AT: FPÖ — Hofer/Ecker fordern Gehalt schon in der Pflegeausbildung

DMZ – ARBEITSWELT ¦ Markus Golla¦

 

In der Vorwoche ließ die Weltgesundheitsorganisation WHO mit einer besorgniserregenden Studie aufhorchen. In der Corona-Pandemie seien weltweit rund 115.000 Pflegekräfte ums Leben gekommen. „Diese Zahl ist schockierend und zeigt, wie herausfordernd – und in Zeiten einer Pandemie leider auch gefährlich – der Pflegeberuf ist.

 

Nach einer eineinhalbjährigen Zeit der Untätigkeit durch die Bundesregierung ist es daher nun höchst an der Zeit, die Pflegereform in Österreich endlich umzusetzen und damit auch eine Aufwertung des Pflegeberufes in Österreich herzustellen“, fordern FPÖ-Bundesparteiobmann NAbg. Norbert Hofer und die freiheitliche Frauen- und Seniorensprecherin NAbg. Rosa Ecker. Konkret sehen es die beiden als dringend notwendig, dass es auch schon in der Pflegeausbildung ein faires Gehalt gibt: „Das ist nicht nur für junge Menschen ein zusätzlicher Anreiz, den Pflegeberuf zu ergreifen, sondern bietet auch Menschen, die bereits mit beiden Beinen fest im Berufsleben stehen, die Möglichkeit, in den Pflegeberuf zu wechseln. Es muss endlich Schluss sein mit den unbezahlten Pflichtpraktikums-Plätzen, wo man um Gotteslohn voll arbeitet!“

Die beiden FPÖ-Politiker sehen die Ausbildung im Pflegebereich analog zu jener der Exekutive, wo Beamte in Ausbildung im ersten Jahr knapp 1.800 Euro, im zweiten Ausbildungsjahr rund 2.200 Euro bekommen. Ein höheres Gehalt sei aber auch später – in der Berufspraxis – ein Gebot der Stunde. Jeder Politiker sollte sich einmal selbst ein Bild vom Alltag einer Pflegekraft machen, um dafür Verständnis zu bekommen.

 

Bis Jahresende, so der neue Gesundheitsminister Mückstein, werde die Pflegereform ausgearbeitet sein. Norbert Hofer und Rosa Ecker hoffen, dass die Reform unter Einbindung von Betroffenen entstehe. Die wichtigste Maßnahme aus FPÖ-Sicht: Erhöhung des Pflegegeldes bei Betreuung und Pflege daheim um 50 Prozent ab der Pflegestufe 3. Die positiven Auswirkungen dieser Maßnahme seien enorm und wären mit einer regierenden FPÖ bereits Realität: „Die finanzielle Besserstellung der Pflege daheim macht eine professionelle Betreuung in vielen Fällen überhaupt erst möglich, und die Menschen müssen ihre gewohnte Umgebung nicht verlassen. Gleichzeitig wird auch die öffentliche Hand deutlich weniger belastet. Stationäre Pflege ist auch nach einer Erhöhung des Pflegegeldes für Betreuung daheim wesentlich kostenintensiver.“

 

Zu guter Letzt müsse es endlich auch einen österreichweit einheitlichen Betreuungsschlüssels für das Pflegepersonal geben. Derzeit ist dies in jedem Bundesland unterschiedlich geregelt und gehöre vereinheitlicht, fordern Rosa Ecker und Norbert Hofer: „Es ist nicht nachvollziehbar und auch nicht gerecht, dass es vom Bundesland abhängig ist, wie die Betreuung im Pflegeheim personell aufgestellt ist, wie intensiv sich die einzelnen Pflegepersonen um die einzelnen Pflegebedürftigen kümmern können und wie viel Zeit die Betreuer mit den zu Pflegenden überhaupt verbringen können.“


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