen Tunnel in Sicherheit gebracht worden sein.

Protestierende haben es ins Gebäude geschafft. Der Sender NBC zeigte, wie sie friedlich und entspannt in Richtung des Sitzungssaals des Repräsentantenhaus gingen. 

 

Zahlreiche Trump-Unterstützer haben das Kapitol in Washington gestürmt, um gegen die Zertifizierung der Wahlergebnisse und damit gegen die Bestätigung von Joe Biden als US-Präsident zu demonstrieren.

 

Auf Bildern mehrerer TV-Sender war zu sehen, wie Hunderte Unterstützer des US-Präsidenten nach einer Rede Trumps auf den Parlamentssitz zumarschierten, einige lieferten sich Handgreiflichkeiten mit Einsatzkräften. Der «Washington Post» zufolge wurden mindestens zwei zum Parlamentskomplex gehörende Gebäude in der Nähe evakuiert. Die Demonstranten haben dann Barrikaden heruntergerissen und sich Zugang zum Kapitol verschafft.

 

Kapitol ist abgeriegelt – Debatte unterbrochen

Das Kapitol in Washington, das Gebäude, in dem die Debatte der Senatoren stattfindet, ist jetzt offenbar abgeriegelt. Einige Anhänger von Präsident versuchen das Gelände scheinbar zu stürmen.

Das Kapitol ist derzeit von Anhängern Trumps umgeben. CNN-Bilder zeigen Hunderte Trump-Fans auf den Treppen des Kapitols. Tausende stehen davor.

 

Die Capitol Police hat bestätigt, dass beide Kammern abgeriegelt sind und niemand das Gebäude betreten oder verlassen kann. Die Debatte im Senat wurde unterbrochen.

 

Kamala Harris anscheinend in Sicherheit

Die designierte Vize-Präsidentin Kamala Harris ist einem Mitarbeiter zufolge in Sicherheit gebracht worden. Der Ort werde geheim gehalten. Der Bürgermeister von Washington hat gemäss MSNBC die Nationalgarde angefordert. Auch Nancy Pelosi hat die Nationalgarde offenbar aufgefordert, den Capitol Hill zu räumen. Das Verteidigungsministerium habe das fürs Erste aber abgelehnt.

 

Abgeordnete sollen offenbar Gasmasken aufsetzen

Die Abgeordneten in dem von Trump-Anhängern belagerten US-Kapitol sind von der Polizei aufgefordert worden, Gasmasken aufzusetzen. Im Gebäude in Washington sei zuvor Tränengas ausgetreten, berichtete die US-Nachrichtenagentur AP. Wegen der Proteste von Anhängern des abgewählten US-Präsidenten Donald Trump im Herzen der US-Hauptstadt hat die Bürgermeisterin von Washington, Muriel Bowser, zuvor eine Ausgangssperre angeordnet. Sie trete am Mittwoch um 18.00 Uhr (Ortszeit/Mitternacht MEZ) in Kraft und ende am Donnerstagmorgen um 6.00 Uhr (12.00 Uhr MEZ), teilte Bowser mit.

 

Trump fordert Anhänger auf: «Bleibt friedlich»

Trump fordert seine Anhänger über Twitter zwar auf, friedlich zu bleiben. Eine Aufforderung, sie sollen das Kapitol verlassen und den Senat tagen lassen, bleibt jedoch aus.

 

CNN: Frau angeschossen und in Lebensgefahr

Dem Sender CNN zufolge ist einer Frau auf dem Gelände des Kapitols in den Brustkorb geschossen worden. Sie befinde sich in Lebensgefahr.

 

Republikaner fordern Stopp des Protests

Der Minderheitenführer der Republikaner im Repräsentantenhaus, Kevin McCarthy, nennt die gewalttätigen Proteste auf Fox News «unamerikanisch». Sie müssten sofort aufhören. Seinen Angaben zufolge wurden sogar Schüsse abgegeben. Auch weitere Senatoren verlangten das sofortige Ende der Proteste. Einige fordern den Präsidenten auf, der Sache ein Ende zu bereiten.

