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Situation katastrophal: Fallzahlen steigen rasant - bei 5 - 9 Jährigen um 70%

DMZ –  INTERNATIONAL ¦ Anton Aeberhard ¦

KOMMENTAR

 

Das Coronavirus breitet sich rasant aus. Fast überall herrscht Chaos und Massnahmen werden korrigiert. Trotzdem scheinen einige Länder den Knall nicht gehört zu haben. So wird aktuell in Deutschland, Österreich und der Schweiz gelockert was das Zeug hält. Derweil breitet sich das Virus unter britischen Schülern einem Bericht der «Sunday Times» zufolge rasant aus. In der Woche zum 20. Juni sei die Zahl der infizierten 5- bis 9-Jährigen im Vergleich zur Vorwoche um 70 Prozent gestiegen, bei den 10- bis 14-Jährigen sei es ein Plus von 56 Prozent, berichtete die Zeitung unter Berufung auf Zahlen der Gesundheitsbehörde Public Health. Was sich die lockernden Länder dabei denken, hier nicht Vorsicht walten zu lassen, bleibt ein Rätsel. Partys, Reisen, Euro, Unvernunft und Gleichgültigkeit führen uns mit grossen Schritten in die 4. Welle.

 

In Grossbritannien fehlten insgesamt 216'000 Schüler im Unterricht

Grund für die rasche Ausbreitung ist die hoch ansteckende Delta-Variante. Die Delta-Variante lässt die Zahl der Neuinfektionen in Grossbritannien explodieren. Am Samstag stieg die Zahl der Corona-Neuinfektionen auf den höchsten Stand seit mehr als vier Monaten. Die Behörden meldeten 18.270 neue Fälle - rund 2400 mehr als am Vortag und so viele wie seit dem 5. Februar nicht mehr. Im Vergleich zum vorigen Samstag hat sich die Zahl fast verdoppelt.

 

 

Lockerungen der Massnahmen schuld

Grossbritannien hatte seit dem Jahresbeginn gute Erfolge mit einer schnellen Impfkampagne gefeiert und deshalb voreilig weitgehende Öffnungsschritte umgesetzt. Nun musste die für Juni geplante Aufhebung aller Corona-Massnahmen kurzfristig um vier Wochen verschoben werden. Nun eifern unverständlicherweise einige Länder diesem Beispiel nach.

 

Vierte Welle ist programmiert

Die Lockerungen, der Sommer mit Ferien und Veranstaltungen und die sich ausbreitende Delta-Variante des Coronavirus sind eine explosive Mischung. Die Diskussionen um eine Verschärfung der Hygienemassnahmen und erneute Schliessungen, die man im Sommer und Herbst 2020 geführt hat, werden erneut kommen. Dies ist logisch und nachvollziehbar. Dass aber aktuell Experten und Politik wegschauen und das "Problem" unter den Tisch zu kehren scheinen, erstaunt, bei dieser rasanten Entwicklung, die man nur noch mit entsprechender Vorsicht abwenden könnte. Aus Erfahrung scheint man offenbar nicht mehr zu lernen. Selbst eine Impfquote von 70 Prozent wird erneut für eine Überlastung von Spitälern und Intensivstationen sorgen. Gut zu sehen am Beispiel Israel und Grossbritannien.

Israel verschärfte am Freitag seine Corona-Schutzmassnahmen wieder. Israel gehört zu den Ländern, die am schnellsten gegen Covid-19 geimpft haben. Die daraufhin fast komplett aufgehobenen Schutzmassnahmen führten erneut in eine Katastrophe.

 

 

Auch Portugal wurde wegen der Ausbreitung der besonders ansteckenden Delta-Variante am Freitagabend zum Virusvariantengebiet erklärt. Dies bedeutet ein umfangreiches Beförderungsverbot für Fluggesellschaften, Bus- und Bahnunternehmen.

 

 

Ebenfalls in Russland spitzt sich die Coronalage weiter zu. Am Samstag meldeten die Behörden 21'600 Neuinfektionen innerhalb eines Tages – so viele wie seit Anfang des Jahres nicht mehr. Gemäss Medienberichten sind in der Region St. Petersburg viele Krankenhäuser wegen Coronapatienten überlastet.

 

Indonesien verzeichnet mit mehr als 21.000 neuen Fällen innerhalb von 24 Stunden einen Rekordwert der Ansteckungen. Grund sind zahlreiche Reisen nach dem Ende des muslimischen Fastenmonats Ramadan im Mai sowie neue hochinfektiöse Virus-Varianten. Die Befürchtung wächst, dass das fragile Gesundheitssystem zusammenbrechen könnte. Viele Krankenhäuser sind bereits überfüllt.

 

 

Auf Mallorca wird bereits wieder so gefeiert wie vor der Pandemie. Für die maskenlosen Partys folgt jetzt die Quittung: Die Insel verzeichnete diese Woche einen starken Anstieg von Corona-Infizierungen.


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