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Swiss baut weiter massiv Stellen ab

DMZ – KULTUR / POLITIK / WIRTSCHAFT ¦ Walter Fürst ¦

KOMMENTAR

 

Bereits am 22. März 2020 schrieben wir zu der möglichen Unterstützung der maroden Fluggesellschaft SWISS, die zudem nicht mal schweizerisch ist. Die Lufthansa-Tochtergesellschaft Swiss hoffte auf Hilfe vom Staat. Eine Stützung durch Steuergelder der Eidgenossenschaft wurde diskutiert. Dies in der Situation - in der alles andere Priorität haben sollte. Trotzdem, noch im August erhielt die Airline eine Rettungsspritze über 1,5 Milliarden Franken. Eine Ungeheuerlichkeit, während KMU Betriebe um ihre Existenz bangen mussten. Heute steht praktisch schon fest, dass diese 1.5 Milliarden kein Pump waren, wie es der Bevölkerung vorgegaukelt wurde, sondern Geld, das weg ist. Noch befremdender ist es, dass die Geschäftsleitung genau jetzt entschieden hat, einen Bonus auszuzahlen. 

 

Am 18. März 2020 hat Swiss-Chef Thomas Klühr gegenüber dem SonntagsBlick dem Bundesrat indirekt klar gemacht, dass ohne finanzielle Hilfe des Schweizer Staates ein Grounding nicht ausgeschlossen werden könnte. Daraufhin hagelte es viel Kritik, vor allem weil die Schweiz schon beim Swissair-Grounding mehrere Milliarden Franken locker gemacht hat. Die Gegner sagen ebenso, dass die Swiss eine Tochterfirma der Lufthansa Group sei und gar keine "Swissness" mehr besitzt.

 

Nun ist eingetroffen, was alle erwartet haben

Die Swiss - Flotte wird voraussichtlich um 15 Prozent verkleinert. Das geliehene Geld können wir ein weiteres Mal wohl vergessen. Die Airline Swiss plant aufgrund der, wie sie es nennt "Marktveränderungen" eine Restrukturierung und will weitere 780 Vollzeitstellen streichen. Die Flotte soll gegenüber 2019 um 15 Prozent verkleinert werden. Ein Konsultationsverfahren wurde eingeleitet, wie die Lufthansa-Tochter am Donnerstag mitteilte.

In der aktuellen Medienmitteilung schreibt die Swiss: "In dem nun eingeleiteten Konsultationsverfahren wird zusammen mit den Sozialpartnern, Mitarbeitenden und deren Vertretungen nach weiteren Lösungen gesucht, um die Zahl allfälliger betriebsbedingter Kündigungen so niedrig wie möglich zu halten und einen beabsichtigten Abbau sozialverträglich zu gestalten." 

Von den maximal 780 Kündigungen entfallen 200 aufs Bodenpersonal, 60 auf die Technik, 400 aufs Kabinenpersonal und 120 aufs Cockpit. "Für alle Personalkörper – ausser für das Cockpitpersonal – bestehen bereits Sozialpläne. Da der heute gültige Gesamtarbeitsvertrag für das Cockpitpersonal einen Kündigungsschutz beinhaltet, muss aufgrund des strukturellen Personalüberhangs mit dem Berufsverband Aeropers eine Lösung am Verhandlungstisch gefunden werden."


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