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AT: Interview mit Bundesminister Dr. Wolfgang Mückstein

Bildquelle: BMSGPK/Kulhanek
Bildquelle: BMSGPK/Kulhanek

DMZ – POLITIK ¦ Markus Golla ¦

 

Vor kurzem gab es in Österreich einen Ministerwechsel im Bundesministerium für Gesundheit, Soziales, Pflege & Konsumentenschutz. Dr. Wolfgang Mückstein, seines Zeichen Mediziner, trat an die Stelle von Rudolf Anschober. Wie üblich haben wir dem neuen Minister zu einem Interview eingeladen, damit wir unsere 24 Fragen aus der Pflegecommunity stellen können. Letzte Woche ist diese neue kostenfreie Ausgabe von Pflege Professionell erschienen.

 

In ihr finden Sie das komplette Interview mit dem neuen Bundesminister. Doch auch ONLINE wollen wir ihnen einen kleinen Vorgeschmack auf das Interview der Printausgabe geben:

 

Warum übernimmt man in diesen Zeiten einen Job, den wahrscheinlich niemand in Pandemiezeiten haben will?

Ich bin Arzt geworden, weil ich der Gesellschaft einen wichtigen Dienst leisten möchte. Es erfüllt mich, Entscheidungen zu treffen und Verantwortung zu übernehmen. Als mich Vizekanzler Werner Kogler anrief und fragte, ob ich mir vorstellen könnte, das Amt des Gesundheitsministers zu übernehmen, habe ich jedoch erstmal Bedenkzeit erbeten. In meiner Ordination habe ich im letzten Jahr erlebt, wie es den Menschen mit der Pandemie ging, welche Sorgen und Ängste bestehen, wie wichtig es ist, hier jetzt als Gesellschaft zusammen zu halten. Gleichzeitig ist mir bewusst, wie herausfordernd und verantwortungsvoll der Job des Gesundheitsministers in einer Pandemie ist. Dann war meine Entscheidung aber klar: Ich habe großen Respekt vor dieser Aufgabe, aber ich möchte Teil der Lösung sein. Also habe ich zugesagt!

 

Was werden Sie von ihrem Vorgänger im Bereich Pflege übernehmen?

Mein Vorgänger BM aD Rudi Anschober hat im Vorjahr die inhaltlichen Eckpfeiler der Pflegereform mit einer breit angelegten Task Force Pflege ausgearbeitet. Die Ergebnisse, die gemeinsam mit vielen engagierten Stakeholdern formuliert wurden, wurden in einem Bericht der GÖG zusammengefasst. Basierend auf diesen Erkenntnissen bereiten wir gerade die Umsetzung der Pflegereform vor, wir befinden uns somit quasi in einem „fließenden Prozess“: das bestehende System wird für die Betroffenen und zusammen mit ihnen weiterentwickelt

 

Was werden Sie besser machen als ihr Vorgänger?

Im Bereich der Pflege habe ich mit dem Bericht zur Task Force Pflege eine hochprofessionelle inhaltliche Grundlage von meinem Vorgänger BM aD Rudi Anschober erarbeitet bekommen, darauf bauen wir auf und gehen 2021 in die Umsetzung der einzelnen Maßnahmen. Ich habe großen Respekt vor meinem Amtsvorgänger und großen Respekt vor der Aufgabe.

 

Was nehmen Sie aus der Pflege Task Force mit?

Für die Umsetzung der Pflegereform ab 2021 haben sich aus der Taskforce Pflege einige Punkte herauskristallisiert, deren Bearbeitung zum Teil bereits begonnen haben. Dabei geht es um die Weiterentwicklung des Pflegegeldes zur Verbesserung der Demenzbewertung, die Unterstützung von pflegenden Angehörigen durch Kurse und Schulungen im Bereich Pflege und Betreuung, die weitere Umsetzung der Demenzstrategie, die Pilotierung von Projekten wie Community Nursing und den pflegefreien Tag sowie Maßnahmen im Bereich Personal und Ausbildung. Damit soll qualitätsvolle Pflege in Österreich auch in Zukunft gesichert werden.

 

Die Ärztekammer mischt sich gerade in der Gesetzgebung in der Gesundheits- und Krankenpflege immer wieder ein. Wie stehen Sie dazu?

Die ÖÄK ist ein wichtiger Stakeholder im Gesundheitswesen und naturgemäß hat die Ärzteschaft enge Anknüpfungspunkte zur professionellen Pflege. Im Sinne von allgemein akzeptierten Regelungen wird die ÖÄK somit auch in die Weiterentwicklung der Gesundheits- und Krankenpflegeberufe einbezogen.

 

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