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Wolfgang Wodarg: "Viren sind nicht das Problem-bleiben Sie besonnen!"

DMZ – GESELLSCHAFT / LEBEN ¦ Anton Aeberhard ¦

KOMMENTAR

 

Wie wir gestern berichtet haben, will also auch Corona-Verharmloser Wolfgang Wodarg ins Parlament. Im April 2021 wählte die aus der Protestbewegung gegen die Corona-Massnahmen hervorgegangene 

Basisdemokratische Partei Deutschland Wodarg zum Spitzenkandidat des Landesverbandes  Mecklenburg-Vorpommern für die  Bundestagswahl 2021. Als Beweggründe für seine Kandidatur nannte Wodarg, dass derzeit in der Politik „welche am Ruder“ seien, die man „nicht weiter steuern lassen“ könne, da sie „sehr viel Schaden angerichtet“ hätten. Eine weitere Lüge, die sein überstrapaziertes Lügenkonto belastet.

 

Wer ist dieser Mann?

In der Anfangsphase der COVID-19-Pandemie in Deutschland kritisierte er u. a. in einem Meinungsbeitrag und in der am 10. März 2020 ausgestrahlten ZDF-Sendung Frontal21 die Quarantänemassnahmen und Verbotsregelungen als „Panikmache“ und erklärte, Epidemien mit Coronaviren träten jedes Jahr auf und bedürften keiner besonderen Schutzvorkehrungen oder Tests. Ein positiver Corona-Befund habe keine klinische Bedeutung. Die wegen der Pandemie verhängten Massnahmen der Gesundheitsbehörden und die Empfehlungen der WHO und später des Robert Koch-Instituts bewertete Wodarg als überzogen und interessengetrieben und bezeichnete diese Institutionen als viel zu oft „durch Sekundärinteressen aus Wirtschaft und/oder Politik korrumpiert“. Auch die Entwicklung und Zahlen liessen ihn nicht mehr zur Vernunft kommen. Immer mehr verstrickt sich der gefallene Arzt in Lügen und Verschwörungstheorien.

 

Nun wurde er also zum Spitzenkandidaten der Corona-Rebellen-Partei Die Basis für die Bundestagswahlen in Mecklenburg-Vorpommern auserkoren. Der von »Querdenkern« immer wieder als prominente Vorzeige-Referenzperson angeführte Wodarg scheint sich für nichts zu schade. Schliesslich hat er nichts mehr zu verlieren und steht in vorderster Reihe bei der neuen Basisdemokratischen Partei Deutschland - Die Basis, die sich im Juli 2020 konstituiert hat und es Stand Mitte März auf 11.000 Mitglieder bringt. Bei der Landtagswahl in Baden-Württemberg erreichte die Minipartei, die sich aus der Parteiinitiative Widerstand 2020 gebildet hat, 1,0 Prozent der Stimmen.

 

Natürlich ist auch anzunehmen, da es ruhig um ihn geworden ist, dass er mit dieser Aktion hofft wieder gehört zu werden, um wenigstens sein anstehendes Schwurbelbuch gut verkaufen zu können. 

 

 

Die Verschwörungstheorien von Wolfgang Wodarg hatten bereits mehrfach Folgen

Transparency Deutschland  informierte im März 2020, dass der Vorstand das Ruhen der Mitgliedschaft von Wolfgang Wodarg beschliesse. 

Der Vorstand von Transparency Deutschland habe beschlossen, die Vereinsmitgliedschaft von Wolfgang Wodarg gemäss § 6 der Satzung vorläufig ruhen zu lassen. Das bedeutete unter anderem, dass Wolfgang Wodarg vorerst keine Funktionen im Vorstand oder als Leiter der Arbeitsgruppe Gesundheit mehr ausüben könne. Der Vorstand werde ein unabhängiges Gremium beauftragen, sich mit den Äusserungen von Wolfgang Wodarg zum Corona-Virus auf zum Teil antidemokratischen und verschwörungstheoretischen Plattformen zu befassen und aufzuarbeiten, ob sein Verhalten die Interessen von Transparency Deutschland verletzt habe. Nach Vorliegen des Gutachtens werde der Vorstand über weitere Schritte entscheiden. Nun legt Wodarg das Amt offiziell nieder (26.09.2020).

