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Der Marienkäfer – Glücksbringer und mehr

DMZ – KULTUR/NATUR ¦ Patricia Jungo ¦

 

Bei uns im deutschen Sprachraum als Härgottsgüegeli, Herrgottskäfer, Himmelsziege oder Sommervögelchen bekannt, heisst der Marienkäfer in England Ladybird und in Amerika Ladybug. Wie auch immer, alle kenne ihn, den Marienkäfer, genauer gesagt den Siebenpunkt-Marienkäfer. Er gehört bei uns mit seinem rot-schwarz-gepunkteten Körper zu den besonders gern gesehenen Insekten und gilt sogar als Glücksbringer.

 

Obwohl er oft zu unrecht auch als Plage bezeichnet wird – vor allem, wenn er auf der Suche nach seiner Winterbehausung ist und eher im Schwarm auftritt -, ist der schöne, kleine Käfer aber auch nützlich. Er funktioniert als natürlicher Schädlingsbekämpfer und hält Blattläuse in Schach, auch ohne Chemikalien. Er kann locker 100 bis 150 Stück pro Tag vertilgen. Besonders hungrig sind derweil die Marienkäferlarven. Die Nachkommen eines einzigen Marienkäfers essen pro Sommer bis zu 100'000 Blattläuse. Auch Pollen, Nektar und einige Arten von Mehltaupilzen stehen auf dem Speiseplan. Um sich in der Tierwelt zu verteidigen, sondert der Marienkäfer ein bitteres, giftiges, für den Menschen aber harmloses Sekret ab.

 

Seinen Namen und Ruf als Glücksbringer hat unser gepunkteter Freund von dankbaren Bauern des Mittelalters. Sie stellten sich vor, der willkommene Schädlingsvernichter sei von der Heiligen Maria geschickt worden als Geschenk. Die Legende besagt auch, dass Marienkäfer auch Kranke heilen und Kinder beschützen soll. Man ging davon aus, dass es sich um das Lieblingstier der Heiligen Maria handelte und sie den Menschen auf diese Weise zu einer reichen Ernte verhelfen wollte; ohne grossen Schaden durch Schädlinge. Weiter besagt die Legende, dass sein Töten oder Abschütteln Unheil bringt. Der Marienkäfer wurde bereits auf 20'000 Jahre alten Schnitzereien aus Mammutelfenbein entdeckt. Marienkäfer findet man auf der ganzen Welt und es gibt etwa 4'500 verschiedene Arten. Die Anzahl Punkte ist nicht bei jeder Art dieselbe und hat auch nichts mit dem Alter zu tun.

Vor allem der bei uns am meisten verbreitete Siebenpunkt-Marienkäfer mit seinen sieben roten Punkten wird wegen der magischen Zahl sieben als Glücksbringer angesehen. Gross und Klein haben ihre Freude daran und sehen ihn gerne auf ihrem Handrücken. Er lebt besonders gerne in Hecken, Grasbüscheln, Ackerrandstreifen und lockeren Laubhaufen. Leider wird sein Lebensraum durch die moderne Landwirtschaft immer mehr beschnitten. Er braucht und verdient unseren Schutz, der kleine Glücksbringer.

 

 

Quelle: 

±wasistwas.de±


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