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Darstellung ökonomischer Ungleichheit und Ungerechtigkeit

DMZ – WIRTSCHAFT / POLITIK ¦ Daniel Birkhofer ¦

KOMMENTAR

 

In der Schweiz sind die Vermögen 2020 auf einen Rekordwert von fünf Billionen Dollar gestiegen - das sind vier Prozent mehr als im Vorjahr. Weltweit haben die Vermögen im vergangenen Jahr gar um acht Prozent auf den Rekordwert von 431 Billionen Dollar zugenommen. Damit hält die Schweiz rund 1.2 Prozent des globalen Vermögens.

Allein der "Glaube" fehlt mir... "r > g" schlägt weiterhin und in zunehmendem Tempo zu!

"Wer hat, dem wird gegeben."

Der zentrale Widerspruch des Kapitalismus liegt in der Formel r > g (r = Kapitalrendite; g = Wachstumsrendite) begraben!!!

DIE zentrale Formel in der Darstellung ökonomischer Ungleichheit und Ungerechtigkeit schlechthin!!!

 

Sie (die Formel r > g) besagt, dass die jährliche Rendite auf Kapitalerträgen grösser ist als das jährliche Wachstum des Einkommens von Lohnempfangenden oder das Wirtschaftswachstum/Produktionswachstum oder das Bevölkerungswachstum.

 

Die Kapitalrendite ist diejenige Rendite, wo NUR das Kapital in Form von Immobilien, Staatsanleihen, Patenrechten, Staatsanleihen von Privaten gegenüber dem Staat usw. wirkt, OHNE dass Humanarbeit in Form von Lohn- und Erwerbsarbeit geleistet werden muss!

 

Oder: das Kapital "arbeitet" für die Wohlhabenden (die Reichen und Superreichen mit einem Anteil von 1% oder viel weniger in der Durchschnittsbevölkerung), ohne dass sie etwas dazu aktiv beitragen müssen!!!

Die Vergangenheit (also das Kapital) frisst die Zukunft; die Reichen werden immer reicher und die Armen werden immer ärmer...

 

Thomas Piketty dazu (siehe Seite 786 in seinem Buch "Das Kapital im 21. Jahrhundert, 2013;; Verlag C.H. Beck):

"Die möglichen Konsequenzen für die längerfristige Dynamik der Verteilung von Reichtum sind furchterregend, vollends dann, wenn dieser Prozess durch eine Ungleichheit der Rendite verstärkt wird, die vom Umfang des AUSGANGSKAPITALS (Grossschreibung db) abhängig ist, und wenn die Kluft zwischen den Vermögen im globalen Massstab wächst."

 

Piketty weiter (siehe Seite 787 dazu):

"Die geeignete Lösung ist eine JÄHRLICH (Grossschreibung db) erhobene PROGRESSIVE KAPITALSTEUER (Grossschreibung db). Sie verhindert, dass die Ungleichheitsspirale sich endlos weiterdreht, während sie die Kräfte des Wettbewerbs nicht beeinträchtigt und den Anreiz zu neuer Akkumulation aufrechterhält."

Es ist sehr besorgniserregend! Bei den "Kleinen" (über die gesamte Stratifikation des Mittelstandes hinweg) und den "Ärmsten" wird so richtig auf die Tube gedrückt, wo noch was über steuertechnische Anpassungen und Modelle zu holen sein wird; die Superreichen werden gehegt und gepflegt, so als wären sie seltene "Tierarten", die vom Aussterben bedroht sind... Und viele Mittelständische sowie Libertäre, Rechts- und Neokonservative "glauben" noch ans Märchen der "Idee der Gerechtigkeit"...

 

Ich empfehle gerne das hervorragende und sehr Augen öffnende Buch von Thomas Piketty dazu!

"Denken ist erlaubt, vielen bleibt es erspart." (Sartre)


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