 

Offizielle Mitteilung 26.09.2020

"Auf der heutigen Mitgliederversammlung von Transparency International Deutschland e.V. legte das Vorstandsmitglied Dr. Wolfgang Wodarg sein Vorstandsmandat nieder. Grund dafür waren stark divergierende Meinungen in Bezug auf die Haltung von Transparency Deutschland in der Coronakrise."

 

Der Fall - Dazu Hartmut Bäumer, Vorsitzender von Transparency Deutschland (März 2020):

„Dieser Schritt gegenüber einem langjährigen Mitglied und Vorstandskollegen ist uns allen schwergefallen. Für uns als Organisation ist es allerdings untragbar, wenn ein Vorstandsmitglied seine „persönlichen“ vom Grundrecht auf Meinungsfreiheit gestützten Thesen über Plattformen verbreitet, die den demokratischen Grundprinzipien von Transparency entgegenstehen. Wir möchten mit dieser Maßnahme wieder mehr Raum und Zeit für unsere eigentliche Arbeit, dem Kampf gegen Korruption, gewinnen. In diesen schwierigen Zeiten spielt Transparenz rund um die Maßnahmen zur Einschränkung zentraler Grundrechte und des öffentlichen Lebens eine entscheidende Rolle, damit die Regierung das Vertrauen der Bevölkerung genießt.“

 

