Zwillinge weltweit immer zahlreicher

DMZ – GESELLSCHAFT ¦ Patricia Jungo ¦

 

Mehrlingsgeburten sind Ausnahmen und üben seit jeher eine besondere Faszination auf uns aus. Zwillinge spielen auch in etlichen Büchern und Filmen ihre Hauptrollen mit Bravour. Im Verlauf der letzten Jahre sind diese besonderen Geschwister jedoch weniger selten geworden. So gibt es weltweit immer mehr Zwillingsgeburten und in den letzten 40 Jahren ist die Zwillingsrate um ein Drittel gestiegen.

 

In der Schweiz hat sich diese pro tausend Geburten sogar fast verdoppelt. Seit den 1980er Jahren kann eine Art Aufwärtstendenz beobachtet werden. In der Fachzeitschrift «Reproduction Medicine» berichten Forschende von ihren Untersuchungen. Das Team um Christiaan Monden von der Universität Oxford ist zum Resultat gekommen, dass zwischen den Jahren 2010 und 2015 zwölf von tausend Geburten in 165 Ländern Zwillingsgeburten waren. Dies bedeutet also, dass jährlich etwa 1,6 Millionen Zwillinge geboren werden. Gemäss Zahlen aus 112 Ländern situierte sich die Zwillingsrate zwischen 1980 und 1985 noch bei neun von tausend Geburten. Weiter wurde in der Studie festgestellt, dass etwa 80 Prozent der Zwillinge zurzeit in Asien und Afrika das Licht der Welt erblicken. Doch auch in den westlichen Ländern lässt sich ein Aufwärtstrend beobachten. Die Zwillingsrate blieb in Afrika konstant, während sie in Europa um fast 60 Prozent anstieg, in Nordamerika um 71 Prozent und in Asien um 32 Prozent. Die Zwillingsrate in der Schweiz erhöhte sich in den letzten vierzig Jahren von 9,7 auf 18,3. Die Forschen gehen aufgrund der Daten auch davon aus, dass es sich bei den Werten in Europa und Nordamerika bereits um den Höhepunkt handelt.

 

Anzumerken ist auch die Tatsache, dass der grösste Anstieg bei den zweieiigen Zwillingen festzustellen war. Die Rate bei den eineiigen Zwillingen blieb stabil. Verantwortlich für diese Entwicklung sollen laut Wissenschaftler vor allem die Erfolge der Fortpflanzungsmedizin und das steigende Alter von Müttern sein. Zurzeit gibt es in Westafrika sogar eine Art «Zwilling-Hotspot», bei dem sehr wahrscheinlich die genetische Disposition eine wichtige Rolle spielt. Leider ist in Afrika das Risiko für Zwillinge besonders hoch, früh im Kindesalter zu sterben. Die Forscher berichten, dass es immer mehr zu einer Angleichung zwischen den Zwillingsraten der europäischen Länder und Afrika gekommen sei, aber grosse Unterschiede bei den Überlebenschancen bestehen würden. Es sei daher grundlegend, vermehrt die Aufmerksamkeit auf das Schicksal von Zwillingen aus Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen zu richten.

 

 

 

 

Quelle: 

±welt.de±


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