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Schwerhörigkeit wird zunehmend zur Volkskrankheit

pixabay.de © PublicDomainPictures CCO Public Domain  Schwerhörigkeit betrifft hierzulande immer mehr Menschen.
pixabay.de © PublicDomainPictures CCO Public Domain Schwerhörigkeit betrifft hierzulande immer mehr Menschen.

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Schwerhörigkeit entwickelt sich immer mehr zu einer Volkskrankheit. Das liegt einerseits an der gestiegenen Lebenserwartung der Menschen hierzulande, aber auch an unserem Lebensstil. Es gibt ganz unterschiedliche Arten von Schwerhörigkeit, die auftreten können.

 

Mit einem professionellen Hörtest lässt sich feststellen, ob ein Hörverlust vorliegt. Falls ja, verschaffen Hörgeräte den Betroffenen häufig Linderung. Um sich vor einer Schwerhörigkeit schützen zu können, ist es wichtig, die Gründe zu kennen, aus denen sie entsteht. Ausserdem ist es entscheidend, auf die Warnsignale zu achten, die der Körper sendet, wenn die Lärmbelastung zu hoch wird. Dieser Artikel stellt die Arten und Ursachen von Schwerhörigkeit vor und erläutert, was Betroffene dagegen unternehmen können.

  

Verschiedene Arten von Schwerhörigkeit

Es gibt unterschiedliche Arten von Schwerhörigkeit, die jeweils anders behandelt werden müssen. Insbesondere kommt es bei vielen Menschen zu einer Altersschwerhörigkeit. Häufig setzt diese bereits im Alter von 50 Jahren ein. Bei einer übermässigen Belastung kann es jedoch schon früher zu einer solchen Schwerhörigkeit kommen. Der Grund hierfür ist, dass die Haarzellen im Innenohr einem Verschleiss unterliegen und im Alter nicht mehr so leistungsfähig sind.

 

Die häufigste Form der Schwerhörigkeit ist die Innenohrschwerhörigkeit. Sie kann beispielsweise auf einen Hörsturz, Stress, Infektionskrankheiten oder eine Vergiftung zurückzuführen sein. Die Betroffenen haben es dann schwer, in einer Umgebung mit vielen Geräuschen andere Menschen zu verstehen. Mit 15% der Fälle ist die Schallleitungsschwerhörigkeit demgegenüber vergleichsweise selten vertreten. Sie zeigt sich dadurch, dass Geräusche als zu leise empfunden werden. Entsprechend müssen Betroffene den Fernseher oder das Radio besonders laut schalten, um etwas verstehen zu können. Auch in Gesprächen müssen die Gesprächspartner extrem laut sprechen. Diese unterschiedlichen Arten der Schwerhörigkeit können kombiniert auftreten.

 

Ein Hörtest schafft Klarheit

Um einschätzen zu können, wie es um das eigene Hörvermögen bestellt ist, bietet sich ein professioneller Hörtest an. Dieser wird von vielen Hals-Nasen-Ohren-Ärzten angeboten, Betroffene können in erster Instanz aber auch einen Hörtest online absolvieren. Ein solcher Test verschafft Klarheit über den aktuellen Ist-Zustand. Dabei müssen die Betroffenen verschiedene Geräusche hören. Der behandelnder Arzt erkennt dann, ob Geräusche in einem gesunden Rahmen verstanden werden oder ob eine Hörminderung vorliegt.

 

Abhängig vom Ergebnis eines solchen Hörtests müssen jeweils andere Massnahmen ergriffen werden. Wenn eine Schwerhörigkeit noch nicht stark ausgeprägt ist, kann es genügen, die Belastung der Ohren zu reduzieren. Das ist beispielsweise möglich, indem Schallschutzfenster in das eigene Zuhause eingebaut werden. Wenn bereits starke Schäden vorhanden sind und ein Hörverlust massive Formen angenommen hat, bietet sich der Einsatz von Hörgeräten an.

 

Hörgeräte können helfen

 

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Ein Hörgerät erleichtert den Alltag mit einer Schwerhörigkeit ungemein.

 

Hörgeräte haben in den letzten Jahren und Jahrzehnten eine beachtliche Evolution durchlaufen. Aus dem ehemals grossen, klar sichtbaren Modellen, sind kleine, kompakte, nahezu unsichtbare Hörgeräte geworden. Somit wird die Lebensqualität durch solche technischen Hilfsmittel quasi nicht mehr eingeschränkt. Betroffene haben grundsätzlich die Wahl zwischen In-dem-Ohr- und Hinter-dem-Ohr-Modellen. Diese unterscheiden sich beispielsweise in ihrer Grösse und ihrer Bauart.

