Werd – die paradiesische Klosterinsel auf dem Bodensee

DMZ – AUSFLUGSTIPPS ¦ Patricia Jungo ¦

Von den drei kleinen Inseln mitten im Ausfluss des Rheins aus dem Bodensee ist nur die idyllische Klosterinsel Werd bewohnt; und dies bereits seit 1200 Jahren.

Ihr Name rührt vom Begriff „Ward“ für Insel und Werd für Flussinsel her. Die kleine Rhein-Insel mit der spannenden Vergangenheit liegt am unteren Fuss des Bodensees. Frühste Spuren führen bis in die Zeit der Pfahlbauer zurück. Im November 759 starb auf der Insel Werd, Otmar, der erste Abt des Klosters St. Gallen.

Er war aus politischen Gründen abgesetzt und von den Franken als Sträfling auf die Insel gebracht worden. Zehn Jahre nach seiner Beisetzung auf der Klosterinsel wurde der Abt von den Mönchen aus St. Gallen in ihr Kloster zurückgeholt und nochmals beerdigt. Nun steht an der ehemaligen Grabstätte St. Otmars seit dem 10. Jahrhundert eine Kapelle, die heute ein Wallfahrtsort ist. Die Kapelle erfreute sich noch grösserer Beliebtheit, nachdem im Jahre 1767 eine Othmars-Reliquie auf die Insel gebracht worden war. Erreichen kann man die malerische Insel im westlichen Teil des Untersees und das Kloster über einen langen Holzsteg von der Thurgauer Gemeinde Eschenz aus. Nach etwa 150 Metern auf dem Steg erwartet den Besucher ein schneeweisses Haus mit Treppengiebel und vielen gemusterten Fensterläden. Es handelt sich um das St. Otmarskloster und seine Kapelle. Der kleine Kraftort ist ideal zum Ruhe tanken, zieht jedoch auch viele Touristen an. Er befindet sich unweit der Kantone Zürich und Schaffhausen und nur 500 Meter von der deutschen Grenze. Dennoch kommen Ruhesuchende auf ihre Kosten.

Seit 1957 wohnen Franziskaner im Kloster. Sie helfen Menschen in schwierigen Situationen und sind Pächter des Anwesens, welches Eigentum des Benediktiner-Klosters Einsiedeln ist. Dreimal täglich beten die Franziskaner das kirchliche Stundengebet. Auch die Besucher sind dazu herzlich eingeladen. Wer gerne Näheres über die Entstehung der Insel, den Heiligen Otmar und das Leben im Kloster wisse möchte, darf gerne mit den Brüdern einen Termin vereinbaren. Dies ist ratsam, da sie ja auch weltliche Aufgaben zu erledigen haben.

Quelle:

www.bodenseewest.eu±die