Der komplette Brief: "Ruhen der Mitgliedschaft von Wolfgang Wodarg

Sehr geehrte Damen und Herren,liebe Mitstreiterinnen, liebe Mitstreiter,die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Einschränkungen des öffentlichen Lebens erinnert die älteren Menschen unter uns an Kriegs-und Nachkriegszeiten. Von jeder und jedem Einzelnen wird viel Verzicht auf bisher Selbstverständliches abverlangt. Auch Transparency Deutschland als Organisation steht vor großen Herausforderungen. Das betrifft nicht nur die Schwierigkeiten, unsere normale Antikorruptionsarbeit aufrecht zu erhalten, sondern auch in einem aktuellen Fall eine schwerwiegende Entscheidung zu treffen. Der Vorstand hat auf seiner heutigen außerordentlichen Vorstandssitzung beschlossen, die Mitgliedschaft und alle Funktionen von Wolfgang Wodarg gemäߧ 6 der Satzung vorläufig ruhen zu lassen. Dieser Schritt gegenüber einem langjährigen Mitglied und Vorstandskollegen ist uns allen schwer gefallen. Ich möchte Ihnen die Gründe dafür gerne erläutern. Wolfgang Wodarg ist in den letzten Wochen als einer der schärfsten Kritiker all derjenigen öffentlich in Erscheinung getreten, die als Virologen, Epidemiologen oder staatliche Entscheidungsträger für die drastischen Maßnahmen zur Eindämmung der Viruskrankheit verantwortlich sind. Diese kritische Position ist sein „gutes Recht“ und von der Meinungsfreiheit gedeckt. Auch heute weiß niemand definitiv, ob die ergriffenen Maßnahmen Erfolg versprechen, noch ob sie unvermeidlich waren. Problematisch und für uns als Organisation letztlich untragbar ist es, wenn diese kritischen Thesen, die u.a. eine aus der Pharmaindustrie und ihren Profitinteressen gesteuerte Kampagne unterstellen, in radikalen Medien wie KenFM, Rubikon, Geolitica oder in einem Interview mit Eva Herman verbreitet werden. Diese Medien, die regelmäßig mit Verschwörungstheorien, mit antidemokratischen sowie teils antisemitischen Vorurteilen arbeiten und einige davon personell der AfD nahestehen, sind so weit von den demokratischen Überzeugungen und Prinzipien unseres Vereins entfernt, dass sich jede Zusammenarbeit mit ihnen verbietet. Nicht zuletzt deshalb wurde Wolfgang Wodarg selbst von vielen seriösen Blättern wie dem Tagesspiegel, der FAZ oder der Süddeutschen Zeitung den Verschwörungstheoretikern zugerechnet. Gleichzeitig wurden wir vielfach angefragt, wie solche Positionen mit einer Mitgliedschaft bei uns, insbesondere in einer führenden Position,vereinbar seien, zumal in den genannten Medien seine Rolle bei Transparency Deutschland in aller Regel genannt wurde. Hinzukommt, dass Wolfgang Wodarg seine Anschuldigungen, „die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit und ihrer politischen Vertreter [werde] durch die angstmachenden Bilder abgelenkt und mit Unterstützung konform reagierender Medien getäuscht“ in keiner Weise belegt. Eine solche auf bloßen Vermutungen und Diffamierungen beruhende Argumentation widerspricht eklatant dem in unserem Verhaltenskodex festgehaltenen Grundprinzip, unser„Urteilen und Handeln mit gesicherten Informationen und professionellen Analysen“ zu untermauern. Der Vorstand hat Wolfgang Wodarg in der letzten Woche aufgefordert, bis zum 24. März 2020 seine Veröffentlichungen in diesen Medien zurückzuziehen und die Löschung der Beiträge auf den Webseiten zu verlangen. Außerdem wurde er aufgefordert, in Zukunft auf Beiträge in derartigen Medien zu verzichten und bei allen seinen sonstigen Meinungsäußerungen dafür zu sorgen, dass in keiner Weise Bezug auf seine Mitgliedschaft bei Transparency Deutschland genommen wird, auch nicht im Abspann durch die Medien selbst. Wolfgang Wodarg ist diesen Aufforderungen nicht nur nicht nachgekommen, sondern hat der Plattform www.rubikon.news anschließend noch ein weiteres Interview gegeben. Der Vorstand sieht in seinem Verhalten eine gravierende Verletzung der Vereinsinteressen. Deshalb hat er von den satzungsmäßigen Rechten Gebrauch gemacht und zum Schutz des Ansehens unseres Vereins in seiner heutigen außerordentlichen Sitzung einstimmig (ohne Wolfgang Wodargs Stimme) beschlossen, seine Mitgliedschaft ruhen zu lassen. Wolfgang Wodarg hat an dieser Sitzung trotz Einladung nicht teilgenommen. Wir haben zugleich beschlossen, ein unabhängiges Gremium von bis zu drei Personen jenseits des Vorstands mit der Klärung der Frage zu beauftragen, ob das Verhalten von Wolfgang Wodarg die Interessen des Vereins verletzt oder geschädigt hat. Danach ist zu entscheiden, wie weiter mit dieser für uns alle unerfreulichen Entwicklung umgegangen wird. Wir hoffen, durch diese Maßnahme wieder mehr Raum und Zeit für unsere eigentliche Arbeit zu bekommen. Denn es ist dringend notwendig, mit anderen zivilgesellschaftlichen Organisationen genau zu beobachten, dass bei den Einschränkungen zentraler Grundrechte mit Augenmaß vorgegangen wird. Transparenz über alle Gründe und Hintergründe von Maßnahmen und über die Dauer ihrer Geltung sind hierbei ein essentielles Grundprinzip. Der Grundsatz der Verhältnismäßigkeit der Mittel gilt ganz besonders für die Einschränkung von Grund-und Menschenrechten. Wie das Beispiel der von Minister Spahn geplanten Nutzung von Handydaten zur Ortung von Menschen oder Gesetze anderer Länder zeigen, ist die Gefahr, dass Maßnahmen überzogen sind oder zulange aufrecht erhalten bleiben, nicht von der Hand zu weisen. Bei dieser für die Demokratie gerade in Ausnahmezeiten nötigen Arbeit und bei der Mitwirkung an unserer internen Strategiedebatte, die letztlich dem gleichen Ziel dient, wünsche ich mir unser aller aktive Mitarbeit. Bitte lassen Sie sich durch eine schwierige interne Debatte davon nicht abhalten. Denn der Kampf gegen Korruption braucht die tatkräftige Unterstützung von uns allen.

