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Voller Mut und Zuversicht ins neue Jahr

Andreas Meier (Foto von Felix Tobler)
Andreas Meier (Foto von Felix Tobler)

DMZ – WIRTSCHAFT ¦ Andreas Züllig ¦

GASTKOMMENTAR

 

 

 

Andreas Züllig, Präsident des Verbandes HotellerieSuisse, ist überzeugt, dass gemeinsame Lösungen die Branche durch das Corona-Tal tragen werden.

 

Heute vor einem Jahr war die Welt für uns alle eine ganz andere. Mit fast 40 Millionen Logiernächten hatten wir 2019 einen Rekord erreicht, auf den wir als Hotelièren und Hoteliers stolz sein können. Wir bewiesen eindrücklich, dass wir mit unseren Produkten und Dienstleistungen wettbewerbsfähig und den gestiegenen Anforderungen der heutigen Zeit gewachsen sind.

 

Die Medienkonferenz von Schweiz Tourismus, dem Seco und HotellerieSuisse am 27. Februar 2020 wurde sinnbildlich für die Trendwende in unserer Branche. Trotz Logiernächterekord dominierte ein Thema: das Coronavirus. Damals ging ich davon aus, dass wir als krisenerprobte Gastgeber auch diese Herausforderung meistern würden. Der schweizweite Einbruch bei den Logiernächten von über 30 Prozent, akzentuiert an der prekären Lage in den Städten, wo wir Rückgänge von über 75 Prozent verzeichnen, sowie die tiefen Buchungszahlen für die laufende Wintersaison zeigen: Meine damalige Einschätzung war zu optimistisch. Das Wissen, dass zahlreiche Kolleginnen und Kollegen ihre Betriebe – teilweise trotz Saison – geschlossen haben, schmerzt mich sehr.

 

Das Jahr 2020 stand für HotellerieSuisse im Zeichen des Krisenmanagements. Ende Februar reagierten wir umgehend: Unter dem Dach des Schweizer Tourismus-Verbands bildeten wir eine handlungsstarke Tourismusallianz. Dank koordiniertem Vorgehen konnten wir uns rasch Gehör verschaffen. Insgesamt dreimal hatten wir die Gelegenheit, dem Bundesrat unsere Situation aufzuzeigen. Forderungen hinsichtlich Kurzarbeitsentschädigung, Überbrückungskrediten, Notfallprogrammen, branchenspezifischer Ausnahmen und schlussendlich Härtefallhilfen konnten mit Nachdruck platziert werden. Entscheidend für die Rettung unserer Betriebe ist jetzt, dass rasch Gelder fliessen und die Anspruchsregelung für Hilfen gelockert wird. Kumulierte Umsatzverluste in der Schweizer Hotellerie von knapp vier Milliarden Franken sprechen eine deutliche Sprache.

 

Als HotellerieSuisse sind wir bestrebt, den Spagat zwischen den Herausforderungen in der Saison-, Ferien-, Stadt- und Businesshotellerie zu meistern. Sinnbildlich dafür fanden bisher knapp 40 virtuelle Meetings zwischen sämtlichen Regionen und der nationalen Geschäftsstelle statt. Trotz Hektik, Unsicherheit und Verzweiflung gelingt es uns, konstruktiv zu bleiben und gemeinsam die zentralen Handlungsfelder zur Krisenbewältigung herauszuarbeiten. Bestärkt hat uns auch das Zeugnis, welches uns die Mitglieder anlässlich einer gross angelegten Befragung im Herbst vorgelegt haben. Über drei Viertel bekräftigen, dass der Verband als stark, sympathisch, ziel- und zukunftsorientiert wahrgenommen wird.

All dies gibt mir die Kraft, den Mut nicht zu verlieren. Noch nie wurde so deutlich, welche Energie wir entwickeln können, wenn wir gemeinsam Lösungen erarbeiten – im eigenen Betrieb, unter Kolleginnen und Kollegen oder mit Stakeholdern auf kommunaler, kantonaler und nationaler Ebene.

Auf der politischen Bühne wird die Hotellerie als bedeutender Wirtschaftszweig ernst genommen. Dies wird uns helfen, die grossen Herausforderungen der Zukunft wie das veränderte Reiseverhalten, den Klimawandel oder die Digitalisierung erfolgreich anzugehen. Dabei sind Sicherheit, Vertrauen und Qualität die Grundpfeiler, auf die wir als Schweizer Beherbergungsbranche bauen können.

 

Andreas Züllig, Präsident HotellerieSuisse, Gastgeber Hotel Schweizerhof, Lenzerheide.

 

 

Dieser Beitrag erschien zuerst im Verbandsmagazin HOTELREVUE Bern.


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