Swiss Music Awards versenkt sich nachhaltig in Bedeutungslosigkeit

DMZ – KULTUR ¦ Anton Aeberhard ¦

KOMMENTAR

 

Es entwickelt sich definitiv zur Farce und viele Künstlerinnen und Künstler in der Schweiz werden erneut vor den Kopf gestossen. Die Swiss Music Awards präsentierten einmal mehr dieselbe kleine Bandbreite von Schweizer Musikschaffenden. Scheinbar handelt es sich um eine Art hochstilisierte Elite. Anders ist die Liste der erneut selben Nominierten nicht zu verstehen. Bligg ist zum 13. Mal nominiert, Beatrice Egli und die Rapperinnen Steff La Cheffe und Loredana sind auch nicht zum ersten Mal im Rennen um einen Betonklotz. Unter Schweizer Künstlerinnen und Künstlern gerade jene, die in der Szene kaum Akzeptanz als solche erfahren. Aber wie immer in der Schweiz, wird auch hier nur lauthals hintendurch kritisiert und reklamiert. So wird sich auch künftig nichts ändern und sorgt dafür, dass die "Auszeichnung" eher zur Brandmarkung verkommt. 

 

An der 14. Ausgabe der Swiss Music Awards (SMA) um eine Auszeichnung in der Kategorie Best Female Act, sind Steff La Cheffe und Loredana nominiert. Ein Armutszeugnis für ein Land, wenn man auf keine qualifizierteren Künstlerinnen zurückgreifen kann. Neben Bligg sind in der Sparte Best Male Act Latino-Sänger Loco Escrito und Blueser Philipp Fankhauser nominiert. Liest sich wie die letzten Nominationslisten.

 

 

Unbekanntere Namen sind also bestenfalls in den Kategorien Best Breaking Act (Schlagerband Megawatt, Monet192, Pronto) oder Best Act Romandie (Arma Jackson, Flèche Love, Phanee de Pool) zu finden. Oder unter den von SRF 3 ins Rennen geschickten Best Talents - heuer bestehend aus Annie Taylor, Caroline Alves und Sam Himself. Kategorien ohne Bedeutung. Oder erinnert sich irgendjemand an die Namen der letzten Jahre? Und wo bleiben die grossen Acts? Die wirklichen Stars? Oder die ruhigen Krampfer, die sich nicht in Unterhosen in der SI ablichten lassen müssen? 

 

Im vergangenen Jahr gehörten die Swiss Music Awards zu den letzten Grossveranstaltungen, die vor dem Lockdown in abgespeckter Version durchgeführt werden durften. Gemäss Medieninformation findet die Show am 26. Februar ohne Publikum im Zürcher Hallenstadion statt und wird auf dem Sender 3+ live übertragen.

 


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