Ihr Hartmut Bäumer"

 

 

Quellen: 

  • https://www.transparency.de/fileadmin/Redaktion/Aktuelles/2020/20-03-25_Brief_Baeumer.pdf 
  • https://www.transparency.de/aktuelles/detail/article/in-eigener-sache-ruecktritt-von-vorstandsmitglied-wolfgang-wodarg/

 

DieBasis angelt sich nebst anderen hoffnungslosen und abgestürzten Leuten (Bhakdi, Reiss...) Wodarg für ihre Schwurbelfantasien. Seine pseudowissenschaftliche Corona-Bewertung bezeichnete SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach als »Räuberpistole«. Schon 2009 legte sich Wodarg als Gegner von Impfungen gegen die Schweinegrippe mit wissenschaftlichen und politischen Gremien an und geisselte die Pharmaindustrie, der er vorwarf, unter dem Deckmantel der Pandemiebekämpfung stattliche 18 Milliarden US-Dollar verdient zu haben.

 

 

Nach eigener Aussage hatteWodarg bereits vor Langem mit der Politik abgeschlossen, doch weil jetzt »Leute am Ruder« seien, die man »nicht weiter steuern lassen« könne, fühle er sich berufen, wieder politisch zu agieren. Er will die Welt retten, die sonst vor die Hunde geht. Da die Spitzenkandidaten in Schleswig-Holstein bereits aufgestellt wurden, sei er nach Mecklenburg-Vorpommern ausgewichen, weil dort auch seine Eltern geboren wurden. Erneut eine Ausrede. Man biegt sich in diesen Kreisen die Fakten zurecht.

 

Wodarg kann nicht einmal einen Psychiater von einem Postboten unterscheiden und masst sich trotzdem an etwas über Covid-19 zu wissen

DMZ – GESELLSCHAFT/LEBEN ¦ Walter Fürst & Anton Aeberhard ¦

Eine Analyse

 

Gert Uwe Postel ist ein / war ein deutscher Hochstapler. Er erlangte Bekanntheit insbesondere durch seine mehrfachen Anstellungen mit gefälschten Urkunden als Arzt zwischen 1980 und 1995. Teilweise bekleidete Postel hierbei als Dr. med. Dr. phil. Clemens Bartholdy leitende Positionen. Nun macht sich der ehemalige Hochstapler Postel über den Corona-Skeptiker Wolfgang Wodarg lustig. Wodarg, der Postel damals als Arzt eingestellt hat. Ein Beweis für dessen Inkompetenz, denn Postel war nur ein einfacher Postbote. 

 

Konnte Postbote nicht von Psychiater unterscheiden

Gert Postel macht sich regelmässig über SPD-Politiker Wodarg lustig. Diesen hatte der Betrüger damals täuschen können. Heute äussert sich Wodarg mit kruden und gefährlichen Thesen zur Corona-Pandemie - Thesen, die allesamt widerlegt wurden von führenden Wissenschaftlern. Wodarg ist aufgrund seiner Qualifikation ohnehin nicht im Stande, sich kompetent zu einer Pandemie zu äussern. Der Metzger macht schliesslich auch nicht die Autoreparatur. Dass es trotzdem noch vereinzelt verirrte Schafe gibt, die Wodarg glauben, ist letztlich der Intelligenz und Vernunft der Gläubiger geschuldet. Anders lässt sich dieser "Wahnsinn" nicht deuten.

Nebst Experten wie Streeck, Drosten & Co. hat auch Richard Neher, Biophysiker am Biozentrum der Universität Basel, die Aussagen des vermeintlichen Experten demontiert und entlarvte seine Aussagen als das, was sie sind: «Kompletter Blödsinn.»

