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Uhren als Wertanlage: Hochwertige Zeitmesser gewinnen an Wert

Hochwertige Uhren rücken Kapitalanlegern zunehmend ins Bewusstsein. Auffällig ist, dass sie zum Teil hundertprozentige Renditen in wenigen Jahren erzielen.
Hochwertige Uhren rücken Kapitalanlegern zunehmend ins Bewusstsein. Auffällig ist, dass sie zum Teil hundertprozentige Renditen in wenigen Jahren erzielen.

DMZ – WIRTSCHAFT ¦ 

 

Die aktuellen Umstände auf den Kapitalmärkten sorgen bei Anlegern für ein Umdenken. Auf der Suche nach einer sicheren Geldanlage scheinen Aktienfonds und ETFs, die das Risiko streuen, allein nicht mehr auszureichen. Neben einem Erstarken des Sachwerts Gold rückt ein Luxusgegenstand als Kapitalanlage ins Blickfeld: die Armbanduhr. Ein Blick auf die häufigen prozentual zwei- bis dreistelligen Renditen lässt hellhörig werden. Eine nähere Auseinandersetzung mit dem Thema offenbart, wieso ausgerechnet Armbanduhren unter Kapitalanlegern gefragt sind.

 

Auswahl ist entscheidend

Entscheidend für eine gelungene Investition ist die Auswahl. Es ist also wie bei jeder Art von Investition: Von dem jeweiligen Metier müssen Anleger Ahnung haben. Wissen kommt nicht zugeflogen, sondern muss erlesen und erprobt sein. Glücklicherweise bietet das digitale Informationszeitalter mit dem Internet reichlich Möglichkeiten zu bieten, um sich über Marken und deren Standing zu informieren. Das Ziel muss es sein, hochwertige Zeitmesser zu kaufen, die eine möglichst besondere Qualität und/oder Geschichte vorweisen.

 

Ein Beispiel für einen solchen Zeitmesser ist die Omega Speedmaster, um die sich Legenden ranken. Es ist die Legende, die es zum Mond geschafft hat. Es ist die Rennfahreruhr, die durch die edlen Armaturen italienischer Sportwagen inspiriert war. Es ist das stabile und präzise Konstrukt, auf das sich Reinhold Messner 1989 bei seiner Südpolexpedition verlassen durfte. Uhren wie diese werden in zahlreichen Neuauflagen produziert. Je älter das Exemplar ist, umso hochwertiger dürfte es tendenziell sein. Sofern es eine besondere Geschichte vorzuweisen hat, ist es umso vielversprechender als Kapitalanlage. Natürlich muss die Geschichte nachweisbar sein, damit sie den Wert der Uhr steigert. Es wundert kaum, dass sich die einzelnen Modelle der Speedmaster preislich von wenigen Tausenden Schweizer Franken bis hin zu fünfstelligen Beträgen erstrecken. Ob die jeweilige Uhr so viel wert ist, wie sie kostet, muss kritisch anhand des Modells und dessen nachweisbarer Geschichte untersucht werden. Ausserdem ist einzukalkulieren und anhand bereits vorhandener vergleichbarer Modelle einzuschätzen, wie sich der Preis für die Uhr in den kommenden Jahren und Jahrzehnten noch entwickeln könnte.

 

Populäre Marken als gutes erstes Indiz

 

Pixabay.com © Kelderreisen CCO Public Domain
Aufgrund der prominenten Träger sind bei Premium-Marken besondere historische Hintergründe wahrscheinlicher und somit die Wertentwicklungen höher.

 

Mit der allerhöchsten Wahrscheinlichkeit werden Anleger bei Marken wie Tietzian Héritier und Emporio Armani nicht fündig. Abgesehen davon, dass sich einige Fachgeschäfte weigern, diese Marken in ihrem Sortiment auszustellen und somit der Nährboden für namhafte Träger und grosse Geschichten entfällt, weisen Uhren aus diesem Qualitätssegment oftmals technische Defizite und schnelle Abnutzungserscheinungen auf.

