Straßenbäume beugen Depressionen bei Anwohnern vor

DMZ – NATUR/GESUNDHEIT ¦ Patricia Jungo ¦

Waldspaziergänge werden seit einiger Zeit zu Recht immer wieder im Zusammenhang mit ihrer positiven Wirkung auf die Gesundheit gelobt und empfohlen. Um in ihren Genuss zu kommen, müssen Menschen, die auf dem Land leben, eindeutig weniger unternehmen als die Bewohner von Innenstädten. Dort ist es wirklich nicht einfach, auf Flächen mit vielen Bäumen zu stossen. Zum guten Glück findet man wenigstens einige davon am Strassenrand, in Baulücken und auch in Parks.

Die Anwohner stufen diese Bäume als sehr wichtig ein. Laut einer Studie, welche vor einiger Zeit durchgeführt wurde, fühlen sich die Anwohner seelisch gesünder, wenn sie in der Nähe von Bäumen leben. Es ist jedoch zu erwähnen, dass die Ergebnisse stets auf den Selbstauskünften der Studienteilnehmer beruhen. Nicht erfasst werden konnte hingegen der tatsächliche Gesundheitszustand. Nun ist es Forschern am Leipziger Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) gelungen, diese Lücke zu schliessen. In Zusammenarbeit mit der ortsansässigen Universität fand vor einiger Zeit eine grosse Gesundheitsstudie statt, an der 10'000 Teilnehmer beteiligt waren. Man erfasste dabei nicht nur deren Wohnort, sondern auch die Medikation. Beim Überprüfen der daraus resultierenden Daten wandten die Forscher einen Trick an: Sie suchten heraus, wer von den Probanden Antidepressiva verschrieben bekommen hatte und wer nicht. Danach setzten sie diese Daten ins Verhältnis zum Wohnort der Teilnehmer. Was dabei herauskam, ist recht erstaunlich: Die Wahrscheinlichkeit einer Verschreibung von Antidepressiva verminderte sich erheblich, wenn sich weniger als einhundert Meter vom Wohnort einer Person entfernt ein Baum befand. Diese Erkenntnis behielt auch Gültigkeit, nachdem die Forscher noch andere denkbare Faktoren wie Alter Gewicht und Arbeitsplatz aus den Daten herausrechneten. Es gibt also sehr viele Belege dafür, dass die Bäume die Gesundheit der Anwohner positiv beeinflussen. Nun wäre es interessant festzustellen, ob es aus anderen Städten vergleichbare Daten gibt. Käme man an verschiedenen Orten zum gleichen Ergebnis, wäre dies für die Stadtplaner von grossem Interesse. Man weiss auch heute bereits um die Wichtigkeit von Bäumen und oft sind Ausgleichspflanzungen vorgeschrieben. Dies bedeutet, dass wer einen Baum fällt, muss an einem anderen Ort einen pflanzen. Was die nun vorgelegte Studie an den Tag bringt ist, dass es nicht nur auf die absolute Anzahl der Bäume ankommt, sondern ebenfalls auf deren Verteilung über das ganze Stadtgebiet.

Quellen:

±nature/nur-positive-nachrichten.de±