 

Laienaussagen Wodargs

Wodarg, der auch gerne im Zusammenhang mit Covid-19 von "Epidemie" spricht, hat auch hier eine Wissenslücke - wie so viele andere. Denn von einer Epidemie spricht man, wenn eine Infektionskrankheit stark gehäuft, örtlich und zeitlich begrenzt auftritt. (bspw. Grippe, Lyme-Borreliose und die zeckenübertragene Hirnhautentzündung (Frühsommer-Meningo-Enzephalitis FSME).

Bei einer Pandemie handelt es sich um die Ausbreitung einer bestimmten Infektionskrankheit in vielen Ländern bzw. Kontinenten. Sie kann einen grossen Teil der Weltbevölkerung gefährden. Wer will es ihm verübeln? Er ist ja auch kein Experte. Man muss sich also nur bewusst werden, dass es sich bei Wodarg um einen Laien handelt, dann kann man seine Aussagen auch entsprechend einordnen und vergessen.

 

Zurück zum Postboten, den Wodarg als Stellvertreter der Behördenleitung anstellte!

Unter dem Pseudonym Dr. Dr. Clemens Bartholdy schmuggelte sich Gert Postel in den 1980er und 1990er-Jahren als Arzt in mehrere leitende Positionen. Mit 21 bewarb sich der gelernte Postbote beim Flensburger Gesundheitsamt und bekam die Stelle als Stellvertreter der Behördenleitung! Eingestellt wurde er vom damaligen Leiter des Gesundheitsamtes, dem Mediziner Wolfgang Wodarg. Nun hat sich Postel auf Twitter den Mann vorgenommen, den er in den damals mit gefälschten Urkunden von sich überzeugen konnte.

 

"Als ich 21 war, hat mich Dr. #Wodarg unter dem Namen Dr. Dr. Clemens Bartholdy als seinen Stellvertreter in der Behördenleitung nach #Flensburg geholt. Der damals einen Postboten von einem Psychiater nicht hat unterscheiden können, schwadroniert heute zum #coronavirus."

Gert Uwe Postel

 

Postel kritisiert Wodargs fragwürdige Corona-Thesen

Tatsächlich meldet sich Wodarg zuletzt immer wieder mit fragwürdigen Thesen zur Corona-Pandemie zu Wort. Wodarg, der für die SPD von 1994 bis 2009 im Bundestag sass, glaubt nicht an die gefährliche Pandemie und hält die Massnahmen zur Eindämmung des Virus für Panikmache.

 

Er schrieb weiter: "Kein Arzt von Renommee wird Leiter eines Gesundheitsamtes in der Provinz.

Man wollte in #Flensburg nicht versauern.

Und so ist denn der von Dr. #Wodarg erst ex post als „unfähig“ bezeichnete Dr. Dr. Bartholdy weiter hochgelobt emporgestiegen zum Ltd. OA einer großen Klinik" und "Wolfgang, Du sagst einmal mehr nicht die Wahrheit: Ich bin in Flensburg *gegen Deinen Willen* gegangen, weil ich bereits einen Arbeitsvertrag mit der Uni- Nervenklinik Kiel gehabt hatte: Man will in einem Gesundheitsamt nicht versauern! #Wodarg #coronavirus #CoronaVirusDE", woraufhin ihn Wodarg blockierte.

 

Der Begriff "Covidioten" darf weiterhin gebraucht werden

SPD-Chefin Esken darf Teilnehmerinnen und Teilnehmer einer Demonstration gegen die Corona-Auflagen der Bundesregierung weiterhin „Covidioten“ nennen.

Nach Prüfung von Hunderten von Strafanzeigen gegen die Politikerin wegen des Vorwurfs der Beleidigung hat die Staatsanwaltschaft Berlin die Verfahren eingestellt. Die beanstandete Formulierung, ein Kofferwort aus „Covid-19“ und „Idiot“, sei als Meinungsäusserung in der politischen Auseinandersetzung nicht strafbar und von der Meinungsfreiheit gedeckt, teilte die Generalstaatsanwaltschaft Berlin mit. Diese Information teilte Wolfgang Wodarg auf Twitter mit dem Zusatz: "Staatsanwaltschaften in Deutschland sind leider immer noch weisungsabhängig!" Postel antwortete darauf mit "Wolfgang, falls Du Hilfe brauchst, melde Dich einfach per DM!