 

Wenn ein HNO-Arzt festgestellt hat, dass ein Patient ein Hörgerät benötigt, wird dieses von den Krankenkassen bezuschusst. Somit ist es nahezu immer möglich, ein passendes Gerät ohne Zuzahlungen zu erhalten. Grundsätzlich werden alle 6 Jahre neue Hörgeräte bezuschusst, da sich die Anforderungen verändern können und immer wieder neue Geräte auf den Markt kommen. Bei der Auswahl muss auf das passende Zubehör geachtet werden. Neben Hörgerätebatterien gehören hierzu beispielsweise Features, mit denen der Ton eines Fernsehers oder Smartphones direkt an das Hörgerät gesendet wird.

 

Gründe für zunehmende Schwerhörigkeit

Dass sich Schwerhörigkeit zunehmend zu einer Volkskrankheit entwickelt, liegt an vielen Ursachen. Auf der einen Seite hat die Verkehrsbelastung in vielen Städten massiv zugenommen. Menschen sehen sich somit im alltäglichen Strassenverkehr grossen akustischen Belastungen ausgesetzt, die zu einer echten Gefahr für den Hörsinn werden können. Das gilt für den Strassenverkehr ebenso wie für den ÖPNV, da auch Züge und Busse ausgesprochen laut sein können.

 

Hinzu kommt, dass unser Lebensstil von Geräuschen geprägt ist. Im Arbeitsalltag sind wir nicht nur den Gesprächen unserer Kollegen ausgesetzt, sondern auch Computer, Lüfter, Drucker und andere Geräte verursachen teils eine Menge Krach. In der Freizeit besuchen wir Konzerte und Clubs, wo die Musik teilweise extrem laut ist. Ausserdem wird häufig Musik gehört oder ferngesehen, was mit einer enormen Lärmbelastung einhergehen kann. Phasen der Ruhe und Kontemplation, die den Ohren die Möglichkeit zur Regeneration geben, kommen immer seltener vor.

 

Das Gehör schützen

Wer sich vor einer Schwerhörigkeit schützen möchte, sollte verschiedene Massnahmen ergreifen. Hierzu gehört beispielsweise, die Lärmbelastung auf ein Minimum zu reduzieren. Wer Schallschutzfenster ins eigene Zuhause einbaut, wird vom Strassenlärm weniger stark belastet. Musik sollte auf einer verträglichen Lautstärke gehört werden. Auf Konzerten oder in Clubs bietet es sich an, spezielle Ohrstöpsel zu tragen. Diese sind aber nur dann effizient, wenn sie auf die Ohren der Nutzer angepasst sind und diese optimal verschliessen.

 

Im Arbeitsalltag sollte darauf geachtet werden, dass mit möglichst modernen, leisen Geräten gearbeitet wird. So gibt es beispielsweise Lüfter, die leise arbeiten und trotzdem für eine effiziente Kühlung sorgen. Wenn die Möglichkeit besteht, in kleinen Büros oder sogar im Homeoffice tätig zu werden , ist das für die Ohren eine deutliche Entlastung. Gerade Grossraumbüros und sogenannte Coworking-Spaces sind für eine hohe Lärmbelastung bekannt. Nicht zuletzt sollten Extremsituationen wie Silvester oder das Schiessen mit Waffen im Sportschützenverein vermieden beziehungsweise nur mit einem professionellen Gehörschutz durchgeführt werden.

 

Auf diese Warnsignale achten 

Häufig sendet der Körper Warnsignale aus, wenn die Lärmbelastung kontinuierlich zu hoch ist. Das zeigt sich beispielsweise, wenn immer wieder ein mehr oder weniger lautes Pfeifen zu hören ist, das erst nach längerer Zeit abklingt. Je länger es dauert, bis ein solches Pfeifen nachlässt, desto stärker ist die Belastung. Ausserdem schalten Betroffene ihren Fernseher oder ihre digitalen Endgeräte häufig sehr laut, um überhaupt etwas verstehen zu können.

 Schwierigkeiten bei der Konversation mit Freunden, Familienmitgliedern oder Arbeitskollegen sollten nicht immer auf die äusseren Umstände geschoben werden. Wenn immer wieder nachgefragt werden muss, bevor etwas verstanden wurde, spricht dies für eine zu starke Belastung des Hörsinns. Bei solchen Warnsignalen ist es empfehlenswert, frühzeitig einen HNO-Arzt aufzusuchen. Dieser kann eventuelle Risiken ermitteln und Vorschläge machen, wie das Gehör bestmöglich geschützt werden kann.

 

Fazit

Da sich Schwerhörigkeit immer mehr zu einer Volkskrankheit entwickelt, sollten alle Menschen bewusst auf ihr Hörvermögen achten. So stellen sie frühzeitig fest, wenn sich Verschlechterungen einstellen oder wenn der Körper Warnsignale aufgrund einer zu hohen Lärmbelastung aussendet. In einem solchen Fall sollte schnellstmöglich ein Hörtest durchgeführt werden. So kann ein HNO-Arzt feststellen, ob Handlungsbedarf besteht und ob der Hörsinn bereits gelitten hat. Falls ja können Hörgeräte Abhilfe schaffen. Falls nicht, bietet es sich an, das Gehör mit geeigneten Schutzmassnahmen gesund zu erhalten.


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