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Von Umweltschutz und Armutsbekämpfung

DMZ – UMWELT ¦ Patricia Jungo ¦

 

An einer Veranstaltung im Silicon Valley nahm David Katz vor einigen Jahren an einer Veranstaltung teil, an der ein Gürtel versteigert wurde, der mit einem 3D-Drucker aus recyclebarem Kunststoff gedruckt worden war. Dieses nicht gerade herkömmliche Mode-Accessire wurde zu einem Preis von 80 Dollar angeboten. David Katz fiel auf, dass die Materialkosten aber 10 Dollar nicht übertrafen.

 

Dank der geschickten Vermarktung konnte demnach preisgünstiges Material für mehr Geld verkauft werden. Katz nahm sich vor, diese Idee auf eines der grössten Probleme der Weltgemeinschaft zu übertragen; nämlich die zunehmende Verschmutzung der Weltmeere durch Plastik. Sein Ziel ist es dabei, an der Quelle anzusetzen und den Plastikmüll schon in den Städten und den Stränden aufzusammeln, damit er gar nicht erst bis in die Ozeane kommen kann. In diversen Orten nahe der Küste liess er eigene Sammelstellen installieren. Dies scheint alles ziemlich unspektakulär. Doch es handelt sich nicht um herkömmliche Sammelstellen.

 

Die Säcke werden nämlich beim Abgeben gewogen und die Sammler erhalten eine entsprechende Vergütung. Damit können sie oftmals wenigstens einige grundlegend Kosten abdecken. Zu dem von David Katz gegründeten Unternehmen Plastik Bank gehören rund 300 Firmen. Es handelt sich um ein globales Partnernetz. Die Firmen kaufen den eingesammelten Plastikabfall auf und setzen ihn als Rohstoffquelle für neue Kunststoffprodukte ein. Als Beispiel können die nachhaltigen Körperpflegeprodukte der Marke Nature Box vom Henkel-Konzern genannt werden, deren Plastikfläschchen zu 98 Prozent aus Recycling-Kunststoff bestehen. Der scheinbar nutzlose Müll vom Strand hat sich in ein sinn- und wertvolles Produkt gewandelt. Im Rahmen seiner Kooperation hat Henkel zum Einsammeln von rund 1700 Tonnen Plastik beigetragen. Damit diese Zahlen auch eingeordnet werden können: Dies entspricht zirka 86 Millionen Plastikflaschen. Nun will auch der deutsche Metro-Konzern eine Kooperation mit Plastik Bank eingehen.

 

Katz und seine Firma überzeugen nicht nur durch den sozialen Ansatz, sondern auch durch das Einsetzen von modernen Technologien. Auf der firmeneigenen Blockchain-Plattform werden neben den gesammelten Plastikmengen auch die an die rund 23'000 registrierten Sammler ausgezahlten Geldbeträge eingetragen. Dies erlaubt auch, Daten fast in Echtzeit zugänglich zu machen. Dieser Transparenz ist es zu mitzuverdanken, dass das Unternehmen viele bekannte Marken als Partner gewinnen konnte. Dies wiederum führt inzwischen zu Recht beträchtlichen Beträgen. Plastik Bank verzeichnet in diesem Jahr einen Umsatz von rund 50 Millionen Dollar, was einem Wachstum im Vergleich zum Vorjahr von 300 Prozent gleichkommt.

 

 

 

Quellen:

±Handelsblatt/www.trendsderzukunft.de±


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