#Wodarg #Corona #coronavirus #CoronaPandemie". Die Antipathie ist unübersehbar.

 

Falschaussagen und Lügen von Wodarg sind erwiesen

Auch Beanstandungen von Wodarg-Jüngern scheiterten, so z.B. auch in der Schweiz beim SRF. Roger Blum, Ombudsmann, nahm wie folgt Stellung zu einer absurden Beschwerde: "Sie sind der Meinung, dass der von Ihnen beanstandete Beitrag gegen das Sachgerechtigkeit und gegen das Diskriminierungsverbot verstossen habe. Ich gehe der Reihe nach auf die beiden Vorwürfe ein:

 

a) Sachgerechtigkeitsgebot: Sie beziehen sich auf die Video-Aussagen von Dr. Wolfgang Wodarg. Ich habe mir dieses Video mehrfach angesehen. Dr. Wodarg sagt darin, es sei jedes Jahr so, dass Corona-Viren im Umlauf seien. «Es ist nichts Neues, dass es ein neues Corona-Virus gibt». Das gebe es immer wieder durch Mutationen. Es lohne sich nicht, dies jedes Mal mit Tests zu überprüfen. Man habe dieses Jahr «eine mildere Sterblichkeitsrate als in früheren Jahren» und «nicht mehr Atemwegerkrankungen als in den Vorjahren.»

Es ist die Aufgabe der Medien, nach der Wahrheit zu suchen. Der Schweizer Journalistenkodex verlangt in seiner 1. Ziffer von den Journalistinnen und Journalisten: «Sie halten sich an die Wahrheit ohne Rücksicht auf die sich daraus für sie ergebenden Folgen und lassen sich vom Recht der Öffentlichkeit leiten, die Wahrheit zu erfahren.»

 

Wenn jemand sich quer stellt und als gesichert geltenden Einsichten widerspricht, dann verlangt das Wahrheitsgebot, dass die Medien mit Hilfe von Recherchen die Fakten überprüfen und falsche Fakten, Fakes und Lügen als solche kennzeichnen.

 

Genau das hat die Sendung «10 vor 10» in dem von Ihnen kritisieren Beitrag gemacht. Sie hat die Aussagen von Rolf Kron und von Dr. Wolfgang Wodarg, beides Ärzte, auszugsweise wiedergegeben. Dr. Wolfgang Wodarg, promovierter Psychiater, ausgebildeter Internist, Medizinethiker, früherer Amtsarzt in Flensburg, SPD-Bundestagsabgeordneter von 1994 bis 2009 und 1999-2009 für die SPD Mitglied der parlamentarischen Versammlung des Europarates in Strassburg, brandmarkt die Bekämpfung des Corona-Virus als «Panikmache». Er verkennt aber, dass es sich beim neuen Coronavirus nicht um ein endemisches handelt wie vier der bisherigen, sondern um ein pandemisches wie Mers und Sars, das sich exponentiell ausbreitet, und dass es dagegen noch keinen Impfstoff und kein Heilmittel gibt. In der Sendung widerlegen die beiden von «10 vor 10» befragten Professoren die Thesen von Dr. Wodarg, und zwar aufgrund von empirischen Daten.

 

Beide sind renommierte Forscher. Der Virologe Prof. Dr. Volker Thiel ist Direktor des Instituts für Virologie und Immunologe an der Universität Bern und Angehöriger der gemeinsamen bernisch-zürcherischen Veterinärmedizinischen Fakultät.

Der Epidemologe Prof. Dr. Richard Neher ist assoziierter Professor am Biozentrum der Universität Basel. Er war Postdoc an der University of California in Santa Barbara und Forschungsgruppenleiter am Max Planck-Forschungszentrum.