 

Polizisten in der Unterzahl

«Wir sind zu wenige», sagte ein Polizist zu einer CNN-Korrespondentin. «Wir haben Verstärkung angefordert, aber momentan sind wir zahlenmässig hoffnungslos unterlegen.» Diese ist zur Zeit noch nicht eingetroffen.

 

Kritik: War das Kapitol ungenügend durch die Polizei geschützt?

Hatten die eindringenden Trump-Anhänger allzu leichtes Spiel? Auf Twitter wird Kritik laut, dass das Polizeiaufgebot erstaunlich klein war – im Gegensatz etwa zu den «Black Lives Matter»-Protesten, als offenbar deutlich mehr Sicherheitskräfte vor Ort waren.

 

Vizepräsident Pence: «Gewalt muss aufhören»

Mike Pence ruft auf Twitter zum Ende der Gewalt auf: «Die Gewalt und Zerstörung, die am US-Kapitol stattfindet, muss sofort aufhören. Jeder, der beteiligt ist, muss die Sicherheitskräfte respektieren und das Gebäude sofort verlassen.»

 

Biden: «Beispielloser Angriff auf die Demokratie»

Der gewählte US-Präsident Joe Biden hat die dramatischen Ereignisse rund um das Kapitol in Washington scharf verurteilt. «Zu dieser Stunde wird unsere Demokratie beispiellos angegriffen», sagte Biden in Wilmington (Delaware). Die Gewalt müsse enden.

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Pelosi und Schumer fordern Appell von Trump an Anhänger

Die führenden Demokraten im US-Kongress haben den abgewählten US-Präsidenten Donald Trump aufgerufen, die von ihm angeheizten Demonstranten zum Verlassen des US-Kapitols aufzufordern. «Wir appellieren an Präsident Trump, alle Demonstranten dazu aufzufordern, dass sie das US-Kapitol und das Grundstück des Kapitols sofort zu verlassen», teilten die Sprecherin des Repräsentantenhauses Nancy Pelosi und der Minderheitsführer der Demokraten im US-Senat, Chuck Schumer, mit.

 

Sprengsatz auch auf Gelände des Kapitols entdeckt

Auf dem Gelände des Kapitols ist ein Sprengsatz entdeckt worden. Das berichten der US-Nachrichtensender NBC und der britische Nachrichtensender Sky News übereinstimmend unter Berufung auf Polizeiquellen. Zuvor war laut „New York Times“ bereits ein Sprengsatz vor dem Hauptgebäude der Republikanischen Partei wenige hundert Meter entfernt entdeckt worden.

Demonstranten haben das Büro der Sprecherin des Repräsentantenhauses besetzt.

 

Während die Abgeordneten im Kapitol und die Journalisten auf das Eintreffen der Nationalgarde warten, zeichnet sich immer stärker ab, dass der Sturm des Gebäudes auch ein Desaster für die Sicherheitskräfte des Kapitols ist. Offenbar hat die Polizei sträflich unterschätzt, wie viele Demonstranten den Aufrufen von Trump zum Marsch auf das Kapitol und den Widerstand folgen könnten. CNN zeigt Bilder von einem Pro-Trump-Demonstranten, der in das Büro von Nancy Pelosi, der demokratischen Sprecherin des Repräsentantenhauses, gestürmt hat und sich auf ihrem Stuhl fotografieren lässt, während er seine Füsse bequem auf dem Schreibtisch der Sprecherin gelegt hat. Auf dramatischen TV-Bildern waren zuvor diverse Demonstranten zu sehen, wie sie mit Stücken und Schutzschildern ein grosses Fenster am Westflügel des Kapitols einschlagen und einfach durch das Fenster ins Kapitol drängen. Zuvor zeigten Bilder einen Demonstranten, der im Sitzungssaal auf dem Sessel des Senatspräsidenten Platz genommen hat.

 

 

Quellen: NBC, CNN, NTV, SRFMSNBC  

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