Für den Anfang und auch über den Anfang hinaus tut jeder Anleger gut daran, die bekannten Qualitätsmarken auszusuchen. U. a. folgende Namen fallen dabei:

  • Omega
  • Rolex
  • Patek Philippe
  • Audemars Piguet
  • Tudor

Für einige der Marken haben Fachleute sogar die durchschnittlichen Wertzuwächse errechnet. Die zehn meistverkauften Uhren von Patek Philippe unter Anlegern wiesen einen Wertzuwachs von 105 % im Zeitraum zwischen 2015 und 2020 auf. Bei Audemars Piguet lag der Wertzuwachs binnen fünf Jahren bei stolzen 73 %. Daneben sehen die Renditen aus den vielgelobten ETF-Wertpapieren auf den MSCI-World mager aus. Zwar sind diese Renditen keine Gewissheit, aber wenn Premium-Marken gewählt und obendrein andere Kriterien bei der Uhrenauswahl beachtet werden, geht das Investment in die richtige Richtung.

 

Individuelle Kriterien für jede Uhr

Unter die besagten weiteren Kriterien neben der Marke fallen mitunter die historische und technische Informationstransparenz des jeweiligen Modells sowie der Marktplatz, auf dem gekauft wird.

Die historische und technische Informationstransparenz beantwortet alle Fragen, die über die Geschichte der Uhr zu klären sind – von der Herstellung über die verschiedenen Träger, die Preisentwicklungen und eventuelle Reparaturen bis hin zum jetzigen Verkauf.

Bei der Wahl des Marktplatzes haben Anleger mehrere Optionen:

  • Besonders lukrativ und mit hohen Renditeaussichten ist der Kauf von einem privaten Verkäufer, der den Wert der Uhr nicht kennt.
  • Der An- und Verkauf in Aktionshäusern ist mitunter am teuersten, aber bei einer mehrjährigen Wartezeit und guten Wertentwicklung der Uhr trotzdem mit reichlich Profit verknüpft.
  • Fachhändler und spezialisierte Online-Portale im Internet bewegen sich in einer ähnlichen Kategorie wie Aktionshäuser, wobei hier im Ankauf noch auf das ein oder andere Schnäppchen gehofft werden darf.

Der Verkauf über Aktionshäuser oder auf anderem Wege an private Sammler bietet die potenziell höchsten Verkaufssummen. Schliesslich sind Privatkäufer aufgrund des nostalgischen Effekts und der eigenen Emotionen bereit, höhere Beträge für den Kauf zu zahlen.

Ferner zeigt sich in einem Vergleich, dass einige der wertvollsten Uhren die sogenannten Repetitionsuhren sind. Es sind solche Uhren, die die aktuelle Uhrzeit durch wechselnde Töne für Stunden, Viertelstunden und Minuten angeben. Hinter diesen Uhren verbirgt sich eine hochwertige Machart.

 

Gründe für die Beliebtheit der Kapitalanlage in Armbanduhren

Die Armbanduhr ist eine Sache. Damit ist sie ein Sachwert, wie Kapitalanleger in ihrer Fachsprache einstufen. Sachwerte stehen im Gegensatz zu Geldwerten: Sie werden durch die Inflation nicht entwertet, sondern gehen mit der Inflation mit. Somit besteht eine Währungsstabilität. Zudem werden Sachwerte im Gegensatz zu anderen Geldanlagen, wie z. B. Aktien, tendenziell weniger stark von wirtschaftlichen Schwächephasen erfasst. Denn während ein Unternehmen pleite gehen kann, bleiben Uhren, Immobilien und Gold bestehen. Meist gewinnen Sachwerte als „sicherer Hafen in turbulenten Zeiten“ sogar an Wert. Im Vergleich zu den Sachwerten Immobilien und Gold punktet die Uhr mit einem in der Regel geringeren Lagerungsaufwand. Zudem ist die Anschaffung einfacher zu finanzieren.

Insbesondere zur jetzigen Zeit könnte den Kapitalanlegern in Uhren in die Karten spielen, dass eine gute Zeit zum Ankauf gekommen ist. Die Menschen, was auch mehrere Besitzer von Luxusartikeln einschliesst, müssen finanziell flüssiger werden, weswegen sie sich von ihren Artikeln zu günstigeren Preisen trennen. Es herrscht eine Art Ausverkauf, um die eigenen Finanzen in einer wirtschaftlich schwierigen Phase zu sanieren. Wer selbst reichlich liquide ist und sich gegen wirtschaftliche Negativ-Überraschungen in den nächsten Monaten gewappnet fühlt, kann jetzt in den Kauf einiger hochwertiger Zeitmesser investieren und dann mehrere Jahre die Wertentwicklung abwarten. Aber Vorsicht: Eine Uhr muss gewartet werden, was schon bei einer kleinen Sammlung sogar mehrere Tausende Schweizer Franken jährlich kosten kann.


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