 

Sie, Herr X, ziehen zum «Beweis», dass Dr. Wodarg doch Recht hat, den Statistikwissenschaftler John Joannidis, Professor an der Stanford University, bei. Dieser ist aber als Statistiker vor allem an einer sauberen und vollständigen Datenlage interessiert.

Erst nach dem Beitrag von «10 vor 10» haben sich die Wissenschaftsredaktionen zweier renommierter Printmedien in sorgfältigen Artikeln ebenfalls mit der Argumentation von Dr. Wodarg auseinandergesetzt und sie widerlegt – im «Spiegel», in der «Neuen Zürcher Zeitung. Am Schluss des «Spiegel»-Artikels steht: «Wenn abwegige Einzelmeinungen anerkannten Fakten scheinbar gleichberechtigt gegenübergestellt werden, entsteht ein falscher Eindruck – eine sogenannte false Balance oder falsche Gewichtung. Sie zu vermeiden, ist gerade in Krisenzeiten wichtig.» Auch im Lichte solcher Analysen komme ich zum Schluss, dass «10 vor 10» sachgerecht vorgegangen ist.

 

b) Diskriminierungsverbot: Jemand, der sich exponiert und Angriffe startet wie Dr. Wodarg, muss sich auch der Kritik stellen. Er findet die gegenwärtig von den Behörden beschlossenen Maßnahmen «fahrlässig» und verlangt einen Untersuchungsausschuss, der die Politiker zur Verantwortung zieht. Er wirft den Regierungen vor, verantwortungslos zu handeln. Da ist es nicht verwunderlich, wenn sich die Medien kritisch mit seinen Thesen auseinandersetzen. Diskriminierend ist das in keiner Weise und eine Verletzung der Menschenwürde schon gar nicht.

 

c) Fazit: Ich kann Ihre Beanstandung nicht unterstützen.

 

Diese Stellungnahme ist mein Schlussbericht gemäss Art. 93 Abs. 3 des Radio- und Fernsehgesetzes. Über die Möglichkeit einer Beschwerde an die Unabhängige Beschwerdeinstanz für Radio- und Fernsehen (UBI) orientiert die beigelegte Rechtsbelehrung. Für Nachfragen stehe ich gerne zur Verfügung."

 

Verschwörungstheorien jetzt sogar Studieninhalt - Dank Wodarg

In Deutschland kann man jetzt sogar Corona-Verschwörungstheorien studieren. Dieser Umstand ist ausgerechnet einem der bekanntesten Faktenverdreher selbst zu verdanken: Wolfgang Wodarg, Arzt, ehemaliger SPD-Bundestagsabgeordneter und Bezugsquelle vieler Verschwörungstheoretiker.

 

Als Andreas Petrik Wodargs zweifelhafte Covid-19-Erklärvideos zu Gesicht bekommt, denkt sich der Professor aus Halle, dass er dringend dagegen etwas tun muss. Seitdem lernen seine Studenten an der Martin-Luther-Universität in drei Seminaren, Verschwörungstheorien zu widerlegen.

 

Sachliche Korrekturen helfen nur bei wenigen Verschwörungstheoretikern

Der Politikwissenschaftler Andreas Petrik kann aus dem Nähkästchen plaudern. Er selbst hätte fast einen guten Freund verloren, der ihm wegen Corona fast die Freundschaft gekündigt hätte – eine Erfahrung, welche die Deutschen schon während der Flüchtlingskrise machten. "Ich wollte ihn ständig widerlegen, dabei hilft sachliche Korrektur nur bei sehr wenigen, weil sie ihren Glauben aufrecht erhalten müssen für ihr Selbstwertgefühl."

