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Portugal: Alle Notfallbetten besetzt, Patienten ausgeflogen

DMZ – INTERNATIONAL ¦ AA ¦

 

Kein Land wird derzeit so stark von der Pandemie getroffen wie Portugal. Viele Ansteckungen fanden an Weihnachten statt. Ein Bundeswehr-Truppentransporter mit Ärzten fliegt zur Unterstützung nach Portugal. Die Lage dort ist dramatisch: 70 Prozent des Krankenhauspersonals soll mit Corona infiziert sein. Alle Notfallbetten sind besetzt, Patientinnen und Patienten müssen auf portugiesische Inseln oder nach Österreich ausgeflogen werden.

 

Nach jüngsten Zahlen der EU-Agentur ECDC steckten sich zuletzt binnen 14 Tagen 1429 Menschen je 100'000 Einwohner mit dem Virus an. Damit liegt Portugal vor Spanien (1026) an der Spitze der 30 erfassten Länder. Die Situation ist nach Worten von Ministerpräsident António Costa «sehr schlimm». Alle Notfallbetten sind besetzt, Patientinnen und Patienten müssen auf portugiesische Inseln oder nach Österreich ausgeflogen werden. Wie viele Menschen nach Österreich geflogen werden sollen, werde mit dem portugiesischen Gesundheitsministerium abgeklärt, teilte Bundeskanzler Sebastian Kurz am Sonntag mit. Das Land hatte in der Vergangenheit schon Covid-Intensivpatienten aus Frankreich, Italien sowie Montenegro aufgenommen.

 

Zur Eindämmung der Pandemie hat sich Portugal nun abgeriegelt. Seit Sonntag ist in dem beliebten Urlaubsland die Ein- und Ausreise ohne triftigen Grund untersagt. Die Schulen und Geschäfte sind geschlossen.

 

Die portugiesische Regierung muss sich den Vorwurf gefallen lassen, bei der Verschärfung der Massnahmen zu zögerlich reagiert zu haben. Sie habe die Situation wohl schlicht und einfach unterschätzt. Andererseits sei es auch eine politische Entscheidung gewesen, die Schulen so lange wie möglich offenzuhalten.

Die steigenden Corona-Zahlen zwingen Portugal in den Lockdown: Das Land hat am Sonntag ein Ein- und Ausreiseverbot erlassen. Ohne dringlichen Grund können Personen nicht mehr reisen.

 

Warum sind die Schritte nötig geworden?

Portugal droht die Corona-Pandemie völlig aus der Hand zu geraten. Die Todeszahlen sind mittlerweile die höchsten in ganz Europa. Dazu kommt eine völlige Überlastung des Medizinpersonals. Laut Medienberichten bilden sich vor den Krankenhäusern lange Schlangen mit Krankenwagen. Portugal hat nicht mehr genügend Intensivbetten, um alle Corona-Infizierten versorgen zu können. 23.000 portugiesische Ärzte, Ärztinnen und Pflegepersonen haben sich seit Ausbruch der Corona-Pandemie mit dem Coronavirus angesteckt. Davon ist erst die Hälfte schon wieder gesund und einsatzbereit, wie die BBC berichtet. Höchste Zeit zu reagieren. Obwohl das Land bisher relativ gut durch die Krise gekommen war, steigen die Infektionszahlen seit dem Herbst immer weiter an. In den letzten Tagen sind die Ansteckungszahlen explodiert, dass das staatliche Gesundheitssystem unter der Last zusammenbrach.

 


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