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Stoffmasken sind kein Schutz: Was bereits längst klar ist, wird nun endlich auch breiter bestätigt

DMZ – WISSENSCHAFT / GESUNDHEIT ¦ Walter Fürst ¦

 

Maskenpflicht senkt die Ansteckungsrate. Dies wurde früh untersucht und erwies sich als Tatsache. In den Regionen, in denen die Maskenpflicht früher eingeführt wurde, ebbte die Infektionskurve auch früher ab. Es wurde auch festgestellt, dass das Tragen von Masken an öffentlichen Orten eine wirksame Massnahme ist, um die Ausbreitung von Covid-19 zu verlangsamen. Allerdings war ebenso früh klar, dass Stoffmasken keinen Nutzen bringen. Wieso aber immer noch offizielle Stellen, wie z.B. das BAG (Bundesamt für Gesundheit, Schweiz)Bundesinstitut für Arzneimittel und MedizinprodukteSozialministerium in Österreich, unter vielen anderen, Stoff-, bzw. Textilmasken als "Schutz" aufführen ist unverständlich. 

 

Aufklärung zu schwach 

Die Aufklärung darüber war und ist zu schwach - immer noch werden in vielen Medien Stoffmasken beworben. Trotz verschiedener Studien (Face Masks Against COVID-19: An Evidence Review[v2] | PreprintsAerosol Filtration Efficiency of Common Fabrics Used in Respiratory Cloth Masks (acs.org)Strömungsanalysen zur SARS-CoV-2 Schutzmaskendebatte — Home (unibw.de), Christian M. Sterr & al.: Medical face masks offer self-protection against aerosols: An evaluation using a practical in vitro approach on a dummy head, PLOS ONE 2021, DOI: https://doi.org/10.1371/journal.pone.0248099), die beweisen, dass Stoffmasken keinen Nutzen haben. Dies zeigten auch Untersuchungen der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (EMPA). Die EMPA hatte gemeinsam mit Epidemiologen die Schutzwirkung von Masken untersucht. Fazit damals: Ein einfacher Baumwollstoff habe praktisch keinen Schutzeffekt, auch wenn man ihn doppelt nehme: 80 bis 90 Prozent der kleinen Tröpfchen, die beim Niesen entstehen, gehen durch. Leider haben kaum Medien darüber berichtet. 

 

Es musste z.B. in der Schweiz der 25.5.2021 kommen, bis eine seit einem Jahr bestehende Klarheit, auch vom SRF verbreitet wurde. «Stoffmasken erfüllen Anforderungen nicht» titelte das SRF Schweizer Radio und Fernsehen über den Ergebnissen  des Labortests von «Kassensturz» und der welschen Konsumentensendung «A Bon Entendeur» an der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW von Anfang März. "Stoffmasken haben es schwer, die Empfehlungen der Swiss National Covid-19 Science Taskforce zu erfüllen."

Das grundsätzliche Urteil von Jean-Pierre Haug, COO von Testex, ist eindeutig: «Viele der getesteten Community-Masks erfüllen die Anforderungen an Filtration schlicht überhaupt nicht.» Dafür falle das Atmen sehr leicht. Das sei verständlich: «Bei einem groben Filter kann man gut atmen. Ein grober Filter filtert aber auch schlecht.

Als Kriterien zieht Testex die Empfehlungen für Stoffmasken der Swiss Science Task Force bezüglich Luftdurchlässigkeit, Spritzschutz und Filtrationseffizienz heran.

 

Vier der acht Stoffmasken fallen, neben der Filtration zusätzlich beim Kriterium Spritzwiderstand durch. Die Oberfläche der Masken weist Tröpfchen nur ungenügend ab und die Flüssigkeit schlägt auf die Maskeninnenseite durch. So würden Bakterien und Viren allenfalls an Mund, Nase und Schleimhäute gelangen, sagt Jean-Pierre Haug in der Sendung.

 

Trotzdem ist auf der Website des BAG immer noch folgender Hinweis zu finden:

Community-Maske (industriell gefertigte Textilmaske, allenfalls mit transparentem Fenster) - kompletter Text

Bild Community-Maske

"Für Community-Masken gibt es keine rechtlich verbindliche Qualitätsnorm. Achten Sie darauf, dass Sie Community-Masken verwenden, die einen Hinweis auf die «SNR 30000» der Schweizerischen Normen-Vereinigung (SNV) tragen. Community-Masken, die den Hinweis «SNR 30000» enthalten, sollten den Mindestanforderungen der Science Task Force entsprechen. Die Wirkung von solchen Community-Masken ist mit der Wirkung von Hygienemasken (siehe oben) vergleichbar. Sie finden die neuste Empfehlung mit detaillierten Informationen zu den Anforderungen auf der Webseite der Science Task Force.

Community-Masken dürfen mit einem Label (z.B. TESTEX oder SQTS) gekennzeichnet werden, wenn sie auf die Mindestanforderungen der Science Task Force geprüft wurden.

 

Community-Masken schützen bei korrekter Anwendung vor allem andere Personen vor einer Ansteckung. Zu einem gewissen Masse besteht bei solchen Masken auch eine Schutzwirkung für die Trägerin oder für den Träger. Beachten Sie zur Handhabung und Pflege von Community-Masken immer die Angaben des Herstellers. 

 

Halsschläuche, die Sie beispielsweise fürs Skifahren tragen können, zählen ebenfalls zu den Community-Masken und sollten den Empfehlungen der Science Task Force entsprechen." 

 

Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (Deutschland) schreibt dazu auf ihrer Website u.a.: "Die Unterscheidung zu Medizinprodukten oder zu persönlicher Schutzausrüstung ist wichtig. Alltagsmasken dürfen nicht mit entsprechenden Leistungen oder Schutzwirkungen beworben werden, weil sie keine Prüfverfahren nach solchen Anforderungen durchlaufen mussten. Daher dürfen Alltagsmasken auch nicht als Medizinprodukte oder Produkte persönlicher Schutzausrüstung verkauft werden.

Alltagsmasken erbringen nicht die in den technischen Normen definierten Leistungsnachweise, wie sie für medizinische Gesichtsmasken und partikelfiltrierende Halbmasken gefordert sind. Sie bieten also in der Regel weniger Schutz als diese regulierten und geprüften Maskentypen. Das bedeutet aber nicht, dass sie keine Schutzwirkung haben."

 

Das Sozialministerium in Österreich schreibt immer noch: "Der MNS dient dem privaten Gebrauch als mechanische Barriere und soll im Rahmen des achtsamen Umgangs mit den Mitmenschen die Umgebung vor Tröpfchen, die beim Sprechen, Niesen und Husten entstehen, schützen. Für den MNS gibt es keine speziellen gesetzlichen Anforderungen und Prüfkriterien."

 

Klar ist, die Situation ist unbefriedigend und die Menschen wissen nicht mit Garantie, was nun gilt und was Tatsache ist. Soviel ist  sicher, dass man sich an Zertifikaten und Labels für Stoffmasken nicht orientieren kann. Wer seine Gesundheit und die anderer nicht aufs Spiel setzen will, sollte auf Stoffmasken verzichten und besser medizinischen Gesichtsmasken - Mund-Nasen-Schutz (MNS), chirurgische oder OP-Masken genannt. Sie bestehen aus mehreren Lagen spezieller Kunststoffe. Diese sind in Falten gelegt, damit sie sich der Gesichtsform gut anpassen können.


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