 

"Es gilt zunächst, die Basis der Freundschaft, die persönliche Anerkennung zu bewahren und Vertrauen herzustellen, dann kann man über das gemeinsame Sichten von Quellen eventuell etwas weiter kommen. Aber es ist harte Arbeit, wie etwa der Umgang mit fundamentalistischen Gläubigen."

beschreibt Petrik den Drahtseilakt im Umgang mit Corona-Leugnern

  

Minderwertigkeitskomplexe, gleichzeitig ein hohes Geltungsbedürfnis und eine geringe Stressresistenz, gemischt mit Misstrauen gegenüber der Regierung, Zukunftsunsicherheit und dem Kontrollverlust – fertig ist der perfekte Cocktail, um an eine gefakete Mondlandung 1969, ein 9/11-Komplott oder eine Corona-Lüge zu glauben.

 

Ist dann ein Zurück in die Realität aussichtslos? Mitnichten. Andreas Petrik hat schon dutzende Male mit seinen Studenten durchgespielt, wie dann die Ansprache an den Freund lauten muss: "Wenn du wirklich glaubst, eine kleine Elite von Mächtigen arbeitet eng zusammen und nur daran, dich und mich zu unterdrücken – wieso weisst ausgerechnet du davon und ich nicht? Und wie soll es in der heutigen Zeit der Whistleblower, trojanischen Pferde und massiven Sicherheitslücken auch in den staatlichen Medien überhaupt gelingen, solche Pläne geheim zuhalten?" Und eine letzte Frage: "Was wäre das Interesse der “Mainstreammedien“, solche Verschwörungen geheim zu halten?“ Verschwörungstheoretiker sind schnell entlarvt und haben nie etwas Substanzielles entgegenzusetzen.

 

Hintergrund Gert Uwe Postel

1999 wurde Postel wegen mehrfachen Betruges, Urkundenfälschung, Täuschung und Missbrauchs von akademischen Titeln zu einer Freiheitsstrafe von vier Jahren verurteilt. Nach zwei Jahren wurde er vorzeitig entlassen und veröffentlichte das Buch "Doktorspiele - Geständnisse eines Hochstaplers", das zum Besteller wurde. Bis heute steht er in der Öffentlichkeit und ist immer wieder in den Medien präsent - ausserdem auf Twitter.

 

Hintergrund Andreas Petrik

Prof. Dr. Andreas Petrik, geboren in Aachen 1968, erforscht die Chancen und Schwierigkeiten, Jugendlichen zu einer empathisch-reflexiven und demokratisch-einmischungsfreudigen politischen Identität zu verhelfen. Seine Arbeitsschwerpunkte sind dementsprechend: Best-Practice-, Argumentations- und Lernprozessforschung im Fach Politische Bildung, politische Urteilsbildung und Konfliktfähigkeit, das genetische Prinzip nach Martin Wagenschein, handlungsorientierte und simulative Methoden, Gesellschaftstheorien, Ökologie, Zukunftsforschung, Rechtspopulismus und Rechtsextremismus.

 

 

Quellen: 

  • https://twitter.com/PostelGert
  • https://www.srf.ch/play/tv/sendung/10vor10?id=c38cc259-b5cd-4ac1-b901-e3fddd901a3d
  • https://www.youtube.com/watch?v=va-3zS9q1yo
  • https://www.focus.de/gesundheit/news/statistikwissenschaftler-john-ioannidis-stanford-wissenschaftler-zu-coronakrise-treffen-entscheidungen-ohne-zuverlaessige-datenbasis_id_11790674.html
  • https://presserat.ch/journalistenkodex/erklaerung/
  • https://www.researchgate.net/scientific-contributions/50921870_Volker_Thiel
  • https://www.biozentrum.unibas.ch/research/researchgroups/eigene-seiten/unit/neher/miscellaneous/cv-of-richard-neher-23782/
  • https://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/coronavirus-die-gefaehrlichen-falschinformationen-des-wolfgang-wodarg-a-f74bc73b-aac5-469e-a4e4-2ebe7aa6c270
  • https://www.nzz.ch/wissenschaft/coronaviruas-wolfgang-wodarg-verkennt-fakten-zu-covid-19-ld.1547589

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