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Karottenfasern und Beton – ein klimafreundliches Gemisch

DMZ – UMWELT ¦ Patricia Jungo ¦

 

Um sich vorstellen zu können, was Karotten mit Beton zu tun haben, braucht es schon etwas Fantasie. Es scheint, als hätte es gerade diese Vorstellungskraft der Wissenschaftler an der Lancaster University Lancaster erlaubt, überraschende Ergebnisse an den Tag zu bringen. Sie selber waren vom Effekt der Mischung aus Karotten und Beton überrascht. So hatten sie gehofft, dass er Beton effizienter und so auch klimafreundlicher werden würde.

 

Ihre Erwartungen wurden weit übertroffen und der Beton avancierte sogar noch zum Energiespender. Der wichtigste Inhaltsstoff des Betons ist Zement. Bei der Produktion werden grosse Mengen Kohlendioxid freigesetzt. Beton bleibt der beliebteste Baustoff der Erde und die britischen Forscher störten sich aber an der Tatsache, dass im regulären Zement nicht alle enthaltenen Teilchen genug Wasser annehmen, was sich auf die natürliche Bindewirkung negativ auswirkt.

 

Karottenfasern binden Flüssigkeit und sollten demnach als winzige Wasserspeicher beigemischt werden. Dabei könnten sie auch noch unerreichte Partikel versorgen. Zudem sind die Fasern ein Abfallprodukt bei der Herstellung von Babynahrung und es werden absolut keine Lebensmittel verschwendet. Die Forscher stellten aus den Fasern feine Nano-Plättchen her und mischten sie dem Zement bei. Es liess sich feststellen, dass das Material nun effektiver abband und nach der Aushärtung auch stabiler war als normal. Dies hatten die Wissenschaftler bis anhin nie so beobachten können. Ein weiterer positiver Nebeneffekt ist, dass der Karottenzement unter Druck Energie emittiert, welche auf Brücken vielleicht dazu eingesetzt werden könnte, Luftsensoren oder kleine Lampen zu betreiben, während Fahrzeuge darüberfahren. Als weitere Nutzungsmöglichkeit kann das Messen der Stromspannung genannt werden, um frühzeitige Risse im Beton festzustellen. Es wäre also wie eine automatische Qualitätskontrolle, anhand welcher man beim Entstehen erster Schäden sofort eingreifen könnte. Das Forschungsprojekt wurde vom EU-Forschungsprogramm Horizon 2020 finanziell gefördert und dauerte zwei Jahre.

 

 

Quelle: 

±techandnature/trendsderzukunft.com±


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