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Die Hochsaison der Pollen startet – mit den Gräsern

DMZ –  NATUR / GESUNDHEIT ¦ Bettina Jakob, aha! Allergiezentrum Schweiz

 

Sie sind gefürchtet: Die Pollen der Gräser plagen rund 1,2 Millionen Pollenallergikerinnen und -allergiker in der Schweiz. Da es nass und kalt ist, sind sie dieses Jahr spät dran. Während sonnigen Abschnitten fliegen sie so richtig los. aha! Allergiezentrum Schweiz rät zur Therapie, um Asthma zu verhindern.

 

Wegen der kühlen und nassen Tage im April und Mai mit grosser Verspätung: Nach Hasel, Esche und Birke beginnen nun im Flachland die Gräser zu blühen, je nach Standort fast zwei Wochen später als im langjährigen Mittel. Dazu Regula Gehrig, Biometeorologin von MeteoSchweiz: «Die Gräser sind dieses Jahr ungewöhnlich spät am Start. Sie warten aber nur darauf, loszufliegen. Bleibt es über ein paar Stunden sonnig, insbesondere am Vormittag, steigt die Gräserpollenbelastung überall in der Schweiz an.»

 

Ganz anders sah es im letzten Jahr aus: Da stürmten die Gräserpollen im Tessin schon ab Mitte April los und bescherten Locarno sogar die bislang stärkste Gräserpollensaison überhaupt. Der Höhepunkt der Gräserblüte ist jeweils ab Mitte Mai bis Ende Juni, aber viele Halme setzen bis anfangs Herbst Pollen frei.

Ausweichen und behandeln

Für viele Menschen mit Heuschnupfen steht eine beschwerliche Zeit an: «Jede fünfte Person in der Schweiz hat eine Pollenallergie und 70 Prozent von ihnen reagieren auf Gräser», sagt Sereina de Zordo, Leiterin Fachdienstleistungen von aha! Allergiezentrum Schweiz. Sie weist darauf hin, eine Allergie stets vom Arzt, von der Allergologin abzuklären und zu therapieren, damit kein Asthma entsteht: «Nebst einigen Tricks, um den Pollenkontakt zu reduzieren, reichen meist Antihistaminika allenfalls in Kombination mit Kortison aus. Heuschnupfen kann mit einer Desensibilisierung (allergenspezifische Immuntherapie) zudem an der Ursache gepackt werden».

Auch Mais und Roggen sind allergen

Vor allem die hochwachsenden Gräser der Futterwiesen, wie etwa das Wiesen-Lieschgras, das Gemeine Knäuelgras und der Glatthafer, sorgen für laufende Nasen, gerötete und juckende Augen oder Atembeschwerden. Doch nicht nur sie: Auch Mais und Roggen gehören zu den Gräsern und lösen Allergien aus. «Roggen hat wohl sogar die höchste allergene Potenz unter den Gräsern», erklärt Sereina de Zordo. Eine Eigenschaft verschafft aber den Allergikerinnen und Allergikern Vorsprung: «Die Pollen von Roggen und Mais sind sehr gross und fliegen nicht weit. Daher sollte man im Mai nicht zu nahe an Roggenfeldern – die insbesondere im Wallis anzutreffen sind – entlang spazieren und im Juli nicht an Maiskulturen», so de Zordo.

Immer informiert mit der App «Pollen-News»

Auf was immer man reagiert – diese Tipps helfen im Alltag: nur kurz stosslüften, vor dem Schlafengehen die Haare waschen, die Wäsche nicht im Freien trocknen lassen, bei schönem, windigem Wetter nur kurz an die frische Luft, immer eine Sonnenbrille tragen. Wichtig ist auch den Pollenflug zu beobachten mit der kostenlosen App «Pollen-News» oder auf www.pollenundallergie.ch: Da lassen sich die Gräserpollen sogar in Echtzeit verfolgen. Denn MeteoSchweiz hat eine Pilotphase für die automatischen Pollenmessungen mittels Lasertechnologie lanciert. aha! Allergiezentrum Schweiz hilft dabei, die Angebote für Pollenallergikerinnen und -allergiker zu verbessern.

Mehr zur Echtzeit-Pollenmessung


aha! Allergiezentrum Schweiz hilft
- Kostenlose Broschüren «Pollenallergie», «Pollen-Ratgeber» und «Allergenspezifische Immuntherapie»
- Beratung über aha!infoline: Montag bis Freitag, 08.30–12.00 Uhr.


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